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Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

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Star Trek - alles, was sich bewegt
Titel: Der undurchschaubare Marritza (Duet)
Staffel & Folge: 1x19
Kategorie:Deep Space Nine - Die Serie
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Übersicht
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Story
Sternzeit: unbekannt

Die Episode beginnt damit, daß der Kommandant eines kobheerianischen Frachters um medizinische Hilfe für einen Passagier bittet. Angeblich leidet der Kranke am Kalla-Nohra-Syndrom. Kira reagiert sofort auf diese Mitteilung: An Kalla Nohra kann nur jemand erkranken, der sich zum Zeitpunkt eines Unglücks in einem cardassianischen Arbeitslager namens Gallitepp befand. Kira half dabei, die Insassen dieses Lagers zu befreien. Sie glaubt, in der Krankenstation einen ehemaligen bajoranischen Gefangenen zu finden. Statt dessen begegnet sie einem Cardassianer, den sie sofort verhaftet. Sie hält ihn für einen Kriegsverbrecher, obwohl sein Name - Aamin Marritza - nicht in den Fahndungslisten erscheint.

Bei ihren Nachforschungen findet Kira heraus, daß Marritza in Wirklichkeit Gul Darhe'el ist, der frühere Kommandant des Arbeitslagers, ›Schlächter von Gallitepp‹ genannt. Bei einem Verhör verrät er, daß er sich an Kiras Mitgliedschaft in der Shakaar-Gruppe erinnert. Odo hält es für unwahrscheinlich, daß der Kommandant eines Arbeitslagers über solche Dinge informiert war, und er führt weitere Ermittlungen durch. Dabei stellt der Constable fest: Der Cardassianer ist tatsächlich Marritza, gibt sich jedoch als Darhe'el aus, in der Hoffnung, gefaßt und wegen der Greuel von Gallitepp vor Gericht gestellt zu werden. Auf diese Weise will er die Cardassianer zwingen, sich ihrer Schuld zu stellen. Die verblüffte Kira läßt Marritza frei - der kurze Zeit später auf der Promenade von einem rachsüchtigen Bajoraner erstochen wird.

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Credits
Regie:James L. Conway
Drehbuch:Peter Allan Fields
Story:Lisa Rich, Jeanne Carrigan-Fauci
PCode:419
Erstausstrahlung:USA: 16.06.1993; Deutschland: 22.05.1994
Hauptrollen:Benjamin ›Ben‹ Lafayette Sisko (Avery Brooks)
Kira Nerys (Nana Visitor)
Odo (René Auberjonois)
Jadzia Dax (Terry Farrell)
Julian Subatoi Bashir (Alexander Siddig)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Jake Sisko (Cirroc Lofton)
Quark (Armin Shimerman)
Dukat, cardassianischer Gul (Marc Alaimo)
Neela, bajoranischer Fähnrich (Robin Christopher)
Kobheerianischer Captain (Norman Large)
Kainon, Mörder von Marritza (Tony Rizzoli)
Kaval, bajoranischer Außenminister (Ted Sorel)
Aamin Marritza (Harris Yulin)

Anmerkungen

Diese Episode ist wirklich gut und sehr elegant in ihrer Einfachheit. Zwei parallele Handlungsstränge sind hier nicht erforderlich. Die zentrale Geschichte hat genug Substanz, um eine ganze Folge zu füllen. Immer dann, wenn alles klar zu sein scheint, präsentieren die Produzenten eine neue Überraschung, die das Interesse des Zuschauers wachhält.

Manch einer mag vielleicht vermuten, daß diese Episode eine Sparfolge ist, wie üblich vor dem Finale einer Staffel. Dies mag vielleicht auf die Kosten zutreffen, nicht jedoch auf das Drehbuch und die Handlung.

Ohne Frage haben wir es hier mit einer Kira-Folge zu tun. Sie steht ganz klar im Vordergrund, alle anderen Charaktere bis auf Marritza sind eigentlich nur Nebendarsteller. Das ist jedoch kein Nachteil: Wir sehen hier eine hervorragend inszenierte Entwicklung von Kiras Charakter. Seit Begin der Serie kennen wir sie als harten und aggressiven Charakter. Das gilt schon, wenn wir uns an ihre erste Szene erinnern, wo sie auf eine Konsole einschlägt. Im Laufe der ersten Staffel haben wir immer mehr über sie erfahren, von ihrer Vergangenheit beim bajoranischen Widerstand im besonderen. Auch hier hören wir mehr darüber.

Hier sehen wir sie zu Beginn auch so: Sie urteilt schnell und ist voreingenommen. Am Ende der Folge erkennt sie durch das dramatische Sterben von Marritza, daß man nie Vorurteile haben sollte, auch nicht gegenüber einem Cardassianer. Die Folge ist also ein wichtiger Schritt in Kiras Entwicklung.

Besonders gut ist auch das Zwischenspiel zwischen Kira und Marritza. Harris Yulla, der den genialen Charakter ausgezeichnet darstellt, will als Cardassianer provozieren und so die Schuld zum Ausdruck bringen. Mit dieser extremen Methode stößt er zunächst auf eine vor Wut kochende Bajoranerin, die sich nur langsam beruhigt.

Die Spannung ist gelungen, der Zuschauer fühlt sich etwas wie Odo und fragt sich, wer nun der Fremde wirklich ist. Das Raten wird durch die ständigen Lügen nicht erleichtert und es hätte einen nicht gewundert, wenn man am Ende erfahren hätte, daß der Cardassianer doch jemand anderes war.

In bester Tradition der ersten Jahre von Deep Space Nine behandelt die Folge den Konflikt der Bajoraner und der Cardassianer. Nicht zuletzt aufgrund des hervorragenden Verwirrspiels zählt sie wohl zu den Highlights der ersten Staffel.

Eine weitere Folge zu Kiras Charakter und seiner Entwicklung ist "Mulliboks Mond".

Ähnliche Erfahrungen macht Kira in der Folge "Die zweite Haut", wo sie auch lernt, daß nicht alle Cardassianer schlecht sind.

Den Führer der hier angesprochenen Widerstandsbewegung, Shakaar, lernen wir in der gleichnamigen Episode "Shakaar" aus der dritten Staffel kennen.

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Kernige Dialoge

›Was Sie als Völkermord bezeichnen, nenne ich die Arbeit eines Tages.‹ - Marritza zu Kira. Man darf mit dieser Bemerkung sicher nicht einverstanden sein, aber sie ist jedoch sehr beeindruckend.

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Fehler und Ungereimtheiten
buttonHandlung:
arrowrightDie Starfleet-Prozeduren in Hinsicht auf Krankheiten sind immer wieder überraschend. Bashir bekommt plötziich einen Anruf von Kira: Sie weist ihn darauf hin, daß ein Patient an Bord gebeamt wird, mit einer Krankheit, von der Bashir überhaupt nichts weiß. Wie reagiert der Arzt? Während des Transfers fragt er die medizinische Datenbank ab. Wäre es nicht sinnvoller, sich erst über die Krankheit zu informieren und den Patienten dann an Bord zu holen? Es könnte sich doch um eine ansteckende Krankheit handeln, oder? (Der Kommandant des kobheerianischen Frachters hätte vielleicht auf eine Infektionsgefahr hingewiesen, doch dazu wären zumindest gewisse Fachkenntnisse nötig gewesen, nicht wahr?)
arrowrightDie militärische Terminologie scheint überall in der Galaxis gleich zu sein. Am Anfang der Episode fordert Kira ein Sicherheitsteam auf, im Laufschritt zur Krankenstation zu kommen. Nun, vielleicht hat der automatische Translator diesen Ausdruck so übersetzt, damit er den Sicherheitswächtern vertraut war.
arrowrightKira erwähnt die Befreiung des Arbeitslagers Gallitepp. Offenbar fand sie statt, ohne daß Kira dabei Gelegenheit bekam, das Gesicht des cardassianischen Kommandanten zu sehen. Jedenfalls weiß sie nicht, wie Gul Darhe'el aussieht.
arrowrightAls sie von Marritzas Haft erfahren, führen Dukat und Sisko ein Gespräch. Dabei meint Dukat, er würde Sisko zur Rechenschaft ziehen, wenn die bajoranischen Fanatiker Marritza etwas antäten. Man muß sich fragen: Hat er Sisko zur Rechenschaft gezogen? Immerhin fiel Marritza einem bajoranischen Fanatiker zum Opfer.
arrowrightDie endgültige Enthüllung von Marritzas wahrer Identität beginnt, als Odo nicht glauben will, daß er von Kiras Mitgliedschaft in der Shakaar-Gruppe wußte. Marritza gibt sich zu diesem Zeitpunkt noch immer als Darhe'el aus und behauptet, die Informationen stammten aus einem Bericht, der damals auf seinen Schreibtisch kam. Spätere Enthüllungen über die Cardassianer werfen die Frage auf, warum Odo bezweifeln sollte, daß Marritza über solche Dinge Bescheid weiß. In "Der Maquis, Teil II" meint Sisko, die Cardassianer seien für ihr fotografisches Gedächtnis bekannt - das Ergebnis einer strengen mentalen Ausbildung, die im Alter von vier Jahren beginnt. Müßte Odo nicht Gelegenheit bekommen haben, diese besonderen cardassianischen Fähigkeiten kennenzulernen? Und wenn das der Fall ist: Warum erstaunt es ihn dann, daß sich Gul Darhe'el daran erinnert, daß Kira zur Shakaar-Gruppe gehörte? Es genügt doch ein Bericht, um darauf hinzuweisen, oder?
arrowrightAls Odo argwöhnt, daß der Gefangene in Wirklichkeit gar nicht Gul Darhe'el ist, spricht er mit Gul Dukat. Bei dem Gespräch geht es um die wahre identität des verhafteten Cardassianers. Dukat meint, es könne gar nicht Darhe'el sein, weil er vor sechs Jahren an dessen Bestattung teilnahm. Warum zeigt Odo Dukat nicht einfach ein Bild des Gefangenen? Er sieht genau wie Darhe'el aus, nicht wahr?
arrowrightUnd da wir gerade bei Bildern sind: Warum fehlt Darhe'els Foto auf dem Totenschein, den Odo Sisko zeigt?
arrowrightAls sich Sisko und die anderen allmählich der Erkenntnis stellen, daß der Gefangene tatsächlich Marritza ist, weist Bashir auf folgendes hin: Der Cardassianer wird wegen Kalla Nohra und einiger anderer Leiden behandelt, die mit seinem Alter in Zusammenhang stehen. Wessen Alter ist hier gemeint? Marritzas? Oder das von Darhe'el? In der einen Aufnahme, die beide Männer zusammen in Gallitepp zeigt, wirkt Marritza um Jahrzehnte jünger als Darhe'el. Wenn dieser Eindruck nicht täuscht: Warum sollte Marritza dann irgendwelche altersbedingte Leiden haben? Und wenn Bashir meint, daß der Häftling nur die typischen Leiden der mittleren Jahre hat - sollte das nicht ein Hinweis darauf sein, daß der betreffende Cardassianer nicht Darhe'el sein kann?
arrowrightAm Ende der Episode gibt Odo einen armseligen Sicherheitschef ab. Der bajoranische Mörder nähert sich von hinten und muß an dem Constable vorbei, um Marritza zu erreichen. Es ist wunderlich, daß Odo den Bajoraner nicht bemerkt hat. Daraus ergibt sich eine weitere Frage. Odos Augen sind doch echt, oder? In "Metamorphosen" bewies Odo Dr. Mora seine Intelligenz, indem er zu seinem Becherglas wurde. (Kurze Zeit später hat er sich der Muppets Show angeschlossen. - Nur ein kleiner Scherz.) Um sich in ein Becherglas zu verwandeln, mußte Odo eine klare Vorstellung davon haben. Da er zu jenem Zeitpunkt noch nicht die Gestalt eines Humanoiden angenommen hatte, müssen wir annehmen, daß er auch ohne die Nachbildung von Augen in der Lage ist, visuelle Eindrücke zu gewinnen. Wenn das stimmt, sollte Odo auch imstande sein, die hinter ihm stattfindenden Ereignisse zu beobachten. Immerhin haben wir bei mehreren Gelegenheiten beobachtet, daß die Uniform in Wirklichkeit Teil seines Körpers ist. Aber wenn Odos Blickwinkel tatsächlich 360 Grad beträgt, so beweist er am Schluß dieser Episode eklatante Inkompetenz.
arrowrightWarum kommt niemand auf die Idee, sofort nach dem Mordanschlag Bashir zu verständigen? Es ist doch nur eine Messerwunde, und damit sollte die Medizin des vierundzwanzigsten Jahrhunderts fertig werden.
buttonLogik und Voraussetzungen:
arrowrightAm Ende dieser Episode stößt ein bajoranischer Fanatiker Marritza ein Messer in den Rücken. Odo hat in "Der Abgesandte, Teil I" betont, daß er keine Waffen auf der Promenade zuläßt. Außerdem teilte er in "Die Khon-Ma" den Duras-Schwestern mit, daß sie ihre Waffen zurücklassen müssen, wenn sie sich an Bord der Raumstation aufhalten wollen. In "Tosk, der Gejagte" erfahren wir, daß es auf der Promenade Sicherheitssensoren gibt, die auf Waffen reagieren. Wie also konnte der bajoranische Fanatiker mit einem Messer unterwegs sein, ohne daß jemand etwas merkte?
buttonGeräte und Ausrüstung:
arrowrightEinen Hinweis darauf, daß Marritza in Wirklichkeit Gul Darhe'el ist, der ›Schlächter von Gallitepp‹, liefert ein Foto: Es zeigt sowohl Marritza als auch Darhe'el. Befassen wir uns etwas eingehender mit der Szene in der Ops, als Sisko und die Führungsoffiziere das Foto betrachten. Erstens: O'Brien muß die Bildverstärkungsroutine manuell auf Dax' Konsole übertragen. Wieso läßt sie sich nicht direkt von dort aus aufrufen? Zweitens: O'Brien spricht von Dax' Konsole, obwohl sie normalerweise an einem anderen Pult sitzt. Warum überträgt der Chefingenieur die Bildverstärkungsroutine nicht dorthin, wo Dax sonst immer arbeitet? (Die Antwort lautet: Weil sich Dax dann nicht im Bild befunden hätte. Solange sie hingegen an der anderen Konsole steht, zeigt die Aufnahme alle Beteiligten.) Drittens: Die Bildverstärkung des alten Fotos nimmt ziemlich viel Zeit in Anspruch. Zugegeben, es vergehen nur einige Sekunden, bis die Konturen deutlicher hervortreten, aber immerhin ist dies das vierundzwanzigste Jahrhundert. Schon in unserer Zeit gibt es Bildbearbeitungssoftware, die verschwommenen Bildern neue Schärfe geben kann. Angesichts der Geschwindigkeit des technischen Fortschritts fällt es schwer zu glauben, daß entsprechende Elaborationen im vierundzwanzigsten Jahrhundert einige Sekunden dauern. (In diesem Zusammenhang muß man kurz auf ein anderes Problem hinweisen, ohne auch näher darauf einzugehen: Die in Star Trek gezeigte Hardware und Software kann uns unmöglich eine Vorstellung davon vermitteln, wie komplex die bis zum vierundzwanzigsten Jahrhundert entwickelte Technik der künstlichen lntelligenz sein wird. Derzeit findet gerade im Bereich der Computertechnik ein atemberaubend schneller Fortschritt statt!) Viertens: Die Produzenten zeigen uns zumindest, wozu moderne Bildbearbeitung imstande ist. Nach den notwendigen Extrapolationen schafft es der Computer, dem zweidimensionalen Foto eine dritte Dimension hinzuzufügen und die Darstellung ein wenig zu drehen, damit das Gesicht des Guls besser zu sehen ist - ein ziemlich eindrucksvoller Vorgang.
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