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Klares Ja zum Gelben Sack
Manipulationsversuch bei Online-Umfrage des FT
von Otto Lapp
Forchheim. Eine klare Abfuhr wird dem Wertstoffhof in der Online-Umfrage des FT erteilt. 404 stimmten für den Gelben Sack, das entspricht einer deutlichen Zustimmung von 82,11 Prozent. Nur 88 haben dagegen geklickt (17,89).
Mit welchen Emotionen die Frage behaftet ist, zeigen einerseits die Kommentare, andererseits auch ein Fälschungsversuch: Die FT Online-Umfrage hat ein Hacker versucht zu manipulieren. Dadurch war für einige Zeit das Ergebnis deutlich zu Ungunsten des Gelben verfälscht. Am Mittwochabend war unter www.fraenkischer-tag.de noch eine deutliche Befürwortung eines Bringsystems zu verzeichnen.
Statt der tatsächlichen 492 Klicks gab es fast 1000. Der Fälscher hat seinen Zugang zum Netz so konfiguriert, dass er sich immer wieder neu beim FT einwählte. Und dies jedes Mal unter einer anderen Kenn-Nummer. Der Computer des FT erkennt nämlich, wer schon abgestimmt hat, und wirft diesen raus. 500 Mal also hat der Hacker angerufen, was mit einigen Kosten verbunden war.
"Wer treibt einen solch immensen Aufwand", wundert sich Walter Lorz, beim FT für den Bereich Online zuständig. "Der hatte ein echtes Interesse daran, das Umfrage-Ergebnis zu fälschen."
In den Kommentaren schreibt eine Claudia, der gelbe Sack wäre "für ältere Menschen und Leuten ohne eigenes Verkehrsmittel eine enorme Erleichterung."
"Ich habe über zehn Jahre im Landkreis Erlangen-Höchstadt gearbeitet und da gab bzw. gibt es den gelben Sack. Ich habe in dieser Zeit keine negativen Eindrücke erhalten", resümiert ein anderer Leser.
Eine Familie spricht sich gegen den Gelben aus: "Bei uns kommt jede Woche das Wertstoffmobil am Freitag um 8, da kann man als Beruftätiger auch noch hinfahren."
"Häusliche Sortierung u. Transport per Pkw sind ein Anachronismus sondergleichen. Der sich abzeichnende Umgang mit dem Thema ist absolut undemokratisch", moniert Axel Haller.
"Wer kein Auto hat, bleibt auf der Strecke. Und ob es ökologischer ist, hunderte von Pkw die gleiche Strecke fahren zu lassen oder einen Lkw?", wundert sich dieser Kommentator.
"Wir zahlen bereits mit dem grünen Punkt die Gebühren und es nicht einzusehen, warum der Müll sortiert auf den Wertstoffhöfen abzugeben ist."
"Wenn ich meinen Opa in Forchheim besuche, bekomme ich immer das kalte Grausen und absoluten Ekel wenn ich die Wertstoffe von ihm wegfahren muss", beklagt jemand aus Lichtenfels, wo es den Gelben gibt.
Ein Verwalter von mehr als 1000 Wohnungen in Forchheim und seiner näheren und weiteren Umgebung "kann nur feststellen, dass alle gegen den gelben Sack vorgebrachten Argumente nicht nachvollziehbar sind. In allen Eigentümergemeinschaften, die in Bereichen liegen, in denen es den gelben Sack gibt, möchte niemand das Forchheimer Bringsystem haben. Überall funktionieren Sammlung und Entsorgung mit dem gelben Sack einwandfrei".
Keine drei Euro!
Das Landratsamt schreibt zu den angeblichen drei Euro, die der Gelbe kosten soll: "Dies ist eine falsche Behauptung, so eine Aussage ist nie gefallen! Auch in Ebermannstadt kostet der gelbe Sack nicht zusätzlich drei Euro."
Deutliche Zustimmung für den Gelben Sack in einer Online-Umfrage des FT. Das Bild entstand in Ebermannstadt, wo es den Gelben bereits gibt und die Zustimmung noch höher ist. Archiv-Foto: B. Herbst
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