Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master ![]() ![]() |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 3198.4 - 3201.7 Die Enterprise reist nach Organia. Zwischen der Föderation und dem Klingonischen Imperium sind Feindseligkeiten ausgebrochen, und die Raumflotte legt Wert auf die Kooperation des strategisch wichtigen Planeten. Kirk und Spock beamen hinunter und stoßen auf ein völlig passives Volk. Kirk warnt sie vor den Klingonen, aber Ratsleiter Ayelborne meint, es werde scho alles irgendwie in Ordnung kommen. Leider setzt die Ankunft klingonischer Raumschiffe die beiden auf dem Planeten fest. Als die Enterprise abfliegt, um Hilfe zu holen, besorgen die Organianer für Kirk und Spock Verkleidungen. Bald taucht ein klingonischer Commander namens Kor auf und ernennt sich zum Militärgouverneur von Organia. Nachts wollen Kirk und Spock den Organianern eine Lektion in Sachen Widerstand erteilen, indem sie einen Waffenstapel der Klingonen in die Luft jagen. Die Organianer finden derlei Gewalt abscheulich. Da Ayelborne weiß, daß Kor Kirk foltern will, um dessen Identität in Erfahrung zu bringen, gibt er die Information freigebig preis. Mehrere Stunden später erscheint Ayelborne dann in der Arrestzelle und bringt Kirk und Spock in Sicherheit. Als Kor Organianer tötet, um die beiden zurückzubekommen, greifen Kirk und Spock sein Hauptquartier an. Plötzlich werden sämtliche Waffen glühend heiß. Das gleiche gilt für die Schiffe, die sich über dem Planeten zur Schlacht formieren. Ayelborne gibt gelassen bekannt, daß die Organianer keine Gewalttätigkeiten zulassen: Wenn die Föderation und die Klingonen kein Friedensabkommen unterzeichnen, werden ihre Waffen unbrauchbar gemacht. Kirk und Kor lassen sich zähneknirschend darauf ein.
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Credits
Anmerkungen Der klingonische Commander hat eine interessante Narbe im Gesicht. Es ist die gleiche, die Worf in der ersten The Next Generation-Staffel hat. In "Kampf um Organia" tauchen in Star Trek zum allerersten Mal die Klingonen auf. Sie waren für The Original Series als Bösewichte der Serie konzipiert worden. In den Star Trek-Filmen gab es ein Wiedersehen mit ihnen und in den Serien The Next Generation und Deep Space Nine entwickelten sie sich zur wahrscheinlich wichtigsten Rasse nach den Menschen. Das Drehbuch zur Folge stammt erneut von Gene L. Coon, der die Folgen "Der schlafende Tiger", "Krieg der Computer", "Falsche Paradiese", "Horta rettet ihre Kinder" und "Kampf um Organia" fast im Alleingang geschrieben hat. Nach "Krieg der Computer" nutzt er erneut die Gelegenheit, um ein Plädoyer gegen den Krieg zu schreiben, allerdings geht er die Folge mit umgekehrter Rollenverteilung an. Diesmal ist es nicht Kirk, der sich gegen den Krieg ausspricht und einer fremden Zivilisation etwas darüber beibringt. Ganz im Gegenteil ist Kirk am Ende ganz wild darauf, gegen die Klingonen Krieg zu führen. Er besteht auf sein Recht, Krieg führen zu dürfen. Die Rolle, die Kirk in "Krieg der Computer" inne hatte, übernehmen dieses mal die Organier, die sich hier sehr deutlich gegen jede Form von Gewalt aussprechen. Die Organier werden zunächst technisch unterentwickelt dargestellt, nach den Kulissen und Kostümen zu urteilen, so ungefähr auf der Entwicklungsstufe des Mittelalters anzusiedeln. Doch auf den zweiten Blick sind die Organier eine große Überraschung. Sie sind in Wirklichkeit nicht humanoid, sie haben sich über diese Form hinaus entwickelt und sind nun nur noch reine Energie und nehmen nur den Menschen und Klingonen zuliebe eine humanoide Gestalt an. Die Klingonen werden hier als recht einseitige Bösewichte vorgestellt. Sie sind einfach nur auf Eroberung aus. Von den Eigenschaften Ehre, Ruhm, Pflichterfüllung, die später typisch für die Klingonen werden, ist hier relativ wenig zu spüren. Vor allem von der Ehre scheinen sie noch nicht soviel zu halten, zum Beispiel begeht der klingonische Lieutenant, den Kirk in den Würgegriff nimmt, einen Verrat gegenüber seinem Anführer, um sein Leben zu retten. Worf, um ihn mal als Beispiel für die späteren Klingonen zu nehmen, würde sicher eher sterben, als dem Feind den Aufenthaltsort von Picard zu verraten. Die Ausnahme scheint Kor, der Anführer der Besatzungsarmee, darzustellen. Er überzeugt als recht vielschichtiger Klingone, der sich einige der erwähnten Eigenschaften angeeignet zu haben scheint. Vor allem ist er auf der Suche nach einem würdigen Gegner, der es mit den Klingonen aufnehmen kann. Im Laufe der Originalserie sollten die Klingonen noch einige Male auftauchen, die Eigenschaften, die Kor hier noch an den Tag legt, wurden dabei allerdings völlig vergessen. Erst mit den Kinofilmen und vor allem der Nachfolgeserie The Next Generation gehören das Streben nach Ehre und Ruhm zu den Hauptmerkmalen der Klingonen. Kor macht einen guten Eindruck. Vor allem die gelungenen Dialoge zwischen Kirk und Kor sind hier hervorzuheben. Er empfindet Bewunderung für Kirk und die Sternenflotte. Erwähnenswert ist auch, daß er bereits von der berühmten Enterprise und ihrem Captain gehört hat. Im Gegensatz zu den Organiern, die jegliche Gewalt verabscheuen, vertritt Kirk einmal mehr das amerikanische Freiheitsdenken. Er argumentiert, daß es sich für manche Dinge, zum Beispiel die Freiheit, lohnt zu sterben. Er ist bereit, sein Leben für die Freiheit der Organier zu riskieren. In diesem Punkt ist sein Standpunkt, im Gegensatz zu dem der Organier, der Nachvollziehbarere. Die Organier wollen auf Gewalt völlig verzichten und dies ist natürlich ein schöner Vorsatz, allerdings muß man auch bedenken, daß es aus der Position der Organier immer einfach ist, die anderen Völker für ihre Gewalttätigkeit anzuprangern. Als Wesen reiner Energie besteht für sie keinerlei Gefahr und wie in der Folge gezeigt, können sie den Konflikt, wenn sie wollen, sofort und ohne Gewaltanwendung beenden. Wenn dies der Fall ist, ist es natürlich immer leicht, sich das Treiben der Klingonen und der Föderation in Ruhe anzuschauen und jegliche Form von Gewalt zu verurteilen. Nach der Folge "Krieg der Computer" hat die Folge erneut die Gelegenheit, sich sehr amerika-kritisch zu zeigen. Während in "Krieg der Computer" noch der Vietnamkrieg thematisiert wurde, wird dieses Mal vor allem kritisiert, daß sich die Amerikaner als eine Art Weltpolizisten fühlen und sich auch entsprechend verhalten. Indem die Föderation hier genauso vorgeht und ganz offensichtlich die damaligen Vereinigten Staaten repräsentiert, läßt die Folge erstaunlicherweise auch kein gutes Haar an der Föderation. Es ist ungewöhnlich, daß Gene Roddenberry das Drehbuch in dieser Form akzeptiert hat, schließlich war er ansonsten bemüht, die Föderation in einem guten Licht dastehen zu lassen. Entweder hat er die darin enthaltene Kritik an der Vorgehensweise der Föderation nicht entdeckt, oder er wollte bei Gene Coon nicht den gleichen Fehler wie bei anderen Autoren machen und ihn mit seinen Drehbuchüberarbeitungen vergraulen. Doch zurück zum Vorgehen der Föderation. Sie spielt sich in der Folge als eine Art Weltraumpolizei auf. Sie versucht die Organier, natürlich völlig uneigennützig, vor den Klingonen zu schützen. Die Heuchelei, die hinter der selbstlosen Hilfe der Föderation steckt, wird in einem Schlüsselsatz von Kirk besonders deutlich. Gegenüber Ayleborne sagt er: ›... haben Sie doch ein wenig Vertrauen zu uns, wir wären doch eine ganz enorme Hilfe für Sie, außer einem militärischen Schutz erhielten Sie von uns Spezialisten, Techniker, wir würden Ihnen zeigen, wie man die Landwirtschaft intensiviert, schaffen bessere Lebensbedingungen, bauen neue Schulen und lehren Ihrer Jugend die neuesten technologischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse. Wir bringen Sie auf eine ganz neue Entwicklungsstufe, wir holen Sie aus ihrer Stagnation.‹ Was Kirk bei seinem Plädoyer allerdings vergißt zu erwähnen, ist die Tatsache, daß die Föderation durch ihre Hilfe für die Organier bei einem eventuellen Krieg mit den Klingonen einen erheblichen taktischen und strategischen Vorteil hätte und die Organier damit bei einem Krieg in vorderster Front stehen würden. Auch die Art und Weise, wie Kirk die Position der Föderation vorbringt, spricht für sich. Das ganze wirkt sehr arrogant und von oben herab, als ob den Organiern nichts besseres hätte passieren können, als daß sich die gnädige Föderation herabläßt und sich ihrer annimmt und ihnen ihre selbstlose Hilfe anbietet. Er kann es nicht verstehen, daß die Organier bei einer solchen Hilfe nicht sofort Hurra schreien. Offenbar hält sich die Föderation für den Nabel der Welt und in seiner Arroganz kommt Kirk gar nicht auf die Idee, daß es Völker gibt, die an der Hilfe der Föderation gar nicht interessiert sind. Hier muß Kirk mal wieder eine Lektion lernen. Am Ende erkennt er seine Fehleinschätzung, denn er sagt zu Spock, daß sie sich selbst für die mächtigsten Wesen im Universum gehalten haben und das das ganze aber nur Größenwahn war. Hier wird die Parallele zu den USA besonders deutlich. Auch die USA hielten, bzw. halten sich für die wichtigste Nation. Sie versuchen ebenfalls die kleineren Völker zu schützen, jedoch verfolgen sie mit ihren vordergründig ganz uneigennützigen Handlungen oft ganz eigene Interessen. Interessaant ist es, daß Spock dem klingonischen Wahrheitsfinder widerstehen konnte. Dadurch wird Spocks Status als überlegenes Lebewesen weiter gestärkt. Es wäre vielleicht intelligenter gewesen, die Folge vor "Krieg der Computer" zu zeigen, da es etwas seltsam ist, daß Kirk nun genau die Lektion lernen muß, die er noch wenige Wochen zuvor einem anderen Volk gepredigt hat. Diese Folge verursachte später erhebliche Probleme für die Produzenten. Durch das Eingreifen der Organier in den Konflikt war es schwierig, die Kontinuität im Star Trek-Universum zu wahren, denn dadurch wird eigentlich jegliche Auseinandersetzung zwischen den Klingonen und der Föderation unmöglich gemacht, da die Organier dann ja sofort eingreifen würden. Trotzdem kam es sowohl in der Originalserie, als auch in den Filmen und in The Next Generation immer wieder zu kleineren Auseinandersetzungen, ohne daß die Organier eingegriffen hätten. Später in Deep Space Nine kam es sogar wirklich zum großen Krieg zwischen den Klingonen und der Föderation. Doch die Organier hatten inzwischen wohl das Interesse verloren, denn auch hier haben sie sich nicht blicken lassen. Kor ist einer der wenigen Klingonen, der sowohl einen Auftritt als "menschlicher Klingone" hatte als auch einen Auftritt als Klingone mit der buckeligen Stirn. Zu The Original Series-Zeiten waren die Maskenbildner noch nicht fähig, solch aufwändige Masken wie die der späteren Klingonen herzustellen, außerdem fehlte natürlich das Geld. Als man dann aber "Star Trek I: Der Film" mit den Dreharbeiten zu den Klingonenszenen fertig stellte, war noch Geld übrig. Also investierte man es, um die Klingonen einem Face-Lifting zu unterziehen. Seither gibt es unter den Fans natürlich die wildesten Spekulationen, wie es zum veränderten Aussehen der Klingonen kam. Lange Zeit war eine weit verbreitete Erklärung, daß es eben verschiedene Klingonen-Rassen mit verschiedenem Aussehen gibt. Doch in der Deep Space Nine-Folge "Der Blutschwur" tauchte Kor aus dieser Folge erneut auf und er hatte nun ebenfalls eine buckelige Stirn. Damit waren wohl alle bisherigen Theorien dahin und es wurde erneut spekuliert und phantasiert. Eine offizielle Erklärung der Star Trek-Produzenten zum veränderten Aussehen gibt es bis heute nicht. Das ist vielleicht auch besser so. Dann kann jeder sich seine eigene Erklärung ausdenken. Die Klingonen wurden übrigens nach einem Bekannten Gene Roddenberrys, der Clingan hieß, benannt. Die Klingonen haben noch relativ viele Auftritte in der Originalserie. Wir werden sie in "Im Namen des jungen Tiru", "Kennen Sie Tribbles?", "Der erste Krieg", "Das Gleichgewicht der Kräfte" und "Brautschiff Enterprise" wiedersehen. Sie haben auch Auftritte in allen Kinofilmen. Ab The Next Generation ist die klingonische Rasse sogar in fast jeder Folge zugegen, da mit Worf ein Klingone zur regulären Crew gehört. Bobby Bass, der hier eine klingonische Wache spielt, hatte bereits Auftritte als Wache in "Der schlafende Tiger" und als Crewmitglied in "Falsche Paradiese". Gary Coombs spielte in "Ganz neue Dimensionen" den Gorn. George Sawaya war bereits einmal als Chief Humboldt in Folge "Talos IV - Tabu, Teil I" zu sehen. Mit John Colicos gibt es ein spätes Wiedersehen. Er ist in Deep Space Nine in den Folgen "Der Blutschwur", "Das Schwert des Kahless" und "Der Dahar-Meister" zu sehen.
Kernige Dialoge ›Sie wollen uns aufhalten? Sie?‹ - Kirk zu den Organianern, nachdem diese ausgedrückt haben, daß sie den Krieg beenden wollen.
Beste Szenen Kirks Anspruch, die Föderation habe das Recht, Krieg zu führen, ist ein handwerklich ausgezeichneter Moment. Der Captain wird über die organianische Einmischung immer wütender und ruft schließlich: ›Wir haben das Recht ...‹ - In diesem Moment wird er von Ayelbome unterbrochen, der ihn fragt, ob er wirklich das Recht in Anspruch nimmt, Millionen unschuldiger Wesen zu töten. Spocks Reaktion zeigt, daß er von den Organianern beeindruckt ist und sich darüber amüsiert, wie sie seinen Captain in die Ecke gedrängt haben.
Fehler und Ungereimtheiten
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