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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 2738.5 Nach dem Auffinden der USS Exeter in der Kreisbahn um Omega IV (an Bord sind alle tot), beamen Kirk, Spock und McCoy auf den Planeten. Dort angekommen, stoßen sie auf Ronald Tracey, den Captain der Exeter, der aussagt, seine Mannschaft sei an einem biologischen Wirkstoff gestorben, den eine Landegruppe von dem Planeten eingeschleppt habe. Doch zum Glück existiert auf dem Planeten irgendetwas, das dagegen immun macht. Allerdings hat Tracey die Erste Direktive schwerstens verletzt: In dem Glauben, das Gegenmittel verlängere auch das Leben, hat er seinen Phaser eingesetzt, um den Kohms beim Kampf gegen ihre Feinde, die Yangs, beizustehen. Tracey sieht einen potentiellen Gewinn und verlangt, McCoy solle die lebensverlängernde Substanz isolieren. Die Forschungen des Arztes zeigen aber nur, daß die Bewohner des Planeten länger leben, weil ihre Stärksten einen furchtbaren Krieg mit biologischen Waffen überlebt haben. Inzwischen starten die Yangs mal wieder eine Attacke und überfallen die Ortschaft. Kirk schaut in verblüfftem Schweigen zu, als ein Yang eine Flagge heranschleppt, die mit dem Sternenbanner der USA identisch ist. Auf dem Planeten haben die Kohms - bzw. Kommunisten - irgendwann einen großen Sieg über die Yangs - bzw. Yankees - errungen, die nun wieder an die Macht kommen. Noch erstaunlicher: Die heiligen Worte der Yangs entpuppen sich als exaktes Duplikat der amerikanischen Verfassung. Vor der Abreise drängt Kirk die Yangs, die heiligen Worte nicht nur für sich, sondern auch für die anderen gelten zu lassen.
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Credits
Anmerkungen "Das Jahr des roten Vogels" ist bei den Fans eine äußerst unbeliebte Folge. Dies hängt vielleicht damit zusammen, daß sich die Folge schon wieder um die Hauptdirektive dreht, ein Thema, das in letzter Zeit in der Originalserie sehr oft, vielleicht etwas zu oft, behandelt wurde. Wenn man sich die am Ende der zweiten Staffel von Gene Roddenberry verfaßten Episoden anschaut, fällt auf, daß sich fast alle Episoden, die aus seiner Feder stammen, irgendwie um dieses Thema drehen (zum Beispiel "Der erste Krieg" oder "Brot und Spiele"). Offenbar hat Roddenberry dieses Thema zu dieser Zeit sehr beschäftigt. Dieses Mal sind die Rollen ein klein wenig vertauscht. Ist es sonst eher Kirk selbst, der die Hauptdirektive bricht, verteidigt er dieses Mal zu Beginn die Direktive und Captain Tracey ist derjenige, der sie bricht. Am Ende der Folge kann Kirk dann jedoch der Versuchung wohl doch nicht widerstehen und mischt sich nun ebenfalls in die Entwicklung des Planeten ein, als er den Yangs die Bedeutung ihrer Verfassung erklärt. Natürlich ist Kirks Verstoß gegen die Direktive bei weitem nicht so gravierend, wie der von Tracey, da dieser ja aus reinem Eigennutz gehandelt hat, während Kirk den Yangs helfen will, doch verstoßen haben beide Captains gegen die Direktive und Kirks windige Erklärungsversuche, daß er den Yangs lediglich erklärt hat, was ihre Verfassung bedeutet, sind auch nicht unbedingt überzeugend. Es handelt sich bei Kirk zwar immer nur um recht harmlose und gut gemeinte Verstöße, doch wurde die Direktive ja gerade für diese gut gemeinten Einmischungen verfaßt, die zum Teil fatale Auswirkungen haben können. Tracey erfüllt alle Klischeevorstellungen des durchgeknallten Sternenflottencaptains. Es erscheint etwas merkwürdig, daß der vermeintliche Jungbrunnen auf diesem Planeten bei Tracey dermaßen alle Sicherungen durchbrennen hat lassen, daß er alles das, was er gelernt hat, vergessen hat und dermaßen verrückt wurde. Kirk sagt immerhin, daß es sich bei Tracey um einen der besten Captains der Flotte handelt. Vielleicht war aber gar nicht der Jungbrunnen die Ursache, vielleicht hat ihn aber auch der Verlust seiner kompletten Besatzung so werden lassen. So ähnlich erging es ja auch schon Commodore Matt Decker in "Planeten-Killer". An den Yangs wird wieder einmal deutlich, daß man sich in Star Trek nie auf den ersten Eindruck verlassen darf, den irgendwelche Aliens bei einem hinterlassen. Zunächst erscheinen die Yangs wirklich wie Wilde ohne viel Verstand, letztendlich stellen sie sich jedoch als intelligentes Volk heraus, welches nur sein verlorenes Land wiedergewinnen will. Sonderlich klug erscheinen die Yangs jedoch auch am Ende der Folge nicht zu sein. Daß Cloud William Kirk nicht sofort sein Vertrauen schenkt, als dieser von Tracey in dieselbe Zelle gesperrt wird, mag ja noch recht verständlich sein, denn dabei hätte es sich ja um eine Falle handeln können. Unverständlich bleibt aber, wieso sich der Yang-Anführer während der Gerichtsverhandlung so leicht von Tracey beeinflussen läßt, obwohl er von Tracey weiß, daß dieser mit den Kohms sympathisiert hat. Dies erscheint ein wenig merkwürdig. Die Auflösung der ganzen Geschichte ist natürlich außerordentlicher Humbug. Daß die Yangs die Yankees und die Kohms die Kommunisten darstellen und daß die Yangs dann auch noch die exakt identische Flagge wie die USA haben, erscheint unheimlich weit hergeholt und ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Dafür, daß Spock des öfteren in der Serie betont, wie unglaublich unwahrscheinlich es ist, daß sich auf zwei verschiedenen Planeten das Leben genau gleich entwickelt, mit dem gleichen Aussehen der Bewohner, derselben Geschichte und denselben Zeitepochen ist die Enterprise in ihren zwei Jahren auf verdammt viele Parallelwelten der Erde getroffen ("Miri, ein Kleinling", "Landru und die Ewigkeit", "Epigonen", um nur einige zu nennen). Hier könnten sich die Autoren langsam Mal was neues überlegen. Die Parallelwelten verlieren auf Dauer einfach ihre Glaubwürdigkeit. Die Folge macht einen ungewöhnlich patriotischen Eindruck. Das liegt an der Flagge, die der amerikanischen Flagge exakt gleicht, der Musik, die eingespielt wird und Teile der amerikanischen Nationalhymne beinhaltet, und an der Verfassung, welche der amerikanischen ähnelt bzw. gleicht. Wieso ausgerechnet Roddenberry in dieser Folge in blinden amerikanischen Patriotismus verfällt, bleibt unklar. In vielen anderen Folgen zeigte er sich eher Amerika-kritisch (zum Beispiel in "Der erste Krieg"). Auch bekommt man als Zuschauer das Gefühl, daß Roddenberry am Ende bei Kirks Plädoyer für die Freiheit und den Frieden dem Zuschauer die Aussage der Folge mit dem Vorschlaghammer einprügeln will. Shatner unterstreicht dies noch, indem er für seine Rede einen extra dramatischen Ton anschlägt, damit auch ja keinem Zuschauer entgeht, daß etwas Wichtiges verkündet wird. Die Action-Fans kommen hier mal wieder so richtig auf ihre Kosten. Ein Faustkampf folgt dem anderen, was auch nicht weiter erstaunlich ist, da Roddenberry diese Folge als eine der drei Alternativen für die zweite Pilotfolge der Serie schrieb und NBC nach dem Scheitern des ersten Pilotfilms "Der Käfig" extra mehr Action verlangt hatte. "Der Käfig" wurde von NBC als zu anspruchsvoll abgelehnt. Die anderen beiden Vorschläge waren "Die Frauen des Mr. Mudd" und das letztendlich verwirklichte "Spitze des Eisbergs". In dieser Folge erfahren wir, daß auf den Verstoß gegen die Hauptdirektive offenbar die Todesstrafe droht. Da hatte Kirk aber Glück, daß die Sternenflotte seine Eigenmächtigkeiten immer geduldet hat. Seltsam ist es, daß Kirk aus den unverständlichen Worten, die William vorlas, sofort geschlossen hat, daß es sich dabei um die amerikanische Verfassung handelt. Nach der Constellation in "Planeten-Killer" darf man hier zum zweiten Mal ein anderes Föderationsschiff bewundern. Aus Budgetgründen ist es natürlich ein Schwesterschiff der Enterprise, so daß alle Szenen auf der Exeter in den schon bestehenden Enterprise-Kulissen gedreht werden konnten und für die Außenaufnahmen kein neues Modell angefertigt werden mußte. Letztendlich kann man sagen, daß die Folge sicher besser ist, als sie in der Gunst der Fans steht, denn sie hat immerhin ein ernsthaftes Thema und macht sich im Gegensatz zu dümmlichen ›Hau drauf‹-Episoden, wie "Meister der Sklaven" immerhin die Mühe, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Morgan Woodward, der Darsteller des Captain Tracey hatte bereits einen Auftritt als Dr. Simon van Gelder in "Der Zentralnervensystemmanipulator". Morgan Farley spielte in "Landru und die Ewigkeit" Hacom. Ed McReady hat ebenfalls einen seiner zahlreichen Auftritte in dieser Folge. Er spielt Dr. Carter. McReady spielte bereits die Kreatur in "Miri, ein Kleinling", einen Insassen in "Der Zentralnervensystemmanipulator", einen SS-Soldaten in "Schablonen der Gewalt" und wird noch einen weiteren Auftritt als Barbier in "Wildwest im Weltraum" haben. Einen seiner zahlreichen Auftritte hat auch Eddie Paskey als Lieutenant Leslie, und das, obwohl er in "Tödliche Wolken" getötet wurde. Endgültig von der Bildfläche verschwindet dafür der hier getötete Lieutenant Galloway, gespielt von David L. Ross, der bereits in mehreren Folgen zu sehen war.
Fehler und Ungereimtheiten
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