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Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

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Star Trek - alles, was sich bewegt
Titel: Die oberste Direktive (Homeward)
Staffel & Folge: 7x13
Kategorie:The Next Generation - Die Serie
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Story
Sternzeit: 47423.9

Die Enterprise empfängt einen Notruf von Dr. Nikolai Rozhenko - Worfs menschlicher Stiefbruder - und fliegt nach Boral II. Der Planet verliert seine Atmosphäre, was für alle Lebensformen innerhalb der nächsten dreißig Stunden den Tod bedeutet. Rozhenko weilt als kultureller Beobachter der Föderation auf Boral II. Als die Enterprise eintrifft, läßt sich Worfs Stiefbruder nicht lokalisieren. Worf beamt sich auf den Planeten und stellt fest, daß Rozhenko gegen die oberste Direktive verstoßen hat. Er konnte nicht tatenlos zusehen, wie ein boralanisches Dorf von den heftigen Stürmen vernichtet wird, die nun auf Boral II toben. Nikolai veränderte sein Erscheinungsbild, um wie ein Boralaner auszusehen, errichtete ein Kraftfeld vor mehreren Höhlen und führte die Bewohner des Dorfes ins Kavernensystem.

Picard weigert sich, die Dorfbewohner mit einem Atmosphärenschild auf Dauer zu schützen. Daraufhin schafft Rozhenko auf dem Holodeck eine exakte Kopie der Höhlen und beamt die Boralaner an Bord, als sich auch die letzten Reste der planetaren Atmosphäre verflüchtigen. Es bleibt Picard nichts anderes übrig, als die Ressourcen der Enterprise zu nutzen, um eine geeignete neue Welt für die Geretteten zu suchen. Worf und Rozhenko begleiten die Boralaner bei einer holographischen Reise zu einem Ort, der wie ihre neue Heimat aussieht, und anschließend leitet die Enterprise den Transfer ein. Rozhenko liebt eine Boralanerin und beschließt, zu bleiben und der Gruppe beim Aufbau eines neuen Lebens zu helfen.

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Bildergalerie
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Die Enterprise trifft bei Boral II ein, dessen
Atmosphäre dabei ist, sich aufzulösen.
In einem geschützten Bereich in den Höhlen des
Planeten trifft Worf auf seinen Stiefbruder Nikolai.

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Die Boralaner erhoffen sich Hilfe von Worf.Aber Picard ist strikt gegen jede Einmischung in die
Kultur, auch wenn es den Tod der Bewohner bedeutet.

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Betroffen müssen die Offiziere mit ansehen, wie
der Planet - und mit ihm die Bewohner - sterben.
Doch Nikolai hat sein Dorf unbemerkt von der Enterprise-
Crew und auch den Bewohnern auf das Holodeck transferiert.

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Worf aber entdeckt die Höhlen auf dem Holodeck. Picard willigt
widerstrebend ein, den Boralanern eine neue Heimat zu geben.
Doch es gibt Probleme. Der Bildprozessor des Holodecks
hat sich durch die plasmonischen Stürme destabilisiert.

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Ab und zu kann man das Hologitter sehen. Worf deutet dies
als Zeichen, daß die bevorstehende Reise sicher sein wird.
Aber einer der Boralaner gerät versehentlich aus
dem Holodeck nach Zehn-Vorne. Er ist völlig verstört.

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Picard und Troi erklären ihm die Lage. Vorin kann nicht
glauben, was passiert ist, er ist völlig verzweifelt.
In der Zwischenzeit führen Nikolai und Worf die
Bewohner durch die Höhlen ihrer neuen Heimat zu.

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Worf ist entsetzt über Nikolais Verhalten,
eine Boralanerin bekommt ein Kind von ihm.
Vorin sinniert vor sich hin, er weiß nicht, was er
machen soll. Die Wahrheit wird im keiner glauben.

7_13_157_13_16
Die Störungen auf dem Holodeck werden immer
schlimmer, die Bilderzeugung beginnt auszufallen.
Doch LaForge gelingt es, die Bewohner unbemerkt
auf den neuen Planeten zu beamen, ...

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... wo Nikolai bei seiner Frau bleiben will. Er
bleibt auf dem Planeten bei den Boralanern.
Vorin hingegen sah keinen anderen Ausweg,
als rituellen Selbstmord zu begehen.
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Credits
Regie:Alexander Singer
Drehbuch:Naren Shankar
Story:Spike Steingasser
PCode:265
Erstausstrahlung:USA: 17.01.1994; Deutschland: 11.07.1994
Hauptrollen:Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Dobara, Boralanerin (Penny Johnson)
Vorin, junger boralanischer Chroniker (Brian Markinson)
Kateras, alter Boralaner (Edward Penn)
Dr. Nikolai Rozhenko, Worfs Bruder (Paul Sorvino)
Tarrana, Tochter von Kateras (Susan Christy)

Anmerkungen

Nachdem bereits in den vorigen Staffeln die oberste Direktive der Föderation immer wieder aufgegriffen wurde, gibt es hier nun auch die Episode mit dem dazu gehörigen Namen - zumindest in der deutschen Fassung. Der Originaltitel ›Homeward‹ (›Heimwärts‹) ist trotzdem ungleich zutreffender und wie bei den Originaltiteln üblich auf mehrere Weisen deutbar. Wie dem auch sei, die erneute Kontroverse Thematisierung der obersten Direktive sorgt für eine unterhaltsame Episode mit zwei wesentlichen Handlungssträngen: das Verhältnis von Worf zu seinem Bruder und eben die Probleme mit der obersten Direktive.

Zum Verhältnis Worf - Nikolai: Nikolai ist der leibliche Sohn von Sergeij und Helena Rozhenko, die den jüngeren Worf adoptierten, nachdem er als einziger Überlebender des Khitomer-Massakers gefunden wurde, bei dem die Romulaner auf hinterhältige Weise einen klingonischen Außenposten angriffen (siehe "Die Sünden des Vaters"). Worf erklärt Picard, daß Nikolai stets antiautoritär war und ein Studium an der Sternenflottenakademie abbrach (siehe auch "Worfs Brüder"), obgleich er in mancher Hinsicht genial war. Nikolai spricht dies auch an, allerdings aus einem anderen Blickwinkel: er meint, daß er nie in der Lage war, mit dem tapferen und stolzen Worf mitzuhalten, der stets sein Wort hielt und der Liebling seiner Eltern war.

Der Zuschauer erfährt, daß die beiden in ihrer Kindheit oft miteinander gestritten haben und diese Dispute wohl noch in die Gegenwart mitschleppen, schließlich beginnen sie schon bei ihrer ersten Begegnung seit vier Jahren, sich sofort in die Haare zu kriegen.

Diese Streitereien, bei denen es Worf meist darum geht, daß Nikolai Befehle und Regeln mißachtet, während Nikolai ihm vorwirft, sich zu sehr daran zu halten, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Episode und sind recht glaubwürdig dargestellt: im Prinzip sind sich die Brüder sympatisch, doch sind sie zu unterschiedlich, um sich ohne weiteres miteinander zu vertragen.

Als sich am Schluß zeigt, daß die beiden es in gemeinsamer Arbeit geschafft haben, die Borallaner sicher durch die (Holo-)Höhlen zu führen und ihnen eine neue Heimat zu geben, ohne daß die Dorfbewohner die Täuschung bemerkten, erkennen sie aber auch die Gemeinsamkeiten, und Worf gibt zu, daß diese Gruppe ohne Nikolais Einsatz auf Boral gestorben wäre. Auch Nikolai findet freundliche Worte, und so hat die Episode in dieser Hinsicht ein Happy End.

Die Story mit der obersten Direktive ist insofern spannend, als daß einem hier einmal mehr vor Augen geführt wird, daß die Direktive auch ihre Schattenseiten hat. Als sie formuliert wurde, ging es darum, daß sich die Föderation nicht wie ein Göttervolk aufführt, indem sie weniger weit entwickelten Kulturen, also insbesondere solchen, die noch nicht über interstellare Raumfahrt verfügen, Technik zur Verfügung stellt, die deren natürliche Entwicklung beeinflußt, und sei der mögliche Nutzen noch so positiv. Diese Direktive macht natürlich Sinn, und im größeren Rahmen des Universums betrachtet versteht man wohl auch, daß es zu unabsehbaren Folgen führen kann, wenn man andere Kulturen mit Hilfe der überlegenen Technik vor dem sicheren Untergang bewahrt.

Doch die Analogie zu unserer Welt liegt natürlich auf der Hand: die Eingriffe, die der Mensch in die Natur vorgenommen hat, in der Annahme, Gutes zu tun, haben sich allzu oft als schadhafter erwiesen, als es ein Nicht-Eingreifen gewesen wäre. Als Beispiele seinen genannt: Pestizide, die neben den schädlichen Wirkungen für den (menschlichen) Konsumenten auch noch gezielt einzelne Insektenarten vernichten, wodurch ein eigentlich gesundes Ökosystem nachhaltig geschädigt wird, oder z.B. Waldbrände: nach neueren Erkenntnissen ist es für einen gesunden Wald langfristig nicht nur ungefährlich, sondern sogar gesund und notwendig, daß er in bestimmten Abständen niederbrennt (künstliche Ursachen natürlich ausgenommen).

Erst gegen Ende unseres Jahrhunderts beginnen wir die Konsequenzen unserer Wegwerfgesellschaft zu begreifen, die in ihrem Weltverbesserungswahn ganze Flüsse ›begradigt‹ etc.

Star Trek geht nun mit gutem Beispiel voran: auf den galaktischen Maßstab bezogen soll die oberste Direktive genau dieser typisch menschlichen Überheblichkeit vorbeugen und damit Katastrophen verhindern, die man erst nachträglich überhaupt erkennt.

Doch im Einzelfall ist es für die Beteiligten schwer nachzuvollziehen, weshalb die hilflose Bevölkerung eines ganzen Planeten sterben soll, ohne die geringste Chance auf Rettung zu haben, obwohl es der Föderation ein Leichtes sein sollte, zumindest einen Großteil der Bevölkerung zu retten. Die edlen Motive der obersten Direktive wirken falsch und bösartig.

Nikolai, ohnehin kein Fan von Regeln, ignoriert nun diese Direktive und rettet zumindest die Wenigen, mit denen er selbst Kontakt hatte.

In diesem Zusammenhang stellt sich noch die Frage, wie viele Bewohner der Planet hatte. Die Geretteten werden als Bewohner eines Dorfes bezeichnet, daraus sollte man eigentlich schließen können, daß es noch weitere Dörfer gibt, zumal Worf bei seinem Eintreffen erklärt, daß er ›von weit her‹ kommt und sich die Gruppe damit zufrieden gibt. Auf der anderen Seite heißt es, Nikolai rette ein ganzes Volk. Ist damit gemeint, daß er die Kultur rettet, indem er ähnlich Noah einer Gruppe von Vertretern das Überleben sichert, oder ist damit gemeint, daß die Dorfbewohner bereits einen Großteil der Bevölkerung ausmachen? Eine kurze Erläuterung hätte hier Klarheit verschaffen können, wird aber nicht gegeben.

Obwohl sich die Episode prinzipiell auf den Konflikt zwischen den Brüdern Rozhenko konzentriert, bleibt doch genug Platz für eine vor allem in den Gedanken des Zuschauers geführte Diskussion über Sinn und Unsinn der obersten Direktive.

Allerdings verwundert Picard hier ein wenig: er war schon früher bereit, die wichtigste Regel der Föderation zu beugen bzw. zu ignorieren, um eine hilflose Kultur zu retten ("Brieffreunde"), nachdem er von Data überzeugt wurde. Da ist es nicht leicht nachzuvollziehen, wie er sich das anzunehmende Massensterben auf Boral II (dessen Bevölkerungsdichte nicht genannt wird) im Moment der vollständigen Auflösung der Atmosphäre mit scheinbarer Gelassenheit auf dem Sichtschirm anschauen kann.

Auf der anderen Seite geben seine Mimik und sein Verhalten zu verstehen, daß ihm die Einhaltung der Regeln nicht leicht gefallen sein dürfte.

Nikolais Frau Dubara wird von Penny Johnson dargestellt, die bei Deep Space Nine als Siskos Freundin und zwischenzeitliche Gegenspielerin Kassidy Yates eingeführt werden wird.

Für die Herleitung der Episode ist die Kenntnis von "Der Gott der Mintakaner" von erheblichem Nutzen.

Die oberste Direktive wurde auch thematisiert in "Brieffreunde" und "Erster Kontakt".

Worfs Pflegeeltern lernt man in "Familienbegegnung" kennen.

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Fehler und Ungereimtheiten
buttonHandlung:
arrowrightNachdem er sein Erscheinungsbild geändert hat, um wie ein Boralaner auszusehen, beamt sich Worf auf den Planeten, um nach seinem Stiefbruder zu suchen. Kurze Zeit später kehrt er mit ihm zur Enterprise zurück, um die Lage der Dorfbewohner zu erörtern. Das Gespräch findet in der Aussichtskammer statt, und dort zeigen sich Worf und Rozhenko wieder in ihrer wahren Gestalt. Andererseits: Als sie die Boralaner in der Höhle zurücklassen, verspricht Rozhenko ihnen eine baldige Rückkehr. Nach dem Gespräch erfährt er, daß Picard ihm nicht erlauben will, erneut den Planeten aufzusuchen. Warum hat er sich vor der Diskussion in einen Menschen zurückverwandelt? Wenn er die Rückkehr plante, wäre es doch besser gewesen, das boralanische Erscheinungsbild beizubehalten.
arrowrightWährend des Gesprächs in der Aussichtskammer tritt Crusher für die Rettung der Boralaner ein und führt dabei folgendes Argument an: Wenn die Enterprise zuläßt, daß die Dorfbewohner sterben, so mischt sie sich in ihre Kultur ein. Wie bitte? Welche Art von subtiler Logik ist hier am Werk? Wie kann man Passivität - das tatenlose Beobachten der Entwicklung - mit Aktivität gleichsetzen, also einer unmittelbaren Einmischung in das, was auf dem Planeten geschieht?
arrowrightDeanna Troi muß bei den unpassendsten Gelegenheiten Beratungstermine wahrnehmen. Als Boral II stirbt, befindet sie sich nicht auf der Brücke. Zufälligerweise ist das für die Handlung recht gut, denn wenn sie im Kontrollraum gewesen wäre, hätte sie zweifellos erkannt, daß Rozhenkos Gefühle nicht mit seinem zur Schau gestellten Kummer übereinstimmten.
arrowrightIn einer Szene begegnet Worf einem jungen Mann, der die Chronik des Dorfes schreibt: Sie besteht aus mehreren Schriftrollen, deren mit Anmerkungen versehenen Illustrationen die Geschichte der Gemeinschaft darstellen. Der Mann weist darauf hin, daß die Chronik ursprünglich aus siebzehn Schriftrollen bestand, doch beim hastigen Aufbruch zu den Höhlen konnte er nur sechs mitnehmen. Als der Chronist davon spricht, wird ihm plötzlich klar, daß er nur fünf Rollen hat. Er geht sofort los, um die sechste zu holen, und erstaunlicherweise hält Worf ihn nicht zurück. Der junge Mann findet den Ausgang des Holodecks und betritt den Korridor, wodurch ein neuer Handlungsstrang entsteht. Worf wußte von der Fehlfunktion des Holodecks. Wäre es unter solchen Umständen nicht besser gewesen, wenn er nach der fehlenden Rolle gesucht oder den Chronisten zumindest begleitet hätte?
arrowrightAls die Boralaner den Hang eines Hügels erklimmen, scheint Rozhenko zu vergessen, daß sie auf dem Holodeck sind. Er meint zu Worf, daß es in einigen Stunden dunkel wird. Entschuldigung, Verehrtester: Du bist auf dem Holodeck und kannst es zu jedem beliebigen Zeitpunkt dunkel werden lassen! (Die Boralaner hätten sicher gemerkt, wenn die Nacht früher oder später als sonst gekommen wäre, aber in ihrer besonderen Situation hätten sie sich wohl kaum darüber gewundert.)
arrowrightUnd da wir gerade bei der Hügel-Tour sind ... Worf und Rozhenko führen ein recht hitziges Gespräch über das Verschwinden des Chronisten. Worf weist unter anderem darauf hin, daß Crusher das Gedächtnis des jungen Mannes nicht ohne weiteres löschen kann, und er erwähnt auch andere Dinge. Während der Diskussion kommen immer wieder Boralaner vorbei, doch niemand von ihnen schnappt genug auf, um argwöhnisch zu werden und Fragen zu stellen.
arrowrightNach einer Weile erfahren wir, daß Rozhenko mit einer Boralanerin ein Kind gezeugt hat. Wie will er den glatten Nasenrücken seines Sohnes oder seiner Tochter erklären, wenn sich die menschlichen Gene gegen die boralanischen durchsetzen sollten?
arrowrightDer nächste Kritikpunkt ist eigentlich keine Überraschung, es kam ja schon öfters vor: Wenn jemand ein traumatisches Erlebnis hinter sich hat, so gibt es garantiert eine Szene, in der die betreffende Person allein in einem Zimmer sitzt. Dabei scheint es sich um eine ganz besondere Isolationstherapie zu handeln, die auch beim boralanischen Chronisten Anwendung findet. Als Picard von der Entscheidung des jungen Mannes erfährt, sehen wir den armen Burschen allein in einem kahlen Raum, vor dessen Tür ein Wächter steht. Gab es in Trois Terminkalender keinen Platz mehr? Und was noch unglaublicher ist: Als der Chronist Selbstmord begeht, gibt sich Picard kummervoll und bedauert, ihn nicht besser kennengelernt zu haben. Nun, Jean-Luc, dazu hattest du mehrere Tage lang Gelegenheit. Du hast einmal kurz in der Krankenstation mit ihm gesprochen, ihn dann seinem Kummer überlassen, um ihn später nur nach seiner Entscheidung zu fragen.
arrowrightEs ist fraglich, ob die genetische Vielfalt der Dorfbewohner als Grundlage für eine gesunde zukünftige Gesellschaft genügt. (Man denke nur an "Der Planet der Klone"!)
arrowrightDer Chronist betont Worf gegenüber die Wichtigkeit des geschriebenen Wortes in den historischen Aufzeichnungen des Dorfes. Er sagt: ›Die Chronik ist das Leben unseres Dorfes. Ohne diese Vergangenheit bedeutet die Zukunft nichts für uns.‹ Und was passiert am Schluß der Episode? Kurz bevor Worf geht, bittet er seinen Stiefbruder um eine Schriftrolle. Das ist der Gipfel der Arroganz! Und es kommt noch schlimmer: Rozhenko überläßt ihm eine. Angeblich weilte er als kultureller Beobachter bei den Boralanern. Er sollte also wissen, welcher Stellenwert den historischen Schriftrollen zukommt. Zu Beginn waren es siebzehn, und vor der Zerstörung des Dorfes konnten nur sechs gerettet werden. Der Chronist starb mit einer außerhalb des Holodecks. Es sind also nur fünf übrig, und eine davon gibt Rozhenko Worf! Das ist unglaublich! Rozhenko weist zwar darauf hin, daß die Gemeinschaft jetzt mit einer neuen Chronik beginnen muß - immerhin wurde ein neues Dorf gebaut -, aber sollen wir etwa glauben, daß sich die Boralaner überhaupt nicht um die Geschichte des früheren Dorfes scheren?
buttonGeräte und Ausrüstung:
arrowrightDie Enterprise wurde neu ausgestattet, als wir nicht hinsahen. In dieser Episode gibt es plötzlich ein Holodeck auf Deck 10! (Andererseits: Wenn sich das von Rozhenko benutzte Holodeck nicht auf Deck 10 befunden hätte, wäre es für den boralanischen Chronisten sehr schwer gewesen, die holographischen Höhlen zu verlassen und Zehn-Vorne zu erreichen, um dort von Counselor Troi begrüßt zu werden ...) Außerdem gewährleisten die Holodecks endlich eine gewisse Privatsphäre. Das zeigt sich, als Worf versucht, in die Holo-Welt der simulierten boralanischen Höhlen zu gelangen.
arrowrightIn dieser Episode verhält sich der Turbolift sehr seltsam. Nachdem er seinem Bruder auf die Schliche gekommen ist, führt Worf ihn vom Holodeck in einen Lift, der sie zur Brücke bringen soll. Wir erinnern uns: Rozhenkos Holodeck befindet sich auf Deck 10. Die beiden Brüder betreten den Lift, und die Transportkapsel gleitet nach unten! Die Hauptbrücke befindet sich in der anderen Richtung. Und das ist noch nicht alles. Der Lift bringt die beiden Passagiere nach unten, und zwar ziemlich weit: mindestens vierunddreißig Decks! Mal sehen ... Die Reise beginnt auf Deck 10. Plus vierunddreißig Decks macht Deck 44. Dort sollte man besser nicht aussteigen, denn die Enterprise hat nur 42 Decks!
arrowrightDie Türen an Bord der Enterprise scheinen genau zu wissen, wann sie offen bleiben müssen. Der boralanische Chronist entdeckt den Rand des Bogens auf dem Holodeck. Er berührt ihn, woraufhin sich der Bogen in seiner ganzen Pracht zeigt. Als der Boralaner ihn betritt, gleitet das Schott beiseite. Und es bleibt offen, als der Chronist erschrocken zurückweicht. Wenn er sich nicht mehr im Sensorbereich der Tür befindet, müßte sie sich doch wieder schließen, oder? In diesem Zusammenhang muß eine weitere Frage gestellt werden: Was ist mit der Sicherheitssperre passiert, die Rozhenko zu einem früheren Zeitpunkt programmiert hat?
arrowrightAls Picard Rozhenko und Worf aufs Holodeck zurückschickt, damit sie dort die Boralaner zu ihrer neuen Heimat führen, gibt er ihnen die Anweisung, einen Kom-Kanal geöffnet zu halten, damit LaForge das Geschehen überwachen kann. (Es wäre recht interessant, unter solchen Umständen auch einen visuellen Kontakt herzustellen, aber das ist eine andere Sache.) Trotz der permanenten Kom-Verbindung hält es Worf für nötig, nicht nur einmal auf seinen verborgenen Kommunikator zu klopfen, sondern gleich zweimal.
buttonProbleme mit Kontinuität und Produktion:
arrowrightAls die Enterprise Boral II erreicht, versucht Worf, mit seinem Bruder Kontakt aufzunehmen. Das Schiff wird von einer plasmonischen Wellenfront getroffen. Anschließend dreht sich Picard zu Worf um und fragt ihn, ob er eine Antwort bekommen hat. Riker nähert sich und bleibt direkt neben dem Captain stehen. Ein Szenenwechsel zeigt uns die Männer von vorn, und wir sehen, daß Riker plötzlich hinter Picard steht.
arrowrightBei seinem ersten Aufenthalt auf dem Planeten trägt Worf einen normal aussehenden Schnurrbart. Wieder an Bord des Schiffes nimmt er an einer Besprechung in der Aussichtskammer teil, und dabei präsentiert er sich wieder mit seinem üblichen Fu Manchu-Bart. Hat ihn Dr. Crusher mit einem Mittel behandelt, das das normale Wachstum von Barthaaren enorm beschleunigt?
arrowrightDie durchs Fenster der Aussichtskammer sichtbaren Sterne erstaunen und verwirren immer wieder. Abgesehen von einer Aufnahme, die Worf aus der Nähe zeigt, bewegen sie sich nicht. Etwa in der Mitte des Gespräches - und nur als die Kamera auf Worf schwenkt - geraten sie in Bewegung!
arrowrightWährend die boralanische Gruppe einen Hügelhang er-klimmt, übernimmt Rozhenko zunächst die Führung. Nach einer Weile bittet er seine Frau, den Weg fortzusetzen, während er zurückkehrt, um mit Worf zu reden. Zwei Männer mit einer Bahre passieren ihn, und in der nächsten Szene sehen wir, wie Worf einem Alten aufhilft. Die ganze Zeit über wandern Boralaner vorbei. Schließlich deutet alles darauf hin, daß Worf und sein Bruder hinter der Gruppe zurückgeblieben sind. Sie drehen sich um und reden weiter miteinander, als sie zu den anderen aufschließen. Einen Satz später ist es Worf und Rozhenko nicht nur gelungen, die Gruppe zu erreichen - sie befinden sich wieder an ihrer Spitze und gehen vor den beiden Männern mit der Bahre!
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