Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master ![]() ![]() |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 3192.1 - 3193.0 Die Enterprise erreicht den Planeten Eminiar VII, um dort diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Obwohl die Eminiarer die Warnung aussprechen, nicht näher zu kommen, gibt Kirk den gegensätzlichen Befehl. Nachdem er mit einer Landegruppe auf den Planeten gebeamt ist, werden er und Spock herzlich zum Ratssaal eskortiert. Anan 7, der Leiter des Hohen Rates, drückt seine Besorgnis über ihre Ankunft aus, denn Eminiar VII führt seit fünfhundert Jahren Krieg. Seine Aussagen verwirren Kirk, da der Planet keinerlei Kriegszerstörungen aufweist. Plötzlich ertönt Alarm, eine große Tür geht auf und enthüllt ein Computersystem. Laut den Aussagen der Eminiarer hat gerade ein wüster Angriff stattgefunden; eine halbe Million Menschen sei dabei gestorben. Eine Tricordermessung enthüllt nichts. Dann offenbart Anan 7, daß der Krieg von Computern ausgetragen wird: Die Maschinen berechnen, wer gestorben ist; die Betroffenen müssen sich in der Desintegrationskammer melden. Leider sagen die Computer auch, die Enterprise sei vernichtet worden. Anan 7 erwartet von der Mannschaft, daß sie auf den Planeten beamt, damit man sie töten kann. Um dies sicherzustellen, hält er die Angehörigen der Landegruppe als Geiseln fest. Nachdem Kirk und Spock entkommen sind, kehren sie in die Kampfzentrale zurück und zerstören die Computer. Diese Handlung zwingt die Eminiarer, sich der Möglichkeit eines wirklichen Krieges zu stellen. Angesichts der bevorstehenden Verwüstungen optieren sie für Gespräche mit dem Feind.
Bildergalerie
Credits
Anmerkungen "Krieg der Computer" ist eine sehr interessante Folge. Kaum eine andere Star Trek-Geschichte spricht sich so vehement gegen den Krieg aus. Gene L. Coon schrieb gerne Antikriegsgeschichten. Er ließ sich dabei von seiner Militärzeit inspirieren, in der er unter anderem im asiatischen Raum kämpfte. Er greift das Thema zum Beispiel in der Folge "Kampf um Organia" erneut auf. Dort ist es allerdings Kirk, der auf seinem Recht besteht, Krieg führen zu dürfen, während sich in "Krieg der Computer" gerade Kirk sehr vehement gegen den Krieg ausspricht. Hier sind es die Eminiarer, die etwas über den Krieg lernen müssen. Sie haben zusammen mit den Vendikar eine nette angenehme Art der Kriegführung entdeckt. Computer führen gegeneinander Krieg, und berechnen die Verluste, so als ob es sich bei dem ganzen um eine Art Computerspiel handeln würde. Und diejenigen, die auf den Totenlisten stehen, werden in futuristischen Geräten einfach aufgelöst. Auf diese Weise nimmt die Zivilastion keinen Schaden, alle Gebäude existieren weiter, es sterben zwar einige Menschen, doch der größte Teil der Bevölkerung kann bequem weiterleben und man kann auch lange Kriegsperioden ohne Probleme überstehen. Alles läuft in geregelten Bahnen ab und es besteht auch keine Notwendigkeit, den Krieg zu beenden. Man kann aus den verschiedensten Gründen Krieg führen, doch nach 500 Jahren ist der eigentlich ursprüngliche Grund, den die Eminiarer und die Vendikar hatten, sicher schon längst in Vergessenheit geraten. Man führt den Krieg eben fort, da er ja schließlich schon solange existiert. Man hätte sicher schon längst Frieden schließen können, offenbar scheint es ja nicht an gemeinsamen Ansichten zu fehlen, immerhin konnte man sich trotz des Krieges auf dieses eigentümliche System der Kriegführung einigen. Doch wozu hätte man den Krieg beenden sollen, das war ja nicht nötig, da wie gesagt alles geregelt ablief. Keine Zerstörungen, keine Kriegsverbrechen, usw. Kirk trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er sagt, daß der Krieg auf diese Weise noch ewig hätte gehen können. Er führt den Eminiarern erst wieder vor Augen, was Krieg eigentlich bedeutet. Indem er die Computer zerstört, mit denen der Krieg bisher geführt wurde, werden die Vendikar mit echten Waffen angreifen und die Eminiarer mit echten Waffen zurückschlagen. Der Krieg bringt normalerweise Tod, Zerstörung und Grauen, doch bei den Eminiarern gibt es nur den Tod und der scheint bei diesem Volk noch eine Möglichkeit zu sein, sich auf heroische Weise für den Staat aufzuopfern. Mit seinem Vorgehen hat Kirk den Eminiarern einen Grund gegeben, Frieden zu schließen. In Coons Drehbuch steckt unverkennbar die Parallelität zum Vietnam-Krieg. Ähnlich wie die Eminiarer bekamen die Amerikaner vom eigentlichen Kriegsgeschehen wenig mit. Die Armee kämpfte in einem weit entfernten Land, es wurden zwar die Verluste der amerikanischen Armee gemeldet, aber wie bei den Eminiarern war der Krieg für große Teile der Bevölkerung weit weg. Bei kaum einer anderen Folge ist die Amerika-Kritik so deutlich zu erkennen. Der Nachfolgeserie The Next Generation wird fälschlicherweise oft dafür gelobt, daß sie als erste Star Trek-Serie gesellschaftskritische Themen aufgegriffen hat. Das soll nicht heißen, daß The Next Generation das nicht getan habe, aber wer sich einmal etwas näher mit der Originalserie beschäftigt hat, muß erkennen, daß die Autoren und Produzenten auch schon damals den Mut hatten, gesellschaftskritisch und vor allem auch amerika-kritisch zu sein. Das war zur damaligen Fernsehzeit keineswegs selbstverständlich und muß bewundert werden. Doch zurück zu dieser Folge: Durch sein Eingreifen in diesem Konflikt präsentiert Kirk eine seiner besten und überdachtesten Lösungen in der ganzen Serie. Zu loben ist auch die abschließende Brückenszene, in der Kirks unkonventionelle Lösung nochmal kurz diskutiert wird. Nicht nur Kirk macht in dieser Folge einen guten Eindruck. Die ganze Crew scheint bei dieser Mission hervorragend aufeinander abgestimmt zu sein. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich die Crew wie eine Abschlußklasse der Akademie übertölpeln ließ. Dies war vor allem am Anfang der Staffel ein Problem für die Glaubwürdigkeit der Serie. Inzwischen weiß aber jeder, was er zu tun hat und diese Aufgabe erfüllt er dann auch mit Bravour. Besonders hervorzuheben ist Scotty, der hier zum zweiten Mal das Kommando über die Enterprise erhält und kräftig Punkte beim Zuschauer sammelt. Er vermutet sofort eine Fälschung hinter Kirks Funkspruch und läßt sich dies dann vom Computer bestätigen, außerdem weigert er sich, die Schilde einzufahren, obwohl er von Fox den Befehl bekommt. Botschafter Fox ist ein unsympathischer Vorgesetzter der Sternenflotte. Zu späteren Zeitpunkten sollte Kirk noch öfters mit solchen Vorgesetzten zu kämpfen haben. Fox' Charakter wirkt eindimensional und er ist so leichtgläubig und schlichtweg doof, daß man sich wirklich fragt, wie er zur Föderation gekommen ist. Seine einzige Aufgabe scheint darin zu bestehen, unsympathisch zu sein, damit die Enterprise-Crew an Sympathie gewinnt. Dadurch wird leider auch die Diplomatie als Art der Konfliktlösung abgewertet, denn entgegen der Ansicht, die hier in der Folge vertreten wird, sind nicht alle Diplomaten total weltfremd und dumm. Fox macht erst zum Schluß, nachdem er von Spock befreit wird, einen etwas besseren Eindruck, aber der größte Schaden ist da schon angerichtet. Erstaunlicherweise nicht erwähnt wird hier die Hauptdirektive. Kirk mischt sich ohne Bedenken in eine fremde Gesellschaft ein und verändert sie nicht ganz unwesentlich, obwohl die Hauptdirektive zutreffen würde, es handelt sich ja um keinen Föderationsplaneten, allerdings hat ihn diese Direktive ja noch nie sonderlich gestört. Bei der deutschen Synchronisation haben sich leider einige dumme und unnötige Fehler eingeschlichen, die die Handlung etwas verwirrend machen. In der Originalversion sagt Anan 7, daß die Enterprise inzwischen ein legitimes Angriffsziel für die Vendikar ist. Kurze Zeit später wird die Enterprise dann von den Vendikar per Computer angegriffen und die gesamte Besatzung als tot registriert. Die gesamte Besatzung muß also innerhalb von 24 Stunden von den Eminiarern getötet werden, ansonsten erfüllen die Eminiarer ihre vertraglichen Pflichten nicht. Somit ist Anan gezwungen, irgendwie die Besatzung dazu zu bewegen, auf den Planeten zu beamen, damit sie alle in den Todeskammern getötet werden können. Deswegen nimmt Anan das Außenteam auch als Geisel, um die Besatzung, wenn nötig, zu zwingen, herunterzubeamen. In der deutschen Version ist von diesem Ablauf der Ereignisse keine Rede. Offenbar ist einem der Übersetzer bei Anans Äußerung, daß die Enterprise als zerstört registriert ist, ein Fehler unterlaufen. Das ganze hört sich nun so an, als wolle Anan die Enterprise selbst angreifen und zerstören. In einer anderen Szene sagt Anan, er habe das Außenteam als Geiseln genommen, weil er nicht wußte, ob sie feindlich gesinnt sind. Das ist natürlich Quatsch! Der einzige Zweck, das Außenteam zu Geiseln zu machen, besteht darin, die Besatzung zu erpressen, damit diese auf die Oberfläche beamt. Dann sagt er auch noch, daß er die Enterprise-Crew aufgrund ihres technischen Wissens benötige. In Wirklichkeit will er die Besatzung natürlich haben, um seine Todesquote zu erfüllen. Offenbar ist der erste Übersetzungsfehler niemand aufgefallen, und es wurde irgendwie versucht die Dialoge zu hinzubiegen, daß die Handlung nachher einen Sinn ergibt. In dieser Folge tritt geradezu eine Schar von bekannten Gesichtern auf. Kaum einer der Gastdarsteller war zum ersten Mal in der Originalserie zu sehen. Barbara Babcock durfte zum ersten Mal bewundert werden, nachdem man in der Folge "Tödliche Spiele auf Gothos" nur ihre Stimme hören konnte. Als Tholianische Stimmen wird man sie erneut in "Das Spinnennetz" hören. Sehen kann man sie noch einmal als Isis in "Ein Planet, genannt Erde" und als Philana in "Platons Stiefkinder". Sean Kenney hatte hier seinen letzten Auftritt in der Originalserie. In "Ganz neue Dimensionen" war er schon einmal als Lieutenant DePaul zu sehen. Außerdem spielte er den gelähmten Pike in "Talos IV - Tabu, Teil I" und "Talos IV - Tabu, Teil II". David L. Ross war wieder einmal (wie so oft) als Lieutenant Galloway zu sehen und durfte diesesmal sogar das Außenteam begleiten. Bill Blackburn hatte schon einen Auftritt in der Folge "Landurlaub" als weißer Hase. Er wird wieder zu sehen sein in "Auf Messers Schneide" als Wache und in "Schablonen der Gewalt" als Soldat. Eddie Paskey war hier einmal in ungewohnter Rolle zu sehen. Ausnahmsweise spielte er nicht Lieutenant Leslie, sondern einen Eminiarer. Ron Veto wird noch einmal zu sehen sein, und zwar als Wache in "Auf Messers Schneide". Frank Vinci sieht man als Flaggenträger in "Weltraumfieber" erneut.
Fehler und Ungereimtheiten
|