Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master ![]() ![]() |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 5818.4 - 5819.3 Da man Zenait benötigt, um eine planetare Pflanzenseuche zu bekämpfen, geht die Enterprise um Ardana in eine Kreisbahn. Auf dem Planeten gibt es eine schwebende Stadt namens Stratos, deren Bewohner den schönen Künsten frönen. Ihre Muße wird durch die Troglyten ermöglicht, die unter der Erde arbeiten und das Zenait aus dem Boden holen. Leider haben die Troglyten gerade eine Revolte angezettelt, so daß man kein Zenait liefern kann. Statt um das Zenait zu verhandeln, wendet Plasus, der Leiter des Stadtrates, Folter an, was ihm aber auch nicht viel einbringt. Durch das Patt frustriert, versucht Kirk das Vertrauen der Troglytenanführerin Vanna zu gewinnen. McCoy entdeckt, daß dem Rohzenait ein Gas entströmt, das temporäre geistige Trägheit und emotionale Instabilität erzeugt. Der Captain bietet Vanna Atemschutzgeräte an, die das Gas von den Troglyten fernhalten sollen. Vanna nimmt Kirk aber lieber als Geisel fest, doch dieser setzt seinen Phaser ein, um sie im Seitenarm einer Mine einzuschließen. Anschließend läßt er mit Scotts Hilfe auch Plasus in die Mine beamen. Nach einer knappen Stunde macht der Einfluß des Gases die beiden Männer zu Tieren, was selbst Vanna überzeugt. Die Troglyten liefern das Zenait. Kirk reist ab, hinterläßt eine große Anzahl von Atemmasken und hofft, daß die Völker Ardanas fortan Seite an Seite arbeiten.
Bildergalerie
Credits
Anmerkungen In dieser Episode trägt Plasus' Tochter Droxine ein prächtiges Kleid. Der Schnitt ist für den täglichen Gebrauch zwar etwas gewagt, aber das Material ist sagenhaft. "Die Wolkenstadt" beschäftigt sich wieder mit einem ernsthaften Thema, welches sehr gelungen behandelt wird. Dabei basiert die ganz Geschichte auf dem Science Fiction Klassiker ›Metropolis‹. Genau wie ›Metropolis‹ dreht sich auch "Die Wolkenstadt" um eine Zweiklassengesellschaft. In der Wolkenstadt leben die gebildeten und sehr kultivierten Stratosianer, die sich fast ausschließlich mit Kunst, Musik und Kultur beschäftigen. Für alle anfallenden Arbeiten dienen ihnen die Troglyten, welche auch auf dem Planeten, fernab von der Wärme und dem Licht schuften müssen, um das Zenait abzubauen. Doch es wäre keine The Original Series-Folge, wenn Kirk das Gesellschaftssystem des Planeten nicht kräftig durcheinanderbringen und den Troglyten damit zu einer besseren Zukunft verhelfen würde. Die Folge hält hier erneut die typischen Star Trek-Werte hoch. Die Folge spricht sich sehr deutlich gegen eine Zweiklassengesellschaft wie auf Stratos aus. Kirk und Spock betonen, daß alle Menschen gleich sind, und die Gleichberechtigung ein fundamentales Grundrecht aller Lebewesen ist. Die Folge verurteilt jegliche Form der Unterdrückung der Bevölkerung, oder eines Teils der Bevölkerung. Damit beschäftigt sich die Folge mal wieder mit einem von Star Treks Lieblingsthemen. Die Bewohner der Wolkenstadt machen auf den ersten Eindruck einen sehr vernünftigen, gesitteten und kultivierten Eindruck, doch es stellt sich letztendlich heraus, daß gerade sie die Unterdrücker sind. Hingegen entpuppen sich die zunächst als Aggressoren auftauchenden Troglyten als Opfer. Es bleibt etwas unklar, wie der Planet eigentlich überhaupt in die Föderation aufgenommen werden konnte, bei derartigen Mißtänden, die es in dieser Gesellschaft offenbar gibt. Man sollte meinen, daß Aufnahmekandidaten für die Föderation eingehend unter die Lupe genommen werden. Von den Charakteren konzentriert sich die Folge hauptsächlich auf Kirk und Spock. Die anderen Hauptcharaktere haben eher kleine Rollen, sogar McCoy hat nur kleinere Szenen. Kirk hat dieses Mal gewisse Probleme mit der Diplomatie. Er kommt mit seinen Argumenten beim engstirnig eingestellten Plasus, aber auch bei Vanna, nicht sonderlich weit und der gewünschte Erfolg stellt sich nicht ein. Er muß andere Methoden anwenden. Er entscheidet sich letztendlich für seine ganz eigene Interpretation der Diplomatie. Spocks Begriff der Cowboy-Diplomatie, der in der The Next Generation-Folge "Wiedervereinigung?, Teil II" geprägt wurde, war nie passender als in dieser Folge. Kirk bricht natürlich erneut die Hauptdirektive, übrigens zum letzten Mal in der Originalserie. Doch dieses Mal handelt es sich ja immerhin um ein Mitglied der Föderation und außerdem stehen viele Leben auf dem Spiel. Seine Einmischung ist dieses Mal also nicht ganz unbegründet. Interessant ist jedoch, daß Spock die oberste Direktive gar nicht erwähnt, offenbar hat der erste Offizier es inzwischen aufgegeben, seinen Captain auf diese Direktive hinzuweisen, da dieser sie eh andauernd bricht. Erstaunlich ist es, daß Kirk, entgegen der Erwartung des Zuschauers, weder mit der schönen Droxine, noch mit Vanna eine Affäre anfängt. Der hohe Kommissar von Stratos ist ein typischer Machthaber. Er hat Angst vor Veränderungen, da sie die Machtverhältnisse beeinflussen könnten, deswegen verhält er sich wohl auch so völlig ablehnend gegenüber Kirk und seinen Filtermasken. Ähnlich, wie zum Beispiel die katholische Kirche im Streit mit Galilei, hat auch er Angst davor, was passiert, wenn die Bevölkerung erfährt, daß die Troglyten gar nicht so rückständig sind und man sie jahrzehntelang dem Gas ausgesetzt hat. Erfreulich ist es, daß zum Schluß auf ein typisches Friede, Freude, Eierkuchen Happy End zumindest zum Teil verzichtet wurde. Die Troglyten konnten ihre Forderungen zwar durchsetzen und ihre Lebensumstände deutlich verbessern, doch auch am Ende gibt es noch die Zweiklassengesellschaft, wenn auch in abgemilderter Form und der hohe Kommissar ist am Ende immer noch genauso uneinsichtig, wie am Anfang und mit Vanna überhaupt nicht einer Meinung. Die Folge beschäftigt sich nicht nur sehr gelungen mit dem Thema der Unterdrückung, sie ist auch durchgehend unterhaltsam und spannend. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Margaret Armen, die bereits für "Meister der Sklaven" und "Der Obelisk" verantwortlich war. Die Story steuerten David Gerrold und Oliver Crawford bei. Gerrold schrieb die Drehbücher zu "Der dressierte Herrscher" und "Kennen Sie Tribbles?", während Crawford für "Notlandung auf Galileo 7" und "Bele jagt Lokai" verantwortlich war. Regie führte zum fünften und letzten Mal Jud Taylor. Nach "Planet der Unsterblichen" wurde hier erneut eine Seuche auf einem Föderationsplaneten als Aufhänger für die Handlung benutzt. Interessant ist noch eine Szene, in der Spock in Erzählerform seine Gedanken über die Gesellschaft von Ardana für den Zuschauer zusammenfaßt. Es ist das erste und einzige Mal überhaupt in der gesamten Originalserie, daß die Erzählerform verwendet wurde. Die Effekte mit der Stadt die auf einer Wolke schwebt sind recht gelungen.
Fehler und Ungereimtheiten
|