Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master ![]() ![]() |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 47566.7 In dieser Episode geht es um das Leben von vier jungen Offizieren, unter ihnen Fähnrich Sito, Bajoranerin und Mitglied des Nova-Geschwaders während ihrer Zeit an der Starfleet-Akademie (siehe "Ein mißglücktes Manöver"). Als die Folge beginnt, wird bald klar, daß sich etwas anbahnt. Picard ordnet einen überraschenden Kurswechsel zum Argaya-System an. Das Schiff wartet an der Grenze zum stellaren Territorium der Cardassianer, und LaForge erhöht die Reichweite des Transporters, um eine Person aus dem cardassianischen Raumgebiet an Bord zu beamen. Picard teilt die Einzelheiten der Mission Sito mit, in der Hoffnung, daß sie aus freiem Willen ihre Unterstützung anbietet. Ein Angehöriger des cardassianischen Militärs namens Joret Dal hat der Föderation wichtige Informationen übermittelt. Er muß nun ins Reich der Cardassianer zurückgebracht werden, damit er dort seine Agententätigkeit für Starfleet fortsetzen kann. Dal möchte sich als cardassianischer Kopfgeldjäger ausgeben, der mit einem bajoranischen Gefangenen - Fähnrich Sito - heimkehrt. Jenseits der Grenzkontrollen will Dal die Rettungskapsel des Shuttles starten und Sito damit zur Föderation zurückschicken. Die Bajoranerin ist einverstanden. Leider kehrt die Rettungskapsel nicht zum vorgesehenen Zeitpunkt zurück. Kurze Zeit später empfängt Starfleet einen Bericht, in dem es heißt, die Cardassianer hätten eine bajoranische Gefangene auf der Flucht getötet.
Bildergalerie
Credits
Anmerkungen "Beförderung" ist eine Episode, wie es schon viel früher eine hätte geben sollen. Denn wie in wenigen anderen wird hier einmal das Leben auf der Enterprise aus einer ganz neuen Perspektive gezeigt und das Schiff erscheint somit viel lebendiger. Während es normalerweise um die wichtigen und schwerwiegenden Entscheidungen der Hautpdarsteller geht, hat man doch immer den Eindruck, daß auf der Enterprise vielleicht bis zu 100 Personen leben: die meisten von ihnen Sternenflottenangehörige, von denen die Wenigsten nach Feierabend einmal im Zehn Vorne herumsitzen. Von all den Fähnrichs und Familien ist dort kaum eine Spur zu sehen, die knapp über 1000 Menschen und Außerirdischen, die auf der Enterprise leben und arbeiten, scheinen sich grundsätzlich im Hintergrund zu halten. Genau dies nutzt "Beförderung" aus, um den Eindruck der Lebendigkeit zu erzeugen: die Handlung wird größtenteils aus der Sicht jener Statisten gezeigt, die man ab und zu im Hintergrund herumwuseln sieht, also jene Leute, die schweigend PADDs reichen oder wortlos bestimmte Stationen übernehmen, wenn Riker ein Außenteam zusammenstellt und Data damit von der Ops, Worf von der Taktik etc. abzieht. Während es für jene Führungsoffiziere meist um Höheres geht, ist die Welt aus der Sicht eines Fähnrichs relativ einfach: gibt es die heiß ersehnte Beförderung oder bleibt sie aus, und was kann man alles tun, um sie zu bekommen? Die Stimmung wird geschickt eingefangen, so daß dem Zuschauer vor Augen geführt wird, was sich hinter den Kulissen abspielt, mit welchen Gedanken und Gefühlen sich die Besatzungsmitglieder beschäftigen. Dabei ist die Handlung intelligent um diese Erläuterung des Hintergrundgeschehens herumgestrickt, eben dadurch, daß die nächsten Beförderungen anstehen, so daß man um die Gunst der vorgesetzten Offiziere zu buhlen versucht - zumindest, wenn man es für nötig hält, wie Lavelle. Ihm kommt eine besondere Rolle zu, da er gewissermaßen eine Neuauflage von Riker darstellt, was Troi ja auch während der Pokerpartie verdeutlicht: Sam ist eifrig, lernwillig, karrierebewußt, kurz: er ist, wie Riker in seinem Alter gewesen sein muß, und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einmal ein Kommando bekommen (wenn er nicht wie Riker ewiger Erster Offizier bleibt, aber das ist eine andere Geschichte). Taurik ist ein Vulkanier, wie er im Buche steht: immer logisch, er verfügt über kein Verständnis für Humor und analysiert seine Beziehungen zu anderen, um aus seinen Fehlern zu lernen, ähnlich wie Data es als Androide tut. Taurik fehlt die Intuition und die Impulsivität der Menschen; auf der anderen Seite macht ihn das zu einem guten Ingenieur, wie sich zeigt: er greift auf die Theorien eines namhaften Theoretikers zurück, baut sie aus bzw. adaptiert sie, überarbeitet sie und erreicht damit eine Leistungssteigerung im Antrieb der Enterprise. Daß Geordi dies erst einmal verdauen muß, liegt wohl auf der Hand, ist der Antrieb bzw. generell die Technik doch Geordis Lieblingsspielzeug, an dem er sich für unübertroffen hält (siehe z.B. auch "Die Begegnung im Weltraum"). Geordis charakterliche Qualitäten zeigen sich, als er Tauriks Leistung anerkennt und mit ihm zusammen die Modifikationen durchführt. Erwähnenswert ist, daß Darsteller Alexander Enberg (Taurik) bereits in "Gefahr aus dem 19. Jahrhundert, Teil I" und "Gefahr aus dem 19. Jahrhundert, Teil II" eine Gastrolle als Reporter hatte und später bei Voyager als Fähnrich Vorik erneut einen Vulkanier, der im Maschinenraum arbeitet, darstellt. Als nächstes wäre Patti Yasutake zu nennen: seit der vierten Staffel ist sie als Schwester Ogawa mit zunehmender Regelmäßigkeit auf der Krankenstation zu sehen, und im Gegensatz zu vielen anderen Gastdarstellern bekam sie bereits mehrfach kurze Dialoge. Dies ist ihr wohl größter Auftritt in der Serie; da sie von Crusher zur Beförderung in den Rang einer Lieutenant vorgeschlagen wurde, muß ihr aktueller Rang der einer Fähnrich sein (was sich auch mit dem einen Knopf als Rangabzeichen deckt), was bisher nie erwähnt wurde, da sie immer mit ›Schwester‹ angesprochen wurde. Am interessantesten bei ihr ist wohl das Verhältnis zu Andrew Powell, einem Lieutenant, der allerdings in dieser Episode nicht gezeigt wird. Damit erhält Alyssa endlich ein Privatleben, das ihren Charakter formt und ihm mehr Leben verleiht. Leider wird in den letzten Episoden der Serie so gut wie nicht mehr darauf eingegangen, abgesehen von "Genesis", wo sie schwanger ist; höchstwahrscheinlich Andrews Verdienst, obwohl nicht explizit erwähnt. Abschließend ist Fähnrich Sito Jaxa, gespielt von Shannon Fill, zu nennen. Sie ist eine alte Bekannte aus "Ein mißglücktes Manöver". Damals gab es auf der Sternenflottenakademie einen Trainingsunfall, als die Flugstaffel, der Wes Crusher und Sito Jaxa angehörten, ein riskantes und verbotenes Manöver durchführte, bei dem ein Kadett getötet wurde. Die verbleibenden vier Mitglieder versuchten, den Zwischenfall zu vertuschen und als Unfall darzustellen. Unglücklicherweise war Picard mit der Enterprise zugegen, so daß Wes gezwungen wurde, das Manöver zuzugeben. Als Bestrafung wurde der Staffelführer Nicholas Locarno von der Akademie geworfen, die anderen mußten das letzte Jahr wiederholen, unter ihnen Sito. Nun ist sie auf der Enterprise, und zwar seit sieben Monaten, wie sie Picard gegenüber erwähnt. Es ist etwas schade, daß sie in jenen sieben Monaten nicht einmal als Gastdarstellerin zu sehen war, aber man kann es wohl verzeihen, freut man sich doch jedes mal, wenn überhaupt eine bekannte Person noch einmal mit von der Partie ist. Sitos Charakter wird hier ausgebaut, man geht auf ihre bajoranische Herkunft ein, so daß sie lebendiger wirkt und einem sympatisch wird. Es zeigt sich, daß sie offensichtlich zu Worfs Lieblingsschülern gehört, den sie auch zu beeindrucken weiß, als er mit ihr das Gi'tahl durchführt, einen Test, den es eigentlich nicht gibt. Er wollte ihr damit viel mehr klarmachen, daß sie sich gegen Picard durchsetzen muß, wenn ihr das Leben auf der Enterprise nicht zur Hölle werden soll. Dabei darf man natürlich nicht vergessen, daß Picard sie sicher schon vorher für den Auftrag vorgesehen hatte und Worf daher die Möglichkeit ließ, ihr ein wenig Hilfestellung zu geben, immerhin wird man nicht jeden Tag vom Captain zur Sau gemacht für einen Fehler, den man längst eingesehen hat. Bedauerlich und sinnlos, genau deswegen auch tragisch, ist ihr Tod auf der Geheimmission. Es passiert generell selten, daß bei The Next Generation ein Besatzungsmitglied stirbt. Nur in einem Fall gab es dabei irgendeine Form von anhaltender Betrübnis, nämlich als Tasha in der ersten Staffel starb ("Die schwarze Seele"), ansonsten beschränkte man sich auf eine kurze Verlustmeldung (etwa in "Zeitsprung mit Q", wo bei einem Angriff der Borg mal eben 18 Crewmitglieder getötet wurden, für die keine Zeremonie gezeigt wurde). Daher wirken Picards Niedergeschlagenheit, wie auch die von Worf und Sitos Freunden, einigermaßen echt und verständlich und verleihen der Episode einen traurigen Schluß, was sehr selten ist und den Zuschauer nach einer spannenden Episode ein wenig nachdenklich stimmen mag. Über die Handlung ist nicht viel zu sagen: neben dem Beförderungsplot geht es nur um den cardassianischen Spion, der irgendwie wieder zurückkommen muß. Als Haupthandlung hätte man sehr viel mehr daraus machen können, als Nebenhandlung jedoch gibt es genug her, um in die Episode zu passen. Eine geradezu faszinierende Anhäufung stellen allerdings die ›7%‹ dar: an drei Stellen, wo es um eine Leistungssteigerung geht, beträgt diese sieben Prozent: zunächst Tauriks Verbesserung am Antrieb, dann die Zeit, die die Beta-Schicht schneller war als die Alpha-Schicht, und zum Schluß die nötige Leistungssteigerung des Transporters, um den Cardassianer aus der Kapsel zu beamen. Ob es sich hier um einen Zufall handelt oder einen versteckten Scherz, bleibt wohl der Phantasie des Zuschauers überlassen. Zu erwähnen ist auf jeden Fall noch die wunderbare Szene, als sowohl die Anwärter als auch die Offiziere pokern: geschickt wechselt die Kamera zwischen beiden Räumen, wo die Gespräche jeweils einen ganz ähnlichen Verlauf nehmen, und setzt immer da an, wo zuvor aufgehört wurde. Das bietet sowohl eine gute Prise Humor als auch einen interessanten Einblick, wie ähnlich sich manche Leute sind (mit dem Unterschied, daß Riker immer gewinnt, Lavelle nicht). Abschließend läßt sich festhalten, daß "Beförderung" das Leben auf der Enterprise vielfältiger darstellt, als es sonst der Fall ist und sich dadurch zu Episoden wie "Datas Tag" einreiht, wo die Handlung hinter der Atmosphäre zurücktritt und einem angenehm anderen Fernsehereignis Platz bereitet.
Fehler und Ungereimtheiten
|