Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master ![]() ![]() |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 47135.2 Picard soll in einer Bar gestorben sein, bei einem Kampf gegen Söldner - dieser Bericht veranlaßt Riker, nach Baratas III zu fliegen, der nächsten bekannten Station der Söldner. Eine Landegruppe hat sich gerade erst auf den Planeten gebeamt, als die Schurken auch schon angreifen und Riker überwältigen. Anschließend beamen sich die Söldner an Bord ihres Schiffes und setzen sich mit einem Warptransfer ab. Data nimmt eine Situationsanalyse vor und gelangt zu dem Schluß, daß die Söldner alte romulanische Artefakte stehlen. Er vermutet, daß der nächste Überfall auf Calder II stattfindet, und die Enterprise fliegt mit entsprechendem Kurs los. Unterdessen bringen die Söldner Riker zu ihrem Anführer Arctes Baran. Als Baran beschließt, Riker als Gefangenen zu behalten, protestieren alle, auch Picard, der sich als Artefaktenschmuggler Galen ausgibt. Später besucht Picard Riker in seinem Quartier und erklärt alles. Der Captain begab sich zu einer archäologische Ausgrabungsstätte und stellte dort fest, daß sie geplündert worden war. Er suchte die Schuldigen, fand sie und stellte ihnen zu viele Fragen, woraufhin sie mit speziellen Waffen auf ihn schossen. Darin integrierte Sensoren aktivierten Transporter, und Picard fand sich plötzlich an Bord von Barans Schiff wieder. Dort überzeugte er die Crew davon, daß er sich nützlich machen konnte. Auf diese Weise wurde er zum Mitglied der Besatzung - um herauszufinden, was Baran und seine Crew beabsichtigen. Die Söldner erreichen Calder II, um auch dort zu plündern. Kurze Zeit später trifft die Enterprise ein. Die Episode endet damit, daß die Söldner angreifen, unterstützt von Picard und Riker.
Bildergalerie
Credits
Anmerkungen Gleich zu Beginn der siebten Staffel kommt mit "Der Schachzug, Teil I" und "Der Schachzug, Teil II" eine weitere Doppelfolge - und was für eine. Diese Episode fängt da an, wo andere aufhören. Zunächst herrscht Verwirrung und Bestürzung, da man Picard für tot hält und keine Ahnung über die Hintergründe hat. Im Folgenden geht es zunächst um die Konsequenzen dieses Verlustes: jeder an Bord ist niedergeschlagen, und Riker gerät in einen heftigen Streit mit Troi, die ihm wegen seines mitleidigen, aber wenig einfühlsamen Verhaltens Egoismus vorwirft, und das nicht ganz zu Unrecht. Anschließend geht es darum, die Täter zu finden. Auch hierüber gibt es einen Disput mit Troi, die Rikers Verlangen danach, die Mörder des Captains zu finden, für rachsüchtig hält, während Riker nur der Gerechtigkeit Genüge tun will. Aber man kann mit einiger Sicherheit behaupten, daß er von seinen Gefühlen stark beeinflußt wird. Bei der Behandlung des Informanten, der ihm sagen soll, wo Picards Mörder sich aufhalten, verliert Riker beinahe die Beherrschung und wird handgreiflich. Das ist nicht neu, aber es bedarf normalerweise einer größeren Provokation als bloß der Zurückhaltung von Informationen wegen fehlender Bezahlung, um Riker so aus der Reserve zu locken. Andererseits bewahrt Riker, wie auch früher, trotz allen Jähzorns einen kühlen Kopf und bekommt schließlich die gewünschten Informationen. Das ist der Riker, wie man ihn aus den früheren Staffeln kennt und der in der letzten Zeit immer mehr zu einem Schatten Picards wurde. Rikers Entscheidung, das Außenteam anzuführen, ist definitiv unklug, immerhin hat Riker zu Beginn der Serie mit Picard den einen oder anderen Disput darüber gehabt, daß der Platz des Captains auf der Brücke ist. Für das Mißachten dieser Regel erhält er auch prompt die Rechnung: er wird gefangen genommen. Daher kann man Riker schon attestieren, daß er nicht ausreichend rational vorgeht. Auf der anderen Seite führt seine Gefangennahme zu einer interessanten Situation: Riker und Picard befinden sich auf dem Schiff der Söldner und versuchen gemeinsam, Barans Pläne zu vereiteln, wobei jeder der beiden eine Rolle spielt: Picard den Schmuggler, Riker den aufsässigen Offizier, der der Sternenflotte nur zu gerne den Rücken kehren würde. Innerhalb des ersten Teils können beide ihre Tarnung noch wahren ... Eine weitere Folge ist die Tatsache, daß Data das Kommando über die Enterprise hat. Denn jedes mal, wenn jemand anders als Picard das Kommando innehat, kommt es erfahrungsgemäß zu spannenden Situationen und innovativen Problemlösungen. Datas Führungsstil ließ sich erstmals in "Der Kampf um das Klingonische Reich, Teil II" ausführlich bewundern, und die Serie bleibt in dieser Hinsicht konsistent, denn hier geht Data ganz ähnlich vor: er läßt sich alle Fakten nennen und hört sich alle Argumente an, ohne sie zu kommentieren, und trifft dann eine unerwartete bzw. unkonventionelle Entscheidung, die er im Folgenden auch fest vertritt. Dadurch gerät er mit Worf aneinander, der zunächst das Söldnerschiff verfolgen will und meint, man könne doch nicht nur rumsitzen und warten. Data entgegnet, daß es genau das ist, was man tun wird: rumsitzen und warten - und Spuren suchen. Diese Taktik hat Erfolg, denn anstatt quer durch den Quadranten zu irren, kann man das Ziel des fremden Schiffes vorherbestimmen und so gerade noch rechtzeitig eintreffen, um einen Überfall zu verhindern. Von größerer Tragweite ist Datas Entscheidung, die Schilde zu senken: in der letzten Szene der Episode wird die Enterprise vom Söldnerschiff beschossen. Ob Datas Entscheidung richtig war, läßt sich dann in der Fortsetzung herausfinden (und natürlich war sie richtig). Die anderen Charaktere wachsen nicht über ihre sonstigen Rollen hinaus, was angesichts der Konzentrierung auf Picard/Riker und Data verständlich ist. Allerdings gibt es am Beginn der Episode einige schöne Szenen in der Bar, denn die Enterprise-Offiziere tragen zur Abwechslung normale Kleidung und bemühen sich um Unauffälligkeit - was ihnen in etwa so gut gelingt, wie einem Streifenpolizisten, der nur die Mütze absetzt, doch das nur am Rande. Troi setzt andeutungsweise ihre weiblichen Reize ein, um Informationen zu sammeln, was für das ansonsten eher prüde Star Trek-Universum eine angenehme Überraschung darstellt, Worf und Riker sorgen für eine Prise Humor, und Dr. Crusher darf sich einmal von ihrer harten Seite zeigen. Interessant ist die Ansammlung prominenter und semiprominenter Gäste: Da wäre zunächst einmal Robin Curtis (Tallera), die bereits in "Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock" und "Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart" als Ersatz für Kirstie Alley die Rolle von Lieutenant Saavik übernahm und daher auch einige ausgeprägte Dialoge mit Picard erhalten hat. Auf der Enterprise-Brücke gibt es ein neues Gesicht an der sonst von Data bemannten Konsole zu sehen: Sabrina LeBeauf (bekannt u.a. aus der Cosby Show) spielt Fähnrich Giusti, die im Gegensatz zu vielen Vorgängern einige Sätze sprechen darf. Alan Altshuld, der in dieser Episode ebenfalls mitspielt, war bereits in "In der Hand von Terroristen" zu sehen. Und schließlich Richard Lynch (Baran), der zu Hollywoods zweiter Riege zählt und hier Picards Oberwidersacher darstellt - mit einer beachtlichen Portion Verschlagenheit. Die Effekte sind mit dem bisher wohl intensivsten Handphasergefecht wieder einmal vom Feinsten, und die Gestaltung des Söldnerschiffes ist sowohl von außen als auch von innen gut gelungen. Um schließlich noch kurz auf die Handlung einzugehen: Es wäre zwar nett gewesen, wenn man zur Einleitung etwas mehr darüber erfahren hätte, weshalb der Captain überhaupt eine Ausgrabungsstätte besucht hat, doch wird auch ein ungenannter Zusammenhang zu "Das fehlende Fragment" hergestellt: dort verstarb Picards ehemaliger Mentor Galen, daher Picards Deckname. Die Story ist interessant aufgebaut und wird logisch fortgeführt, wobei besonders hervorzuheben ist, daß Riker für die Dauer der Episode wieder zu alter Form aufläuft und aus seinem Schatten tritt, sowie Datas Kommando und das Aufgreifen von Picards Liebe zur Archäologie. Picards Zuneigung zur Archäologie ließ sich unter anderem in "Picard macht Urlaub" und "Erwachsene Kinder" beobachten.
Fehler und Ungereimtheiten
|