Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master ![]() ![]() |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 46579.2 Worf hat sich in ein romulanisches Gefangenenlager geschlichen und dort folgendes herausgefunden: Die vor Jahrzehnten von Khitomer verschleppten Klingonen möchten gar nicht befreit werden. Sie haben nur einen Wunsch: Ihre Familien sollen glauben, daß sie ehrenhaft im Kampf starben. Vor Jahren beschlossen sie, im Gefangenenlager zu bleiben und dort neue Familien zu gründen. Um ihnen das zu ermöglichen, gab der romulanische Lagerkommandant seine militärische Laufbahn auf und heiratete sogar eine klingonische Kriegerin. Das alles bedeutet: Auch Worf muß bleiben, denn niemand darf von der Schande der gefangenen Klingonen erfahren. Worf versucht trotzdem, das Lager zu verlassen und zu dem Raumschiff zurückzukehren, das ihn zum Kerkerplaneten brachte (siehe "Der Moment der Erkenntnis, Teil I"), doch die Romulaner vereiteln seine Pläne. Das Oberhaupt der klingonischen Häftlinge weiß, daß Worf nicht aufgeben wird, und deshalb bekommt ein junger Klingone den Auftrag, ihn im Auge zu behalten. Worf entdeckt, daß die Kinder im Lager überhaupt nichts von den Traditionen seines Volkes wissen, und daraufhin schlüpft er in die Rolle des Lehrers. Bald werden seine Schüler unruhig: Sie möchten den Planeten verlassen und im Imperium zu wahren Kriegern heranwachsen. Der Kommandant weiß: Wenn Worf seine Aktivitäten fortsetzt, ist der Frieden im Lager bald zu Ende. Er versucht, Worf umzubringen, doch die jungen Klingonen sind bereit, gemeinsam mit ihm in den Tod zu gehen. Der Kommandant lenkt ein und erlaubt ihnen, das Lager zu verlassen. Vorher nimmt Worf den jungen Klingonen das Versprechen ab, auf keinen Fall ihre Herkunft zu verraten. Auf diese Weise bleibt die Ehre der klingonischen Familien daheim geschützt.
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Credits
Anmerkungen Langsam aber sicher muß es für Picard zur Gewohnheit werden, beurlaubte Crewmitglieder auf romulanischen Warbirds wiederzusehen (siehe "Das Gesicht des Feindes"). Nun, was passiert alles bis zu diesem Abschluß von "Der Moment der Erkenntnis, Teil II"? Ganz klar steht Worf in der gesamten Episode im Mittelpunkt, denn von der Enterprise sieht man in zwei kurzen Szenen einen Teil der Crew, sonst nichts. Das ist genau das, was man sich schon für den ersten Teil gewünscht hätte, da die Klingonenhandlung ausreicht, um eine Doppelfolge voll auszufüllen. Im Gegensatz zum ersten Teil wird hier nicht versucht, durch eine belanglose Nebenhandlung mehr Stoff als notwendig zu verfilmen, sondern man beschränkt sich auf die Tragweite des dargestellten Konflikts und fährt sehr gut damit. Die Story um die greisen und zum Teil verbitterten Klingonen ist hintergründig und spannend inszeniert. Für einen Menschen fällt es schwer, die damalige Entscheidung der Klingonen bzw. ihrer Regierung nachzuvollziehen - so wie es auch den Romulanern schwerfällt - doch die Episode beleuchtet die Wichtigkeit der Klingonenehre ausreichend, um selbst Star Trek-Neulingen zu verdeutlichen, daß ein Klingone lieber sterben würde, als eine Entehrung hinzunehmen. Oder besser gesagt: der Heldentod ist für einen Klingonen die Vollendung der Ehre. Den Klingonen dieses Lagers wurde vom Schicksal übel mitgespielt, denn nach ihrer Gefangennahme bekamen sie keine Möglichkeit, sich selbst zu töten. Ihre Rückkehr aus der Gefangenschaft hätte ihre Familien für drei Generationen entehrt. Wir erinnern uns, wie Worf sich während seiner Entehrung fühlte (siehe "Die Sünden des Vaters") und wissen, daß diesen Klingonen keine Wahl blieb, nachdem sich die Dinge so entwickelt hatten, wie sie es taten. Mit Erstaunen stellt man fest, daß Tokath zwar Romulaner ist, aber keineswegs so herz- und gefühllos, wie die Romulaner zu früheren Zeiten dargestellt wurden. Das mag sicherlich auch daran liegen, daß die ersten Kontakte zwischen Föderation und Romulanern während The Next Generation üblicherweise mit geladenen Waffen und Kopf an Kopf stattfanden. Schon in "Wiedervereinigung?, Teil I", "Wiedervereinigung?, Teil II"" und "Das Gesicht des Feindes" erfuhr man, daß nicht alle Romulaner den Kurs ihrer Regierung teilen bzw. daß es neben dem von der Föderation gefürchteten Militär auch noch den Geheimdienst Tal Shiar gibt, der um einiges schlimmer ist und sogar von den Romulanern selbst gefürchtet wird. Hier sehen wir sie von der friedlicheren Seite: Tokath ist bereit, seine Laufbahn aufzugeben, um eine Gruppe von Klingonen vor dem Tod zu bewahren. Sie danken es ihm, indem sie nicht versuchen, zu fliehen - wohin auch? Erstaunlich sind die Beziehungen, die sich ergeben, z.B. daß sich Ba'els Mutter und Tokath ineinander verlieben und eine Tochter haben, die von allen Anwesenden gleich hoch angesehen scheint, sowohl von den Romulanern als auch von den Klingonen. Tokath und Ba'el haben schon recht, daß auf diesem Planeten eine Art Eden entstanden ist, wo Angehörige zweier bis zum Tod verfeindeter Kulturen in bestem Einvernehmen miteinander leben. Der Preis, den sie zahlen, ist hoch, doch höher noch ist der Preis, den ihre Kinder zahlen, denn auch sie sind auf diesem Planeten gefangen und wurden ohne es zu wissen ihres kulturellen Erbes beraubt. In diese Situation platzt Worf herein, vollgestopft mit seinen Vorstellungen von Ehre und klingonischer Kultur, und versucht, alle Klingonen eines besseren zu belehren. Bei den Kindern gelingt es ihm, und so ist die Auflösung dann auch ein Happy End par Excéllence: Worf ist wieder auf der Enterprise, die Kinder kommen endlich auf ihre Heimatwelt, und die alten Klingonen und Tokath verbringen ihren Lebensabend auf jenem idyllischen Planeten in Harmonie, ohne daß ihre Familien entehrt werden müssen. Stellt sich die Frage: was ist mit Ba'el? Es war nicht auszumachen, ob sie sich unter den Kindern befindet, die Worf mitgenommen hat. Sollte sie mitgekommen sein, wird ihr romulanischer Teil schnell auffallen, denn spitze Ohren sind bei Klingonen höchst selten. Es fällt aber genau so schwer, sich vorzustellen, daß sie zurück bleibt, während alle anderen ihres Alters fortgehen und mit ihnen Worf, in den sie sich verliebt hat. Man könnte sich vorstellen, daß ihre Herkunft mittels Chirurgie unkenntlich gemacht wird - wir erinnern uns wiederum an "Das Gesicht des Feindes", wo Deanna zur vollwertigen Romulanerin operiert wurde - eine klitzekleine Erwähnung am Rande hätte hier Klarheit schaffen können. Positiv fällt Worf auf, der klingonischste aller Klingonen. Unermüdlich erzählt er Geschichten, singt Schlachtlieder und vermittelt Kenntnis über Kultur und Waffengang. Interessanter wird er noch im Umgang mit Ba'el, die er schon küssen will, bevor er ihre Ohren bemerkt. Etwas später wird er sich seiner Gefühle klar und merkt, daß es seine Gefühle wenig interessiert, von welchen Spezies Ba'el abstammt. So bekommt er doch noch eine Gelegenheit, sich leidenschaftlich mit ihr zu küssen. Leider erfahren wir nicht, wie sich ihr Verhältnis weiterentwickelt und können nur mutmaßen, daß sie sich nach der Rückkehr auf die Enterprise - sofern Ba'el überhaupt mitgekommen ist - nie wieder sehen werden. Abschließend ist "Der Moment der Erkenntnis, Teil II" eine interessante, hintergründige Episode. In "Die Sünden des Vaters" erfuhr man recht ausführlich vom Khitomer-Massaker, auf das hier Bezug genommen wird. Worf als Liebhaber war zuletzt mit K'Ehleyr zu beobachten; gegen Ende von The Next Generation wird er ein Verhältnis mit Deanna eingehen, um sich dann nach seiner Versetzung nach Deep Space Nine in Jadzia Dax zu verlieben.
Fehler und Ungereimtheiten
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