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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 45076.3 - 45077.8
Die Enterprise fliegt zu einer Föderationskolonie, die angegriffen wird. Das Schiff der Aggressoren rast fort und hinterläßt eine Nachricht, in der Bajoraner die Verantwortung für den Angriff übernehmen. Vor einigen Jahren eroberten Cardassianer (siehe "Der Rachefeldzug") Bajor, und seitdem werden die Bewohner jenes Planeten unterdrückt. Viele Bajoraner leben in Flüchtlingslagern, und einige führen einen aktiven Widerstandskampf gegen die cardassianischen Tyrannen.
Picard bringt die Überlebenden der Föderationskolonie nach Station Lya Alpha, und anschließend berät er sich mit Admiral Kennelly. Angeblich steckt ein Bajoraner namens Orta hinter dem Überfall. Kennelly weist Picard an, Orta zu finden und ihn zu überreden, mit seinen Gefährten in ein Flüchtlingslager zurückzukehren. Als Gegenleistung offeriert der Admiral die Hilfe der Föderation bei der Lösung des Bajor-Problems. Für diese besondere Mission versetzt er Fähnrich Ro an Bord der Enterprise. Ro gehörte zur Crew der USS Wellington, bevor sie von einem Kriegsgericht zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Kennelly ist überzeugt, daß sie bei diesem speziellen Einsatz helfen kann, und deshalb hat er ihre Freilassung erwirkt.
Mit Ros Unterstützung gelingt es Picard schließlich, Orta zu lokalisieren, doch der behauptet, nichts mit dem Angriff auf die Kolonie zu tun zu haben. Dieser Hinweis scheint Ro zu verwirren, und von Guinan bedrängt, gesteht sie Picard, was es mit der Mission wirklich auf sich hat: Der Admiral gab ihr die Anweisung, Orta Waffen und Schiffe für die Rückkehr zu den Flüchtlingslagern zu versprechen. Picard, Orta und Ro entwickeln einen Plan, um die Wahrheit herauszufinden. Die Enterprise eskortiert einen unbewaffneten bajoranischen Transporter - ein Köder, auf den prompt einige cardassianische Kriegsschiffe reagieren. Picard setzt sich mit Starfleet in Verbindung und erhält von Kennelly den Befehl, sich zurückzuziehen und den Transporter der cardassianischen Willkür zu überlassen. Plötzlich begreift der Captain, was wirklich ge-schehen ist. Bajoranische Schiffe verfügen nicht über Warptriebwerke, und das kann nur bedeuten: Cardassianer haben die Föderationskolonie überfallen. Sie rechneten damit, daß Kennelly Orta für den Schuldigen halten und nach ihm suchen würde. Als das tatsächlich geschah, sahen die Cardassianer eine günstige Gelegenheit, den Anführer des Widerstands umzubringen.
Bildergalerie
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Picard läßt sich vom Bordfriseur Mr. Mot die Platte polieren, ... | ... als er ein neuen Auftrag von Admiral Kennelly bekommt. |
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Dazu wird der Enterprise ein neuer Offizier zugewiesen - Ro Laren. | Weder Riker noch Picard sind von ihrer Anwesenheit begeistert, doch sie müssen sich den Befehlen beugen. |
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Sie beamen zunächst in ein bajoranisches Flüchtlingslager, ... | ... um dort ihre erste Kontaktperson zu treffen, Keeve Falor. |
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Zurück an Bord versuchen Crusher und Troi sich mit Ro zu unterhalten, aber sie blitzen ab. | Mehr Glück hat da Guinan mit ihrer liebenswürdigen Art, Einwände geflissentlich zu übergehen. |
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Aber Ro hat noch ein kleines Geheimnis mit Kennelly, von dem Picard nichts ahnt. | Schließlich beamt ein Außenteam auf einen Mond, um Orta zu treffen - und wird prompt gefangen. |
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Orta ist ganz vernünftig, und er beteuert seine Unschuld bezüglich des Überfalls auf den Außenposten. | Worf mag nicht so recht daran glauben und tut dies deutlich kund. |
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Guinan setzt sich für Ro ein und legt Picard dringend nahe, mit ihr zu reden. | Ro packt aus und berichtet über ihren eigentlichen Auftrag von Kennelly. |
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Sie wollen ihm und den Cardassianern eine Falle stellen. Die Enterprise macht sich auf den Weg. | Kennelly fällt darauf herein, noch ist er guter Laune. |
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Die Cardassianer tauchen auf und zerstören das Schiff mit den Siedlern - denken sie. | Doch das Schiff war leer und nachdem Kennelly bloßgestellt ist, bittet Picard Ro, an Bord zu bleiben. |
Credits
Regie: | Les Landau |
Drehbuch: | Michael Piller |
Story: | Rick Berman, Michael Piller |
PCode: | 203 |
Erstausstrahlung: | USA: 07.10.1991; Deutschland: 30.03.1994 |
Hauptrollen: | Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Guinan (Whoopi Goldberg)
Ro Laren, Fähnrich (Michelle Forbes)
Keeve Falor, bajoranischer Führer (Scott Marlowe)
Gul Dolak, cardassianischer Commander (Frank Collison)
Orta, Anführer der bajoranischen Terroristen (Jeff Hayenga)
Fähnrich Collins, Transportertechniker (Harley Venton)
Mr. Mot, bolianischer Bordfriseur (Ken Thorley)
Admiral Kennelly (Cliff Potts)
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Picard, Data, Worf und Ro besuchen ein bajoranisches Flüchtlingslager. Ro streift dort ihre Jacke ab und legt sie einem kleinen Kind um die Schultern. Verschiedene Kameraeinstellungen liefern einen klaren Beweis für Gene Roddenberrys Behauptung, daß es im vierundzwanzigsten Jahrhundert keine Reißverschlüsse mehr gibt. (Um so rätselhafter ist es, wieso Dr. Crusher in "Gedankengift" einen Reißverschluß an ihrer Uniform hat, ebenso Deanna Troi an ihrer in "Der Barzanhandel".)
Nachdem die Cardassianer bereits in "Der Rachefeldzug" bei The Next Generation eingeführt wurden, kommen nun mit "Fähnrich Ro" auch die Bajoraner ins Spiel, die von den Cardassianern lange unterdrückt wurden. Da sich die Cardassianer bald von Bajor zurückziehen und nach einem langen Krieg mit der Föderation mit ihr Frieden geschlossen haben, gewinnen die Bajoraner, deren Kultur viel älter ist als die menschliche, zunehmend an Bedeutung. Bei The Next Generation wird verschiedentlich darauf eingegangen, vor allem bildet dies den Grundstein für Deep Space Nine.
Michelle Forbes stellt Ro Laren vielschichtig und glaubwürdig dar und verleiht der Rolle damit einen guten Hintergrund. Am Beispiel Picards wird verdeutlicht, wie man starke Vorurteile abbauen kann, da er Ro zunächst nicht auf seinem Schiff haben will, zum Ende der Episode sind die beiden dann aber Freunde.
Sehr interessant ist auch Guinan, die Ro Mut macht und sich mit ihr anfreundet, während niemand anders mit ihr zu tun haben will, nicht einmal Geordi, der ja normalerweise recht offen ist. Guinan ist hier nicht nur angenehmer Bestandteil der Episode, wie sie es sonst meist ist, sondern übernimmt bei der Bewertung Ros eine entscheidende Rolle, indem sie ihr gutes Verhältnis zu Picard einsetzt, der Ro sonst gar nicht zugehört und nicht von der Verschwörung erfahren hätte. Sicherlich trägt auch diese Erkenntnis dazu bei, daß er merkt, sich in Ro zunächst getäuscht zu haben.
Nebenbei wird auch wieder die oberste Direktive angezweifelt. Keeve fragt Picard, ob es gerecht sei, einem unterdrückten Volk nicht beizustehen, weil vor langer Zeit jemand auf einer Karte eine Grenze eingetragen hat, deren Verlauf dazu führt, daß die Föderation beschließt, es handele sich um einen internen Konflikt. Picards ausweichende Antwort: er sei nicht da, um sich über die Prinzipien der Föderation zu unterhalten.
Mit Admiral Kennelly wird verdeutlicht, daß auch innerhalb der Föderation nicht alle einer Meinung sein müssen: Kennelly ergriff die Initiative, um die Föderation zu schützen, doch wählte er dabei den falschen Weg und war eigentlich nur ein Lakai der Cardassianer. Seine Rolle ähnelt der von Admiral Dougherty im neunten Kinofilm, "Star Trek IX: Der Aufstand".
Michelle Forbes wird ihre Rolle als Ro Laren in "Katastrophe auf der Enterprise" wieder aufnehmen.
Kernige Dialoge
›Klingt nach einer Peson, die ich gern kennenlernen würde.‹ - Guinan zu LaForge, als dieser erwähnt, daß Ro eigentlich keine Starfleet-Uniform tragen sollte.
Fehler und Ungereimtheiten
 | Handlung: |
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 | Als Riker dem Captain einen Angriff auf die Föderationskolonie meldet, weist Data darauf hin, daß die Enterprise sechsundzwanzig Flugminuten entfernt ist. Doch es wird kein Versuch unternommen, den Angreifer zu stellen. In "Der Rachefeldzug" zeigte die Enterprise das Leistungsvermögen ihrer Fernbereichssensoren; in der Doppelfolge "In den Händen der Borg" und "Angriffsziel Erde" demonstrierte sie ihre Schnelligkeit. Es müßte doch möglich sein, kurz zur Kolonie zu fliegen, dort eine Medo-Gruppe abzusetzen und anschließend den Angreifer zu verfolgen, oder? |
 | Als Picard Ortas Schiffe sieht, wird ihm klar, daß jener Mann unmöglich hinter dem Überfall stecken kann. Er teilt dem Admiral mit, daß Ortas Raumer nicht mit Warptriebwerken ausgestattet sind, also gar keine anderen Sonnensysteme erreichen können. Daraus ergibt sich allerdings die Frage, warum die Cardassianer Orta so sehr fürchten. Er befindet sich in einem System außerhalb des cardassianischen stellaren Territoriums. Allein mit Impulskraft braucht er eine halbe Ewigkeit, um von Cardassianern kontrollierte Welten zu erreichen und sie anzugreifen.
Stellen wir uns vor, palästinensische Terroristen hätten einen Stützpunkt im System unserer Nachbarsonne Alpha Centauri. Nehmen wir an, sie hätten Raumschiffe, die bis auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen könnten. Würde sich die Regierung von Israel deshalb Sorgen machen? Wohl kaum. Die Palästinenser wären viereinhalb Jahre bis zum Sol-System unterwegs, und ebensoviel Zeit nähme die Rückkehr in Anspruch. |
 | Als Fähnrich Ro an Bord kommt, sorgt Riker dafür, daß sie den Ohrring abnimmt. Er zitiert Vorschriften, die Uniformen betreffen und für alle Starfleet-Offiziere verbindlich sind. Offenbar ist Riker aus irgendeinem Grund sauer auf Ro, denn er hat keine Einwände dagegen erhoben, daß Worf über vier Staffeln hinweg eine Schärpe trug. |
 | Warum trägt Ro ihren Ohrring am linken Ohr, obwohl wir ihn bei allen anderen Bajoranern am rechten sehen? |
 | Bei der Wanderung durch ein bajoranisches Flüchtlingslager meint Picard, in der Schule hätte er davon gelesen, daß die Bajoraner schon einen hohen Entwicklungsstand erreichten, als der Mensch noch nicht einmal aufrecht ging. Nach der Evolutionstheorie begann der Mensch etwa vor fünfhunderttausend Jahren damit, aufrecht zu gehen. Man fragt sich, was die Bajoraner während all dieser Zeit anstellten. Gab es überhaupt keine Herausforderungen für sie? Warum haben sie sich in fünfhundert Jahrtausenden so wenig weiterentwickelt, daß die Cardassianer ihre Welt einfach so übernehmen konnten? |
 | Zugegeben: Picards Plan, ein leeres Terroristenschiff den Cardassianern als Köder anzubieten, führt zur Entdeckung von Kennellys wahrer Rolle bei dieser Angelegenheit. Aber was ist mit Orta? Er verlor dadurch ein gutes Schiff! |
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 | Logik und Voraussetzungen: |
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 | Zu Beginn der Episode bietet Picard dem Admiral das Heilmittel seiner Tante an - er scheint zu glauben, daß Kennelly an einem gewöhnlichen Schnupfen leidet. Der Admiral antwortet, er sei nicht erkältet, sondern litte an einer cardassianischen Virusinfektion. Hat Picard vergessen, daß es im vierundzwanzigsten Jahrhundert praktisch keinen Schnupfen mehr gibt? Dr. Beverly Crusher erklärte ihn in "Die Schlacht von Maxia" für besiegt. |
 | Als sich die Kriegsschiffe nähern, um den bajoranischen Transporter zu vernichten, fehlt dem cardassianischen Kommandeur jener Helm, den sein Kollege in "Der Rachefeldzug" trug. Er scheint nichts von einer Mode zu halten, bei der es darum geht, möglichst dumm auszusehen. |
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 | Geräte und Ausrüstung: |
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 | Als Kennelly zu Beginn der Episode an Bord kommt, leidet er an einer cardassianischen Virusinfektion. Gibt es einen Grund dafür, warum die Biofilter des Transporters bei seinem Transfer nicht zum Einsatz gelangten? Oder handelt es sich schon wieder um einen Mikroorganismus, gegen den die Filter nichts ausrichten können? |
 | Am Schluß feuern zwei cardassianische Schiffe auf den Raumer, in dem sie Orta vermuten. Erst schießt das eine Schiff, dann das andere. Doch die beiden Entladungen erreichen ihr Ziel fast gleichzeitig. |
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 | Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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 | Die graphische Darstellung zu Beginn der Episode - sie zeigt, wie die Enterprise die Station Alpha Lya erreicht - erscheint nicht zum erstenmal. Die gleiche Sequenz begleitet den Anflug auf Starbase 133 in "Das Experiment" und auch das Andockmanöver bei Starbase 74 in "11001001". Natürlich ist es nur ein Zufall, daß die Raumstationen völlig gleich aussehen. Und es ist auch nur ein Zufall, daß sie Planeten umkreisen, die genau das gleiche Farbmuster aufweisen, was auch für die Monde gilt - die wir außerdem in genau den gleichen Orbitalpositionen sehen. Wie schon bei der Besprechung von "Das Experiment" erwähnt wurde: Wäre es nicht sinnvoller gewesen, jedesmal von Starbase 74 zu sprechen? |
 | In der Anfangsphase der Episode nähert sich die Enterprise der Station Alpha Lya. An Bord sind Überlebende der angegriffenen Föderationskolonie. Als sich das Schiff anschickt, ins große Raumdock hineinzufliegen, wechselt die Szene zur Aussichtskammer. Das dort stattfindende Gespräch zwischen Picard und Kennelly dauert eine ganze Weile, aber erstaunlicherweise ist durch die Fenster nie zu sehen, wie die Enterprise ins Raumdock schwebt. |
 | Nachdem Guinan von LaForge gehört hat, daß Ro es nicht verdient, eine Starfleet-Uniform zu tragen, geht Guinan zu ihr, um die junge Frau kennenzulernen. Ro hält dabei ein Glas in der rechten Hand, und der linke Arm befindet sich zwischen ihr und dem Tisch. Als die Perspektive wechselt, ruht er plötzlich auf dem Tisch. |
 | Nachdem sich Picard, Data, Troi, Worf und Ro mit Orta getroffen haben, kehren sie zum Schiff zurück und verlassen den Turbolift auf der Hauptbrücke. Als sie die Rampe hinuntergehen, erörtern sie die Glaubwürdigkeit von Ortas Ausführungen. Der Zuschauer gewinnt den Eindruck, daß die Offiziere gerade erst zurückgekehrt sind, um vom Transporterraum aus sofort die Brücke aufzusuchen und dort den Dienst fortzusetzen. Aber Picard und Troi sind anders gekleidet als zu Beginn des Außeneinsatzes, woraus wir hasrscharf den Schluß ziehen: Die ganze Gruppe hat zunächst Picards Quartier aufgesucht, um dem Captain dort Gelegenheit zu geben, sich umzuziehen. Anschließend wiederholte sich dieser Vorgang in Hinsicht auf Counselor Troi. Oder ... Haben Picard und Troi etwa im Turbolift die Kleidung gewechselt, auf dem Weg zu Brücke? (Das muß eine sehr interessante Lifttour gewesen sein ...) |
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