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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 43675.0
Nach der Rückkehr von einer kybernetischen Konferenz entfaltet Data rege Aktivität in einem Laboratorium. Später zeigt er LaForge, Troi und Wesley sein Werk: Eine Androidin namens Lal. Bei der Konferenz hat Data von der neuen Technik des Submikron-Matrixtransfers erfahren, und damit gelang es ihm, seine eigene Programmierung in Lals positronisches Gehirn zu übertragen - Data ist gewissermaßen zum Vater einer Tochter geworden.
In Picard regen sich zunächst Bedenken. Er fragt sich, ob Data bereit und fähig ist, die Verantwortung für das neue Leben zu tragen. Auch Starfleet hat Bedenken. Admiral Haftel setzt sich mit Picard in Verbindung und gibt seiner Befürchtung Ausdruck, daß Data sich nicht in angemessener Weise um Lal kümmert und diese Gefahr läuft, während des ›Heranwachsens‹ mentale Schäden zu erleiden. Haftel beschließt, zur Enterprise zu kommen, um mit Lal zu reden. Wenn er dabei feststellt, daß es Lal an irgendetwas fehlt, so ist er befugt, sie mitzunehmen und sie den kybernetischen Spezialisten von Starfleet zu übergeben. Nach dem Gespräch offenbart Lal deutliche Anzeichen von Verwirrung. Sie ahnt, daß der Admiral sie von ihrem Vater trennen will. Der Gedanke, daß sie die Enterprise verlassen muß, erfüllt sie mit echter Furcht. Diese emotionale ›Fehlfunktion‹ veranlaßt Lal, in Datas Laboratorium zurückzukehren.
Als Haftel, Picard und Data das Labor erreichen, geht es mit Lal zu Ende. In ihrem positronischen Gehirn kam es zu umfassenden Störungen und Defekten. Data versucht, sie zu retten, aber seine Bemühungen bleiben vergeblich. Lal dankt Data für ihr Leben und fügt hinzu, daß sie ihn so liebt wie eine Tochter ihren Vater. Anschließend kommt es zu einem Versagen aller neuralen Systeme. Um wenigstens einen Teil von Lal zu bewahren, nimmt Data ihre Erinnerungen auf.
Bildergalerie
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Data ruft seine besten Freunde zu sich ins Labor, ... | ... um ihnen Lal, seinen Nachkommen, vorzustellen. |
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Auch Picard ist interessiert, ... | ... kann sich aber mit dem Gedanken an ein Kind, das die Kraft von zehn Männern hat, nicht anfreunden. |
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Picard im Gespräch mit Data über Lals Zukunft. | Lal ist dabei, das Aussehen für die Zukunft zu wählen, ... |
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... und entscheidet sich für einen weiblichen Menschen. | Data bringt Lal den Sinn für Schönheit und ... |
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... den Umgang in der Gesellschaft bei. | Doch schon interessiert sich die Sternenflotte für Lal. |
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Lal soll bei Guinan in die Lehre gehen. | Sie nimmt sich gleich Riker vor, um ihre zwischenmenschlichen Erkenntnisse an ihm auszuprobieren. |
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Lal entwickelt eigene Gefühle. | Bei einer Unterredung versucht Haftel, Lal zum Mitkommen zu überreden. |
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Doch sie bekommt Angstgefühle und klagt Troi ihr Leid. | Haftel will Data nun befehlen, ihm Lal mitzugeben, was Picard geradeheraus ablehnt. |
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Durch die Angstgefühle ausgelöst droht bei Lal ein Kaskaden- zusammenbruch des neuronalen Netzes, sie liegt im Sterben. | Data verkündet den Tod Lals auf der Brücke, die Mannschaft trauert mit ihm. |
Credits
Regie: | Jonathan Frakes |
Drehbuch: | René Echevarria |
Story: | René Echevarria |
PCode: | 164 |
Erstausstrahlung: | USA: 12.03.1990; Deutschland: 06.11.1992 |
Hauptrollen: | Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Wesley Crusher (Wil Wheaton)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Guinan (Whoopi Goldberg)
Lal (Hallie Todd)
Admiral Haftel, Forschungsabteilung (Nicolas Coster)
Lt. Ballard (Judyann Elder)
Besatzungsmitglied (Diane Moser)
Besatzungsmitglied (Hayne Bayle)
Besatzungsmitglied (Maria Leone)
Besatzungsmitglied (James G. Becker)
Lal, unvollendet (Leonard John Crofoot)
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Diese Episode ist ungewohnt sentimental, aber es bereitet Freude, Datas Vaterfreuden zu beobachten sowie den liebevollen Umgang mit seiner Tochter, die er unter anderem über diverse menschliche Eigenarten aufklärt. Die ganze Crew nimmt großen Anteil an Lals Schicksal, und Picard ändert seine Meinung schnell, um Data beizustehen, als man ihm sein Kind wegnehmen will.
Es wird einmal mehr die Frage nach der Moral der Sternenflotte aufgeworfen, deren Vertreter Haftel über Lals Leben bestimmen zu können glaubt.
Insgesamt eine gute und nachdenklich stimmende Episode, die unter der erstmaligen Regie von Jonathan Frakes inszeniert wurde. Frakes scheint dabei auf den Geschmack gekommen zu sein, da er neben weiteren The Next Generation-, Voyager- und Deep Space Nine-Episoden auch Regie in den Kinofilmen "Star Trek VIII: Der erste Kontakt" und "Star Trek IX: Der Aufstand" führte.
Es besteht ein ungenannter Zusammenhang zu "Wem gehört Data?", wo die Sternenflotte ein Gerichtsverfahren durchführen läßt, um zu bestimmen, ob Data Eigentum der Sternenflotte ist.
Lal wird nicht mehr erscheinen, dafür aber Datas Bruder Lore. Dessen ersten Auftritt gab es in "Das Duplikat" zu sehen, der nächste kommt in "Die ungleichen Brüder"; gespielt wird Lore ebenfalls von Brent Spiner.
Kernige Dialoge
›Ich habe nicht bemerkt, daß andere Besatzungsmitglieder Ihre Erlaubnis einholen, bevor sie sich der Fortpflanzung zuwenden.‹ - So kommentiert Data Picards Hinweis, daß der Androide ihn hätte informieren sollen, bevor er Lal erschuf.
›Der Mann beißt die Frau!‹ - Lal zu Guinan, als sie im Gesellschaftsraum ein Paar sieht, das sich küßt.
›Welche Absichten haben Sie in Hinsicht auf meine Tochter, Commander?‹ - Data zu Riker, als er Lal und den Ersten Offizier in Zehn-Vorne beim Knutschen erwischt.
Fehler und Ungereimtheiten
 | Handlung: |
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 | Als Picard Lal zum erstenmal sieht, blinzelt sie mehrmals. Später, bei einem verbalen Kommentar, spricht Data davon, die fest in ihr programmierten Verhaltensstrukturen durch Simulationen von menschlichen Gebarensmustern zu erweitern. Die entsprechende Szene zeigt uns einen Data, der Lal ausgerechnet das Blinzeln beibringt. Das kann sie doch schon, oder? Später sprechen Data und Wesley im Laboratorium über Lal, die erneut blinzelt. Nach dem Gespräch schaltet Data sie ein. Wie konnte sie blinzeln, wenn sie zuvor deaktiviert war? |
 | Als sich Lal anschickt, ein Geschlecht zu wählen, weist Data auf die Endgültigkeit der Entscheidung hin. Warum sollte Data nicht in der Lage sein, später seinen Sohn oder seine Tochter zu demontieren, um sein/ihr Geschlecht zu ändern, wenn er/sie nicht damit zufrieden ist? Und da wir gerade dabei sind: Hat Data nicht die Möglichkeit, sein eigenes Geschlecht zu verändern? |
 | Nachdem Lal beschlossen hat, eine Frau zu sein, weist Data darauf hin, daß er ihr ›echter‹ aussehende Haut und Augen geben kann. Offenbar hat er sich längst an sein eigenes Erscheinungsbild gewöhnt, denn sonst würde er es verändern, um menschlicher auszusehen. (Daß sich sein Äußeres problemlos verändern läßt, erleben wir in "Wiedervereinigung?, Teil I". In jener Episode sorgt Crusher dafür, daß Data wie ein Romulaner aussieht. Woraus folgt: Wenn Data wollte, gliche er rein äußerlich einem Menschen.) |
 | Lal stolziert ein wenig, während der geschlechtslose Androide normal ging. Warum dieser besondere Unterschied? (Wahrscheinlich liegt es an den hohen schwarzen Absätzen. Sicher verbirgt sich ein heißes Temperament hinter der kühlen Fassade.) |
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 | Logik und Voraussetzungen: |
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 | Als Lal echtes Bewußtsein erlangt, wird sie sehr neugierig und stellt eine Frage nach der anderen. Schließlich schaltete Data sie ab. Vermutlich soll dies eine amüsante Szene sein - bestimmt wünschen sich viele Eltern bei ihren Kindern einen Aus-Schalter. Doch eine derartige Reaktion ist völlig untypisch für Data. Erstens: Eltern wünschen sich bei ihren Sprößlingen deshalb einen Aus-Schalter, weil sie aufgrund der dauernden Fragerei die Geduld verlieren. Auf eine solche Weise kann Data gar nicht reagieren, weil Ungeduld ein Gefühl ist. Und der Androide hat keine Gefühle. Zweitens: In "Das Duplikat" verrät Data der Bordärztin Dr. Crusher, wo sich sein Aus-Schalter befindet. Er bittet sie eindringlich, mit niemanden darüber zu reden, fragt in diesem Zusammenhang: ›Wenn Sie einen Deaktivierungsknopf hätten - dann möchten Sie doch auch sicher vermeiden, daß andere Leute davon erfahren, oder?‹ Mit anderen Worten: Data ist empfindlich, wenn es um seinen Aus-Schalter geht. Doch offenbar findet er überhaupt nichts dabei, einen anderen Androiden - noch dazu seine Tochter - zu deaktivieren. |
 | Als Bruce Maddox in "Wem gehört Data?" den Androiden demontieren will, weist Picard darauf hin, daß Starfleet alle Vorschriften - auch die unangenehmen - ernst nimmt. Er fügt hinzu, Data seien alle Rechte einer Person zuerkannt worden. Doch in "Datas Nachkomme" hat Admiral Haftel angeblich die Autorität, Lal fortzubringen. Ist Starfleet befugt, Kinder von ihren Eltern zu trennen? Hat das in "Wem gehört Data?" gefällte Urteil bis zu dieser Episode seine Bedeutung verloren? Oder ignoriert Starfleet den Schutz der Familie und die Rechte des Individuums, weil man die eigenen Interessen höher einstuft?
Gegen Ende der Episode trifft Picard die richtige Feststellung. Data ist eine Person mit allen Rechten, die einer Person gebühren. Er hat also auch das Recht, eine Familie zu gründen. Niemand darf ihm die Tochter wegnehmen. Die Frage lautet: Warum ist es überhaupt nötig, daß Picard ausdrücklich darauf hinweist? Haftel - und seine Vorgesetzten - sollten selbst über diese Prinzipien Bescheid wissen. |
 | Während dieser Episode gehen alle davon aus, daß Lore tot ist. Data betont, daß Soongs Werk verloren geht, wenn er stirbt. Haftel spricht davon, daß es nur zwei Androiden von Soong-Typ gibt, womit er Data und Lal meint. Bei der Besprechung von "Das Duplikat" wird auf einige offenen Fragen hingewiesen, die das Ende von Lore betreffen. Wenn Wesley ihn ins All beamte, können Data und Haftel doch nicht mit solcher Sicherheit von Lores Tod ausgehen. Ein derartiges Verhalten ergäbe dann einen Sinn, wenn Wesley die Atome von Datas Bruder im All verstreut hätte. Aber wir wissen, daß Wes keinen solchen Transfer durchführte, denn immerhin erscheint Lore in "Die ungleichen Brüder". |
 | Mehrfach wurde darauf hingeweisen, daß Data Kontraktionen verwendet, obwohl er dazu gar nicht in der Lage sein sollte. In dieser Episode kann man den Plan der Produzenten entdecken, zukünftige Widersprüche dieser Art zu erklären. Data meint zum Schluß, daß er Lals Programme und Erinnerungen aufgenommen hat. Wenn Lal Kontraktionen verwenden konnte, so sollte das jetzt auch für Data möglich sein. (Doch in "Gedächtnisverlust" findet es Riker seltsam, daß Data eine Kontraktion benutzt. Wir sehen also: Die Produzenten haben das Problem erst gelöst - und es dann neu geschaffen!) |
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 | Geräte und Ausrüstung: |
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 | Während Data und Wesley über Lal sprechen, setzt sich die Bordärztin mit ihrem Sohn in Verbindung und erinnert ihn daran, daß er sich die Haare schneiden lassen soll. Wesley schüttelt daraufhin den Kopf und kommentiert: ›Eltern!‹ Vermutlich glaubt er, daß ihn seine Mutter nicht hören kann. Doch in dieser Hinsicht läßt das technische Handbuch keinen Zweifel: Der akustische Kom-Kanal schließt sich automatisch erst nach zehn Sekunden, wenn nicht einer der beiden Gesprächspartner voher ›Ende‹ sagt. Woraus folgt: Dr. Crusher hat den Kommentar ihres Sohnes gehört. |
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 | Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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 | Lal nimmt sich ein Beispiel an dem Liebespaar und begrüßt Riker in Zehn-Vorne, indem sie ihn hochhebt und auf die Lippen küßt. Der Kuß endet mit Rikers Händen auf Lals Seite der Theke. Dann ändert sich die Perspektive, und plötzlich sind die Hände des Ersten Offiziers auf seiner Seite der Theke. |
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