Suchbegriffe:
In Partnerschaft mit Amazon.de



Suche aufrufen
© & Design
Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

Kritik, Meinungen & Kommentare:
Homepage-Master


Valid XHTML 1.0 Transitional
Valid XHTML 1.0
Star Trek - alles, was sich bewegt
Titel: Parallelen (Parallels)
Staffel & Folge: 7x11
Kategorie:The Next Generation - Die Serie
Piktogramm

vorherige Episodevorherige Episodenächste Episodenächste Episode

zurückzurück zur Season-Übersicht

Übersicht
buttonStory
buttonBildergalerie
buttonCredits
buttonAnmerkungen
buttonKernige Dialoge
buttonFehler und Ungereimtheiten

zurückzurück zur Season-Übersicht

Story
Sternzeit: 47391.2

Zu Beginn der Episode kehrt Worf von einem Bat'leth-Turnier auf Forkas III mit dem Shuttle zur Enterprise zurück. An Bord des Schiffes wird er mit seltsamen Diskontinuitäten konfrontiert. Sein Geburtstagskuchen verändert die Farbe von Schokoladenbraun zu Gelb. Im Maschinenraum stellt er fest, daß LaForge und Data die Plätze getauscht haben. Was noch beunruhigender ist: Worf findet sich plötzlich an der taktischen Station wieder, und die Konfiguration der Kontrollen bleibt ihm rätselhaft. Während eines cardassianischen Angriffs gelingt es ihm nicht, die Schilde zu aktivieren, wodurch die Enterprise beschädigt wird. In seinem Quartier macht der schwerverletzte Worf eine weitere verblüffende Entdeckung: Er ist mit Deanna Troi verheiratet. Er schildert ihr die für ihn so verwirrenden Ereignisse, und gemeinsam nehmen sie die Hilfe der Crew in Anspruch.

Captain Riker und die Besatzung des Schiffes finden bald den Grund für die plötzlichen Veränderungen: Worfs Shuttle flog durch einen Quantenriß im Raum-Zeit-Gefüge. Das Warptriebwerk der Raumfähre hat Verbindungen zu allen möglichen Universen geschaffen, und Worf wechselt zwischen den alternativen Realitäten hin und her. Der Riß dehnt sich aus, und andere Versionen der Enterprise erscheinen. Data vermutet, daß sie den Quantenriß schließen können, indem sie Worf noch einmal mit dem Shuttle hindurchschicken. Captain Picard nimmt diese Möglichkeit sofort wahr, und Worfs zweiter Flug sorgt dafür, daß wieder alles normal wird.

zurückzurück zur Season-Übersicht      Topnach oben

Bildergalerie
7_11_17_11_2
Worf kehrt von dem Bat'leth-Wettkampf zurück. Und Riker
würde NIEMALS eine Überraschungsparty veranstalten.
Doch alles kommt ganz anders.
Die Überraschung ist gelungen.

7_11_37_11_4
Aber da sind einige Ungereimheiten. Das
war doch eben noch ein Schokoladenkuchen?
Und Crusher behauptet, Worf hätte sich schon am Vormittag
wegen einer Gehirnerschütterung untersuchen lassen.

7_11_57_11_6
Was haben die Cardassianer mit der Geschichte
zu tun? Haben sie ihre Finger im Spiel?
Es kommt zum Kampf und Worf befindet sich
plötzlich auf einer Brücke, die er nicht kennt.

7_11_77_11_8
Worf hatte einen schweren Tag und geht in sein Quartier.
Dort ist er über Deannas Verhalten über alle Maßen erstaunt.
Und er ist äußerst überrascht, daß er mit ihr verheiratet
ist. Irgendetwas stimmt hier absolut nicht.

7_11_97_11_10
Zusammen mit Data wollen sie der
Sache auf die Spur kommen.
Bei allen Veränderungen war Geordi anwesend. Doch
der wurde im Kampf mit den Cardassianern getötet.

7_11_117_11_12
Aber als Data Geordis Visor aktiviert,
verändert sich plötzlich wieder alles.
Worf stammt aus einem anderen Quanten-Universum. Captain
Riker macht sich daran, alles wieder in Ordnung zu bringen.

7_11_137_11_14
Der Abschied fällt Deanna schwer. Sie ist
in Sorge, ob auch IHR Worf zurückkehrt.
Die Enterprirse scannt gerade den Quantenriß,
als die aggressiven Bajoraner angreifen.

7_11_157_11_16
Die Riß wird instabil und Tausende von Enterprises
erscheinen im Weltraum. Die Bajoraner ziehen sich zurück.
Es gelingt, die richte Enterprise zu der zu
Worf gehörenden Quantensignatur zu finden.

7_11_177_11_18
Mit dem von ihr geschickten Shuttle fliegt Worf noch einmal
durch den Riß und löst das umgekehrte Warpfeld aus.
Danach ist alles wieder in Ordnung und Worf beschließt,
mit Deanna eine tiefere Freundschaft einzugehen.
zurückzurück zur Season-Übersicht      Topnach oben

Credits
Regie:Robert Wiemer
Drehbuch:Brannon Braga
Story:Brannon Braga
PCode:263
Erstausstrahlung:USA: 29.11.1993; Deutschland: 07.07.1994
Hauptrollen:Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Wesley Crusher, Lieutenant auf der ›Enterprise‹ in einem Paralleluniversum (Wil Wheaton)
Alyssa Ogawa, Doktor auf der ›Enterprise‹ in einem Paralleluniversum (Patti Yasutake)
Gul Nador, Cardassianer (Mark Bramhall)

Anmerkungen

Erstens: Mit dieser Folge haben sich die Produzenten einen großen Gefallen getan. Jetzt gibt es endlich eine Erklärung für die vielen Widersprüche zwischen den einzelnen Episoden von The Next Generation. Es handelt sich nicht etwa um Fehler, sondern um Realitätsverschiebungen!

Zweitens: Diese Folge kann einen im Glauben an die grundsätzliche Harmonie des Universums bestärken. Es ist sehr beruhigend zu wissen, daß Trois Uniform immer viel Haut zeigt, ganz gleich, wie der Quantenzustand der Realität beschaffen ist.

Und schließlich: Warum wird am Ende der Episode, als wieder normale Verhältnisse herrschen, keine Geburtstagsparty für Worf veranstaltet. Immerhin findet zu Beginn eine statt. Wahrscheinlich geriet Worf gleich zu Anfang in eine alternative Realität, in der man seinen Geburtstag feierte - obwohl er in Wirklichkeit gar nicht Geburtstag hatte.

Oh, und noch etwas: Als Worf im Maschinenraum mit Data redet - bei dem Gespräch geht es ums Datum seiner Hochzeit mit Troi - sind Datas Augen blau. Die Produzenten achteten darauf, daß diese Veränderung nur bis zum nächsten Realitätssprung dauert. Sie ist beabsichtigt, kein Fehler.

Während der gesamten Episode steckt der Zuschauer quasi in Worfs Haut, denn bis zum Ende sieht man alles aus seiner Perspektive, d.h. es gibt fast keine Szene, in der Worf nicht dabei ist. Daher kann der Zuschauer auch bis zum Schluß mitfiebern und hoffen, daß unser Lieblingsklingone diese schwierige Situation übersteht. Und schwierig ist sie wahrlich, denn bei jedem Schwächeanfall Worfs wird er ja in eine andere Quantenrealität versetzt, ohne es zu wissen. So muß er davon ausgehen, daß tatsächlich er es ist, der sich täuscht, denn sämtliche anderen Crewmitglieder sowie die technischen Systeme bemerken ja keine der vorgefallenen Veränderungen. Auf der anderen Seite dient Worf seit nunmehr über sechs Jahren auf der Enterprise und kennt Schiff und Crew in- und auswendig. Da fällt es ihm natürlich schwer zu glauben, daß er nichts von seiner Ehe mit Deanna wissen soll.

All dies ist, wie erwähnt, so geschickt inszeniert, daß der Zuschauer sich ernsthaft die Frage stellen kann, ob alles, was man bisher gesehen hat, eine Täuschung war und die aktuelle Realität jene ist, die Gültigkeit besitzt. Natürlich ist dem nicht so, doch auch in Hinsicht auf die Auflösung der Geschichte wird man nicht enttäuscht: nachdem sich Worf Deanna offenbart hat und ihr berichtet, was aus seiner Sicht vorgefallen ist bzw. sich verändert hat, gehen sie gemeinsam die Lösung des Problems an. Dabei ist Deanna nicht direkt von großer Hilfe, denn es sind ja Worf und Data, die schließlich des Rätsels Lösung finden, jedoch ist ihre moralische Unterstützung für Worf sicherlich sehr wichtig.

Datas Enthüllung, daß Worf in einer falschen Quantenrealität gelandet ist, erklärt alle Vorfälle und ist dabei auch noch nach den gegenwärtigen Kenntnissen glaubwürdig. Während Data und Worf herausfinden, daß Geordi gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner ist, der sich finden läßt, kann der Zuschauer erneut miträtseln, denn man hat ja jede der Szenen gesehen, in denen sich die Dinge aus Worfs Sicht verändert haben. Wenn man sich die Episode ein zweites mal anschaut, fragt man sich dann auch, wie man beim ersten mal übersehen konnte, daß Worfs Schwächeanfälle immer dann eintraten, wenn Geordi in seine Nähe kam. Auch in dieser Hinsicht ein Lob an die Regie, der es gelungen ist, Geordi in jeder dieser Szenen zu beteiligen, ohne seine Anwesenheit auf aufdringliche Weise dem Zuschauer vor Augen zu führen.

Auch was die Zusammenhänge anbelangt, hat man sich alle Mühe gegeben: wie man erfährt, liegt die Argus-Phalanx in der Nähe des cardassianischen Raumes. Daher verwundert es auch nicht, daß es die Cardassianer sind, die die Phalanx umprogrammiert haben, um sie für Spionagezwecke einzusetzen. Wenn man sich kurz an "Geheime Mission auf Celtris III, Teil I" und "Geheime Mission auf Celtris III, Teil II" oder auch "Der Rachefeldzug" erinnert, wird klar, daß dies ziemlich genau der Stil der Cardassianer sein dürfte. Was dann aber wirklich verblüfft, ist gegen Ende der Episode (in einer anderen Realität) Wesleys Warnung, daß ein bajoranisches Schiff in Reichweite kommt: denn die Bajoraner gehören, wie man spätestens bei Deep Space Nine erfährt, zu den friedlicheren Völkern des Quadranten. Auf der anderen Seite paßt aber ein bajoranisches Kriegsschiff gut in die Gegend, da Bajor und Cardassia nicht sehr weit von einander entfernt liegen - unter der Annahme, daß sich die bajoranische Kultur (in dieser Realität) sehr viel militanter entwickelt hat, macht es Sinn, in der Nähe der Argus-Phalanx auf ein bajoranisches Schiff zu treffen.

Doch bei aller Logik in der Herleitung ist diese Verdrehung der bisherigen Tatsachen einfach wunderschön, zumal Worf eine entsprechend verdutzte Miene aufsetzt, als ihm von den fiesen Bajoranern berichtet wird.

Geradezu faszinierend ist die Erwähnung der Utopia Planitia Werften: diese im Orbit des Mars gelegenen Werften mit ihren mächtigen Raumdocks bilden das Rückgrat des Schiffsbaus der Sternenflotte. In diesen Werften wurde unter anderem die Galaxy-Klasse entwickelt, und nicht zuletzt zur Vorbereitung auf eine Konfrontation mit den Borg, die in der Schlacht von Wolf 359 (in "Angriffsziel Erde") tatsächlich stattfand, wurden hier auch im Schnellverfahren kleinere Schiffe entwickelt, um potentiellen Angreifern überhaupt etwas entgegensetzen zu können, so u. a. die Nebula-Klasse, zu der auch Ben Maxwells Schiff, die Pheonix, gehört ("Der Rachefeldzug"). Da macht es fürwahr Sinn, daß die Cardassianer jenes Terrain unter die Lupe nehmen wollen, indem sie die Phalanx umprogrammieren (einen Blick auf eines der Raumdocks, allerdings im Erdorbit, hat man in "Familienbegegnung").

Dann wäre die Erwähnung von Sternzeit 45587, wo Worfs Verletzung gewesen sein soll: das ist absolut korrekt, denn die Episode "Die Operation" spielt bei Sternzeit 45587.3, und tatsächlich hat Worf damals Deanna gebeten, sich im Falle seines Ablebens um Alexander zu kümmern. Man kann sich relativ leicht vorstellen, daß die beiden ein Liebespaar geworden sein könnten, wenn nach Worfs Genesung die Dinge nur ein wenig anders gekommen wären. Also zeigt die Episode auch in dieser Hinsicht völlige Stimmigkeit.

Nach der Handlung nun zu den Charakteren: ganz klar steht natürlich Worf im Zentrum der Episode, die gesamte Handlung ist auf ihn zugeschnitten - und Darsteller Michael Dorn meistert das hervorragend. Er zeigt in dieser Folge beinahe alle Facetten des Worf: Stolz, Verletzlichkeit, Verwirrung, Liebe, um die Wichtigsten zu nennen. Dabei bleibt der Humor nicht auf der Strecke, doch auch die Ernsthaftigkeit der Situation wird verdeutlicht, vor allem in den Szenen mit Deanna, während sie in der anderen Realität seine Frau ist und sich fragt, wie er ohne sie leben mag.

Auch Deanna ist in dieser Episode ungewohnt locker, während sie zugleich interessanter als üblich wirkt - sicherlich ein Erfolg des guten Drehbuchs. Denn während sie normalerweise als Counselor Crewmitgliedern bei ihren persönlichen und privaten Problemen hilft, bekommen wir hier den Teil von Deanna Troi zu sehen, der außerhalb des Dienstes existiert und ebenso wie jeder andere an Bord Wünsche und Hoffnungen hat. Ihre Beziehung zu Riker ist bereits von sehr langer Dauer, wurde schon in "Der Mächtige" erwähnt. Jedoch wurde in den letzten sechs Staffeln diese Beziehung nur selten direkt aufgegriffen, und auch unterschwellig wurde nicht oft verdeutlicht, daß die beiden ein inoffizielles Paar sind, dem es an der nötigen Zeit für sich selbst mangelt. Da kann man sich durchaus vorstellen, daß sich Troi langfristig nach Alternativen umschaut, zumal die Anzahl von Rikers ›Eroberungen‹ im Laufe der Serie deutlich höher war als die von Deannas Romanzen (als Beispiele seien genannt: "Verbotene Liebe", wo sich Riker mit einer Frau auf eine echte Beziehung einlassen wollte, und "Das künstliche Paradies", wo sich Deanna in den Führer einer Gesellschaft verliebte). Daß ausgerechnet Worf der Richtige sein soll, ist ein Gedanke, an den man sich erst einmal gewöhnen muß, da Worf bisher kein Interesse für Nicht-Klingoninnen bekundete. Jedoch geben die beiden in der anderen Realität ein sehr gutes Paar ab, und ihre Beziehung in der ›echten‹ Realität war bisher immer gut, wenn auch nicht gerade intensiv. Interessant ist da Worfs Aussage, daß er eine Liebesbeziehung niemals für unmöglich erachtet hätte.

Sehr geschickt ist dann auch die Fortführung dieser Thematik: bis zum Finale der Serie intensiviert sich das Verhältnis zwischen Troi und Worf und gipfelt im Beginn einer Romanze in der letzten Episode "Gestern, heute, morgen, Teil I" und "Gestern, heute, morgen, Teil II". Leider verliert Worf nach seiner Versetzung auf Deep Space Nine kein einziges Wort mehr über Deanna, stellt dafür aber seine Fähigkeiten als Liebhaber mit Jadzia Dax bis zu deren Tod unter Beweis.

Data, Geordi und die anderen erhalten nur kleine Rollen in "Parallelen", die kaum erwähnenswert sind und sich zusammenfassend als gewohnt gute Schauspielerei bezeichnen lassen. Es fällt jedoch die insgesamt recht lockere Stimmung vor allem bei der Überraschungsparty auf, die die Crew wie eine große Familie erscheinen läßt und in dieser Form in der ersten bis vierten Staffel wohl noch nicht möglich gewesen wäre.

Erwähnenswert hingegen das von Worf nicht weiter kommentierte Auftauchen Wesley Crushers in der anderen Quantenrealität, das durchaus Sinn macht. Denn angenommen, Picard wäre in der Schlacht mit den Borg getötet worden, könnte man sich schon denken, daß Wes an Bord der Enterprise geblieben wäre und dort weiterhin praktische Erfahrung gesammelt hätte, zumal Picard ihn ja immer wieder ermutigt hat, die Sternenflottenakademie zu besuchen (was in unserer Star Trek-Realität dann auch der Grund für Wesleys Weggehen war).

Und nicht zu vergessen das Erscheinen Patti Yasutakes als Dr. Ogawa: als Worf nach dem Aktivieren des Visors in eine andere Realität gelangt, erwähnt er Dr. Crusher gegenüber, daß Dr. Ogawa nun nicht mehr da sei, was Beverly mit einer gewissen Verwunderung zur Kenntnis nimmt.

Nach der Betrachtung der Charaktere verdient "Parallelen" noch einen ausgiebigeren Blick als sonst auf die Spezialeffekte, die diesmal wirklich vom allerfeinsten sind. Während der Episode sind die Effekte gut, jedoch gibt es gegen Ende die grandiose Szene, in der immer mehr Enterprises wie aus dem Nichts erscheinen und in der Gegend schweben. Der Anblick von so vielen Enterprises verschlägt einem glatt die Sprache und ist tricktechnisch perfekt in Szene gesetzt.

Um nun noch einmal zum wissenschaftlichen Aspekt zu kommen: die dieser Episode zu Grunde liegende ›Quantentheorie‹ existiert tatsächlich. Sie wurde gegen Anfang des 19. Jahrhunderts von Max Planck begründet und zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Albert Einstein, Niels Bohr sowie unter anderem Werner Heisenberg (nach dem die allseits zum Ausfallen neigenden ›Heisenberg-Kompensatoren‹ benannt sind) weiterentwickelt und bis 1925 zu ihrer nach wie vor gültigen Form vertieft, wobei sich Heisenberg noch bis weit in unser Jahrhundert hinein mit der Theorie beschäftigte. Von ihm stammt auch die Definition der Unschärferelation, die Data erwähnt, als er nicht mit Genauigkeit sagen kann, an welchem Zeitpunkt Worfs Shuttle nach dem Durchfliegen des Spalts wieder in seine Realität zurückkehren wird. Die in dieser Episode erwähnte Existenz unendlich vieler paralleler Universen ist gewissermaßen als eine Nebenanwendung der Quantentheorie zu verstehen, bei der es ursprünglich darum geht, die Gesetze der Physik zu erweitern. Jene unendliche Anzahl von Realitäten erwächst, wie in der Episode erwähnt, daraus, daß jede Situation eine unendliche Anzahl möglicher Folgen aufweist, die in einer eigenen Realität wahr werden. So gesehen ist also The Next Generation, wie wir es bisher kennen, genauso wie die Welt, in der wir leben, nur eine von einer unüberschaubaren Anzahl paralleler Welten, die es in dieser Form aufgrund der von uns getroffenen Entscheidungen nur einmal gibt, während sich parallel immer weitere Entwickeln, in denen andere Handlungen andere Folgen nach sich ziehen. Die Koexistenz all dieser Welten bzw. Realitäten im selben Raum wird mit den unterschiedlichen Quantensignaturen begründet, d.h. die Frequenz, mit der die Quanten innerhalb einer Realität schwingen, ist unveränderlich und sorgt daher dafür, daß jeder in ›seiner‹ Realität bleibt. Und genau dieser Effekt wurde von der Episode genutzt, um Worfs Sprünge zwischen den Realitäten zu erklären, denn durch den Quantenspalt, das Warpfeld des Shuttles und Geordis mit Subraumimpulsen funktionierenden Visor wurde Worf in verschiedene mögliche Universen versetzt, die sich durch teils nur geringfügig unterschiedliche Entscheidungen unterscheiden. So ist nach seinem ersten Sprung beinahe alles beim alten, bloß ist der Kuchen von anderer Art, und Deanna hat das Bild an einer anderen Stelle aufgehängt. Bei den weiteren Sprüngen sind die Konsequenzen weitreichender, da der Zeitpunkt, ab dem diese Realität sich von der, die Worf kennt, unterscheidet, weiter zurückliegt: also der Tod Picards beim Erscheinen der Borg. Die Folgen zeigen sich bis in die Gegenwart, dazu kommt, daß die Entwicklung der Bajoraner gänzlich anders verlaufen ist, als man es in der ›echten‹ Realität kennt.

Um diese wissenschaftliche Betrachtung abzuschließen, sei erwähnt, daß die dahinterstehende Theorie extrem kompliziert ist, bedenkt man, daß die führenden Wissenschaftler unseres Jahrhunderts Jahre daran gearbeitet haben, und die Zuhilfenahme von Star Trek-Science wie Warpfeld und Subraumfeldimpuls (beim Visor) macht erst die Situation möglich, die sich nach dem gegenwärtigen Erfahrungsschatz nicht herbeiführen läßt. Jedoch sind insbesondere Datas Erklärungen aufschlußreich und so verständlich formuliert, daß selbst Dr. Crusher (und natürlich der Zuschauer) versteht, was er meint und welche Theorie den Vorgängen zu Grunde liegt.

All dies macht "Parallelen" zu einem Höhepunkt der siebten Staffel, dem mit der letzten Episode "Gestern, heute, morgen, Teil I" und "Gestern, heute, morgen, Teil II" eine in vieler Hinsicht ähnliche Episode nachempfunden ist, deren theoretische Grundlagen durch das Erscheinen Q's sich etwas unkomplizierter gestalten, die aber ebenfalls mit einer gehörigen Portion Wissenschaft aufwartet und sich dazu des Realitätswechsels des Protagonisten (in dem Fall Picard) bedient, um interessante und spannende Situationen hervorzurufen.

zurückzurück zur Season-Übersicht      Topnach oben

Kernige Dialoge

›Ich weiß, daß Klingonen an ihrem Geburtstag lieber allein sind. Vermutlich möchtest Du meditieren oder dich mit einem Schmerzstab schlagen oder so.‹ - Diese Worte richtet Troi an Worf. So erklärt sie ihm, warum sie Riker davon abgehalten hat, eine Überraschungsparty für ihn zu veranstalten.

zurückzurück zur Season-Übersicht      Topnach oben

Fehler und Ungereimtheiten
buttonHandlung:
arrowrightDer Wechsel zwischen den Quantenrealitäten verwirrt Worf zunehmend, und er sucht die Krankenstation auf, um dort von Crusher zu erfahren, daß er an den Nachwiikungen einer Gehirnerschütterung leidet, die er sich beim Bat'leth-Turnier zugezogen hat. Worf weiß überhaupt nichts von einer derartigen Verletzung und erfährt verblüfft, daß er beim Turnier nicht etwa den Sieg errang, sondern nur den neunten Platz belegte. Nun, aufgrund seiner jüngsten Erfahrungen ist der arme Klingone ziemlich durcheinander, aber es müßte für Crusher doch ganz einfach sein, ihn noch einmal zu untersuchen und festzustellen, ob er nun eine Gehirnerschütterung hat oder nicht.
arrowrightWieso springt nur Worf zwischen den Quantenrealitäten hin und her? Warum nicht auch seine Kleidung und die Trophäe
arrowrightUnd dann LaForges Tod. In einer Realität stirbt Geordi, weil Worf die Konfiguration der taktischen Konsole nicht kennt und dadurch außerstande ist, die Schilde zu aktivieren. In einer der folgenden Szenen stehen Worf, Troi, Data und Dr. Ogawa in der Krankenstation bei LaForges spärlich bekleideter Leiche und sprechen über die Ursachen von Worfs Gedächtnislücken. Als Data LaForges VISOR einschaltet, wechselt Worf zu einer Realität, in der er den Rang des Ersten Offiziers bekleidet, doch Geordi bleibt tot. Warum? Hat in diesem Universum nicht jemand anders die Kontrollen der taktischen Station bedient? (Andererseits könnte LaForges Tod das Ergebnis eines ganz anderen Angriffs der jetzt sehr aggressiven Bajoraner sein.) Außerdem ist es erstaunlich, daß Geordis Tod so wenig Kummer bewirkt. Seine Leiche liegt in der Krankenstation - sie ist noch spärlicher bekleidet als in der vorherigen Realität -, aber die Anwesenden ignorieren sie einfach, erörtern statt dessen Worfs Dilemma.
arrowrightZum Schluß der Episode erscheinen überall neue Versionen der Enterprise. Glücklicherweise kommt es nicht zu fatalen Kollisionen.
buttonLogik und Voraussetzungen:
arrowrightTroi und Worf - verheiratet. Na schön. Aber was ist mit der Vorstellung, daß menschliche Frauen (und dazu zählt wohl auch Troi, obwohl sie zur Hälfte Betazoidin ist) zu schwach und sensibel für einen klingonischen Mann sind? Braucht Worf nicht eine klingonische Partnerin (siehe "Die alte Enterprise")? Und was ist mit der Tradition, die Fingernägel der Frau in ihren Handballen zu pressen, bis Blut übers Handgelenk tropft (siehe "Klingonenbegegnung")? Ist Troi vielleicht ein ganzes Stück zäher und härter, als wir bisher dachten? Oder hat Worf nach seinen Erfahrungen mit K'Ehleyr die Hoffnung aufgegeben, eine klingonische Gespielin zu finden? (In einer Realität haben Deanna und er Kinder. Bestimmt haben sie zuvor eine DNS-Anpassung vorgenommen. Immerhin hat K'Ehleyr deutlich auf die Empfängnisprobleme ihrer terranisch-klingonischen Eltern hingewiesen. In diesem Zusammenhang noch ein interessanter Hinweis: Mit den Fähigkeiten der Eltern ausgestattet, könnten die Kinder von Deanna und Worf jede Prügelei mit Artgenossen gewinnen und dabei den Schmerz ihrer Gegner spüren.)
buttonGeräte und Ausrüstung:
arrowrightAn einer Stelle prüfen Picard, Data und Worf Bilddateien der Argus-Phalanx. Eine Nahaufnahme des Monitors zeigt vier Bilder. Eins davon identifiziert Worf als Starbase 47, aber es sieht mehr nach der Kommunikationsstation aus, die uns "Aquiel" präsentierte.
arrowrightEine Quantenrealität zeigt uns interessante neue Insignien. Das Original erschien in Rikers Zukunftsphantasien von "Gedächtnisverlust".
arrowrightZum Schluß der Episode explodiert die aus dem Borg-Universum stammende Enterprise. Erstaunlicherweise richtet dieser Vorgang bei den anderen Schiffen kaum Schaden an.
buttonProbleme mit Kontinuität und Produktion:
arrowrightBei Worfs Geburtstagsparty reicht Data dem Klingonen ein in Geschenkpapier gewickeltes Gemälde. Als der Klingone das Geschenk entgegennimmt, weist die Schleife in seine Richtung. Anschließend wechselt das Bild, und die Schleife zittert kurz in der unteren linken Ecke des Fernsehschirms, und zwar auf Datas Seite des Pakets. Als wir die Dinge wieder aus Geordis Perspektive sehen, ist alles wie vorher. Hat Data das Geschenk vielleicht mit zwei Schleifen ausgestattet?
arrowrightWorf packt das Geschenk aus, und Deanna nimmt es entgegen, dreht es um 180 Grad. Sie erweckt dabei den Eindruck, daß der Klingone das Bild falsch herum hielt. Doch als sie das Gemälde an die Wand hängt, wählt sie die gleiche Ausrichtung wie zuvor Worf!
arrowrightIn einer Szene weiß Deanna, daß sie mit Worf verheiratet ist, doch der große Klingone hat noch keine Ahnung davon. Als er Troi gegenübersteht, reicht sein Haar an der rechten Kopfseite herab und ruht vor der Schulter. Nach Deannas Bemerkung ›Selbst für deine Frau‹ wechselt das Bild, und das Haar springt hinter die Schulter zurück. (Eine verständliche Reaktion; immerhin hat Worf gerade erfahren, daß er mit Troi verheiratet ist.)
zurückzurück zur Season-Übersicht      Topnach oben

vorherige Episodevorherige Episodenächste Episodenächste Episode