Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master ![]() ![]() |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: unbekannt Zu Beginn der Episode verhandelt Kirk mit dem Vorsitzenden des halkanischen Rates über Dilithiumabbaurechte. Der Mann lehnt freundlich ab, da er fürchtet, man könne die Kristalle auch für kriegerische Zwecke einsetzen. Kirk bittet ihn, sich die Sache noch einmal zu überlegen, und beamt mit McCoy, Scott und Uhura ins Schiff. Gleichzeitig bricht ein lonensturm los. Als sie auf dem Schiff ankommen, haben sich die Enterprise und ihre Mannschaft verändert. Die Offiziere befördern sich, indem sie ihre Vorgesetzten ermorden. Man setzt ›Agonie-Simulatoren‹ ein, um Besatzungsmitglieder zu disziplinieren, und das allerschlimmste ist, die Föderation hat sich in ein Imperium verwandelt, das mit Terror regiert. Offenbar hat der Transporter die Landegruppe mit ihren Gegenstücken in einem Parallel-Universum vertauscht. Mit Hilfe der Schiffscomputer berechnet man die nötige Energie und Konfiguration, um nach Hause zurückzukehren. Inzwischen wird Spock argwöhnisch über Kirks ungewohnt gütiges Verhalten, denn er weigert sich, den Befehlen der Flotte nachzukommen, laut denen die kooperationsunwilligen Halkaner auszuradieren sind. Spock leitet Ermittlungen ein und stößt auf die Wahrheit. Am Ende hilft er Kirk und den anderen, in ihr Universum zurückzukehren. Er möchte seinen skrupellosen Captain wiederhaben, denn ihre Beziehung hat sich als äußerst profitabel erwiesen. Kurz vor der Rückkehr fordert Kirk Spock auf, logisch darüber nachzudenken, ob es Sinn hat, einem Imperium zu dienen, das irgendwann zusammenbrechen muß. Spock verspricht es ihm.
Bildergalerie
Credits
Anmerkungen "Ein Parallel-Universum" ist eine äußerst ungewöhnliche und interessante Folge. Man erhält hier Einblick in die bösen Seiten der uns wohl bekannten Charaktere. Diese Einbicke sind so tiefgehend, wie in keiner anderen Folge. Die Folge ist auch von Anfang bis Ende äußerst spannend und kurzweilig und hat viele überraschende Wendungen zu bieten. Werfen wir zunächst einen Blick auf das Paralelluniversum. Die Werte der Föderation sind in dieser Parallelwelt genau ins Gegenteil verkehrt worden. Das Empire erobert und unterwirft andere Planeten. Es strebt nach Profit und Macht, und diese Ziele verfolgt es mit erbarmungsloser Gewalt. Um befördert zu werden, muß man in diesem Empire wohl seine Vorgesetzten aus dem Weg räumen. Dieses Vorgehen scheint so ziemlich an der Tagesordnung zu sein. Chekov und Sulu versuchen es bei Kirk und Kirk hat auf diese Weise seinen Vorgänger Captain Pike ausgeschaltet. Auch die Charaktere haben sich ins Gegenteil verkehrt, deswegen ist der englische Titel "Mirror, Mirror" (Spieglein, Spieglein) der passendere Titel als der deutsche. Das deutsche "Ein Parallel-Universum" ist zwar keineswegs falsch, da Kirk ja wirklich von einem Paralleluniversum spricht. Da aber alles ins Gegenteil verkehrt ist, ist "Spieglein, Spieglein" doch der zutreffendere Titel. Über den parallelen Kirk erfärt man recht wenig. Allerdings hat man bereits in der Folge "Kirk : 2 = ?" Einblicke in die bösen Seiten von Kirk bekommen. So ähnlich muß man sich wohl den Kirk aus dem Spiegeluniversum vorstellen. Man erfährt, daß er Captain der Enterprise wurde, in dem er seinen Vorgänger Pike tötete. Außerdem versucht er den uns bekannten Spock zu bestechen, um von ihm aus der Arrestzelle entlassen zu werden. Am interessantesten ist wohl der parallele Spock. Schon durch seinen Bart hat er etwas satanistisches an sich und so ähnlich verhält sich Spock auch. Er hält das Verhalten des Empire für logisch. Er bestraft Kyle im Transporterraum, weil Fehlverhalten bestraft werden muß. Er möchte an den Halkanern ein Exempel statuieren. Spock ist in dieser Welt das genaue Gegenteil des uns bekannten friedliebenden Vulkaniers, und doch erkennt man zwischen den beiden Personen eine Ähnlichkeit. Beide handeln streng logisch. Auch im Spiegeluniversum scheint sich zwischen ihm und Kirk eine Art Vertrauensverhältnis entwickelt zu haben. Spock meint, daß ihre gemeinsamen Mission sowohl erfolgreich, als auch profitabel waren. Über McCoy, Scotty und Uhura aus dem Paralleluniversum erfährt man leider nicht sehr viel. Das ist schade, da gerade diese ins Gegenteil verdrehten Charaktere sehr interessant gewesen wären. Interessant ist der parallele Sulu. Er hat sich in einen schmierigen Sicherheitschef verwandelt, der nur ein Ziel im Kopf hat, nämlich Captain zu werden. An seiner rechten Backe sieht man eine große Narbe. Hinter Sulus Streben nach einem eigenen Kommando könnte sich sogar ein Insidergag verstecken (auch wenn ein solcher selbstironischer Scherz in der Originalserie eher unwahrscheinlich erscheint), da gerade Sulu-Darsteller George Takei immer davon geträumt hat, irgendwann eine eigene Star Trek-Serie mit ihm als Captain zu bekommen. Auch der parallele Chekov ist interessant, auch wenn er eine eher kleine Rolle hat. Auch er versucht mit der Ermordung Kirks seine Karriere voran zu treiben. In der Szene, in der sich Chekov in der Bestrafungskammer befindet, darf Walter Koenig den ersten seiner inzwischen legendären Schreie zum Besten geben. Diese Schreie ziehen sich durch Star Trek wie ein roter Faden. Auch in fast allen Kinofilmen kommen sie vor (zum Beispiel in "Star Trek I: Der Film" als er sich die Hand an einer Konsole verbrennt). Während man von McCoys, Scottys und Uhuras Doppelgängern wenig erfährt, wurden sie selbst in der Handlung um das Paralleluniversum relativ ausführlich behandelt. Die vier Charaktere, die es in die Spiegelwelt verschlägt, wirken dieses Mal äußerst aufgeweckt. Alle handeln ungewöhnlich energisch und selbstbewußt. Kirk zum Beispiel reagiert im Transporterraum natürlich, wie alle anderen, zunächst verwundert, faßt sich allerdings sehr schnell und rettet die Situation, indem er vorschlägt, das Außenteam auf der Krankenstation zu untersuchen. Er paßt sich sehr schnell der neuen Situation an. McCoy zeigt, daß er mit Leib und Seele Arzt ist, denn er setzt sich sehr für die Rettung des parallelen Spock ein, als dieser von Kirk niedergeschlagen und verletzt wurde, und das, obwohl von Spocks Rettung Gefahr für ihre Rückkehr ins normale Universum ausgeht. Scotty möchte sich dagegen aufopfern und den Transporter bedienen, damit die anderen drei in das normale Universum zurückkehren können. Uhura hat vielleicht sogar ihre beste Rolle in der gesamten Serie. Sie tritt dieses Mal ausgesprochen energisch auf. Sie ohrfeigt Sulu. Später wickelt sie ihn zunächst um den Finger, indem sie ihn anmacht, um ihn dann kurze Zeit später (nachdem der Alarm an Sulus Pult vorbei ist) wieder wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen. Eine solch gemeine Vorstellung hätte man Uhura wohl nicht unbedingt zugetraut. Auch als es darum geht, Spock in der Krankenstation zu überwältigen, steht sie nicht nur daneben, wie sonst recht oft, wenn es zu einem Kampf kommt, sondern kämpft mit den anderen. Im Transporterraum überrumpelt sie Marlena und nimmt ihr den Phaser weg. Uhura hat dieses Mal eine ungewöhnlich starke Frauenrolle. Alles in allem scheint diese Folge fast ein wenig die Folge der Nebencharaktere zu sein. Auch wenn natürlich nach wie vor das Hauptaugenmerk auf Kirk und Spock liegt, zeigt die Folge, daß es durchaus möglich ist, Kirk und Spock in den Mittelpunkt des Geschehens zu rücken und den anderen Darstellern trotzdem gute Rollen zukommen zu lassen. Die Folge bietet einen interessanten Schlagabtausch zwischen Kirk und Spock, dieses Mal weniger auf kämpferischer Ebene, wie in "Weltraumfieber", sondern eher auf strategischer und verbaler Ebene. Auch die Schauspieler wurden offenbar durch das gute Drehbuch angesteckt und arbeiten mit sehr viel Hingabe, alle Darstellerleistungen können sich sehen lassen. Die Idee eines parallelen Universums war zur damaligen Zeit noch recht neu in Star Trek. Das einzige Mal war in der Folge "Auf Messers Schneide" etwas ähnliches aufgetaucht. In den Nachfolgeserien wurden die Paralleluniversen bzw. alternativen Zeitlinien vielleicht etwas arg strapaziert, auch wenn die Folgen um parallele Welten ohne Zweifel fast alle zu den interessantesten Star Trek-Folgen zählen (z. B. in The Next Generation die Episode "Parallelen"). Auch die Story um das Spiegeluniversum aus dieser Folge erfuhr in der Ablegerserie Deep Space Nine eine unerwartete Fortsetzung in mehreren Folgen. Dort wurde auch die Frage geklärt, ob Spock das Kommando über die Enterprise übernommen hat oder nicht. Offenbar ist Spock nicht nur das gelungen, er hat offenbar auch eine Revolution im Spiegeluniversum ausgelöst und die Philosophie des Empires verändert. Wenn man diese Folge anschaut, stellt sich natürlich die Frage, wieso sich die Enterprise-Crew in beiden Universen so ähnlich entwickelt hat, obwohl die Universen an sich so große Unterschiede aufweisen. Mal abgesehen von Sulu, der hier zusätzlich Sicherheitschef ist, sind alle Posten gleich besetzt. Ebenfalls seltsam ist die Tatsache, daß der Transporter am Anfang der Folge auch die Uniformen des Außenteams mit denen aus dem Paralleluniversum vertauscht hat, was natürlich wenig Sinn gibt. Allerdings war dies natürlich nötig, da Kirk, McCoy, Scotty und Uhura sonst gleich aufgeflogen wären. Auch der Tantalusstrahler scheint eine etwas seltsame Erfindung zu sein. Es bleibt offen, wie er funktionieren soll. Die Folge bietet uns eine für The Original Series ungewöhnlich komplexe und komprimierte Handlung, die straff erzählt wurde, um überhaupt in die vorgegebenen 45 Minuten zu passen. Es gibt kaum Szenen, die keine Relevanz haben und man muß ständig am Ball bleiben, will man nicht Gefahr laufen, irgend etwas wichtiges zu verpassen. Die Kulissen und Kostüme auf der Spiegel-Enterprise wurden geschickt variiert. Alles unterscheidet sich deutlich von der gewohnten Enterprise, ohne daß dafür großartig Geld ausgegeben werden mußte. Zu den Veränderungen gehören zum Beispiel der Stuhl des Captains, der eine höhere Rückenlehne hat, außerdem ist an allen Türen und auch zum Teil an den Wänden das Symbol des Empires abgebildet. Die Kostüme unterscheiden sich ebenfalls. McCoy und Scotty tragen nun noch eine Schärpe, Uhuras Kostüm zeigt mehr nackte Haut, als ihr gewöhnliches Kostüm. Außerdem hat sie in ihrem Stiefel ein Messer stecken. Spock dagegen trägt eine leicht veränderte Galauniform und Sulu darf das rote Shirt anstatt des gelben überstreifen. Alles in allem eine sehr spannende, kurzweilige Folge, mit interessanten Einblicken in die Charaktere, hervorragenden Darstellereistungen und einer ungewöhnlichen Team-Leistung der Enterprise-Crew. Einfach nur Trek vom Feinsten. Vielleicht die beste Folge der zweiten Staffel. Die Geschichte um das Spiegel-Universum bekam in Deep Space Nine unerwartet eine Fortsetzung. In diesen Episoden verschlägt es verschiedene Mitglieder der Deep Space Nine-Crew in das Spiegeluniversum, aus dieser Folge. In "Die andere Seite" erfährt man auch, daß Spock aus dem Paralleluniversum tatsächlich Kirks Rat befolgt hat und eine Revolution im Empire hervorgerufen hat. Durch Spocks neue Friedenspolitik wurde das Empire allerdings geschwächt und das Bündnis aus Klingonen und Cardassianern eroberte die Erde. Bob Bass, hier als einer von Chekovs Helfern zu sehen, spielt in "Der dressierte Herrscher" einen Ingenieur. Vic Perrin lieh Nomad in Folge "Ich heiße Nomad" seine Stimme. Außerdem taucht wieder einmal Lt. Kyle auf. Kyle wird von John Winston gespielt und taucht in zahlreichen The Original Series-Folgen auf. Er hat auf der Enterprise die verschiedensten Aufgaben. Meistens ist er als Transporterchief tätig, doch ab und zu findet man ihn auch auf der Brücke. John Winston hat mit seiner Rolle sogar den Sprung auf die Kinoleinwand geschafft. In "Star Trek II: Der Zorn des Khan" dient er als Commander Kyle an Bord der USS Reliant.
Kernige Dialoge ›Captain Kirk, ich werde es in Erwägung ziehen.‹ - Der imperiale Spock zu Kirk, nachdem dieser ihn auffordert, das Imperium zu verändern. (Dies ist zudem ein Höhepunkt, der deutlich den Eindruck vermittelt, daß der imperiale Spock selbst die Veränderung im Imperium in Angriff nehmen wird.)
Fehler und Ungereimtheiten
|