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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 46729.1
Ein medizinischer Notfall ruft Bashir und O'Brien in ein Dorf auf Bajor, wo sie nur eine kranke Person finden, den Sirah. Der Tod des Sirah, so heißt es, bedeutet die Zerstörung des Dorfes. Am folgenden Abend verläßt der Sirah unter großen Mühen sein Krankenbett, um Dal'Rok gegenüberzutreten - einer Erscheinung, die sich in Form einer wogenden Wolke am Himmel zeigt. Als der Sirah von der Einheit der Dorfbewohner spricht, glänzen Lichter, die Dal'Rok schrumpfen lassen. Doch bevor der Sirah den Kampf für sich entscheiden kann, bricht er zusammen. Dadurch schwillt Dal'Rok wieder an und feuert auf das Dorf. Hovath, Novize des Sirah, eilt an die Seite des Greises, doch der ruft statt dessen O'Brien zu sich. Einige Nächte zuvor blieben Hovaths Anstrengungen ohne Erfolg - es gelang ihm nicht, Dal'Rok zu vertreiben. Der Sirah macht O'Brien zu seinem Nachfolger, und mit Hilfe seiner letzten Anweisungen schafft es der Chefingenieur, das Ungeheuer tatsächlich zu bezwingen.
Bei der nächsten Konfrontation mit Dal'Rok erfährt O'Brien die Wahrheit. Dal'Rok entsteht, weil die kollektive Furcht der Dorfbewohner vom Splitter einer Doppelkugel aus dem Himmelstempel fokussiert wird. Die Aufgabe des Sirah besteht darin, zu den Dorfbewohnern zu sprechen und es ihnen zu ermöglichen, ihre Furcht zu überwinden. Leider bleiben die Bajoraner O'Brien gegenüber skeptisch, wodurch sich ein Sieg Dal'Roks anbahnt. Gerade noch rechtzeitig ergreift Hovath die Initiative und erzielt dort einen Erfolg, wo er einige Abende zuvor versagte. Dadurch gewinnt er das Vertrauen der Dorfbewohner - was der alte Sirah die ganze Zeit über plante.
Bildergalerie
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Zwei Stunden in einem Runabout können recht lang sein, wenn man nichts sagen will, um Bashir nicht zu einem Monolog zu provozieren. | In dem Dorf auf Bajor scheint aber alles in Ordnung zu sein. Keine Anzeichen irgendeiner Seuche oder sonstigen Epidemie. |
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Der Magistrat sagt, wenn der Sirah stirbt, dann stirbt das ganze Dorf. Bashir und O'Brien sehen noch keinen Zusammenhang. | Auf der Station schlägt sich Sisko mit zwei verfeindeten Stäm- men herum. Er muß sie zu einem Kompromiß zwingen. |
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Jake und Nog, die nicht wissen, daß das Mädchen Stammes- führerin und Tetrarchin ist, buhlen um deren Gunst. | In dem Dorf bildet sich eine Wolke, das Dal'Rok. Der Sirah muß die Gedanken der Bewohner einen, um das Dal'Rok zu verjagen. |
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Als der Sirah einen Schwächeanfall erleidet, verjagt er mit O'Briens Hilfe das Dal'Rok und stirbt. Die Bewohner feiern den neuen Sirah. | Sisko hat seine Probleme mit der jungen Varis. Sie will ihren Wil- len um jeden Preis durchsetzen, auch wenn es Krieg bedeutet. |
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Sie sucht Trost bei Jake und Nog. Mit einigen Bemerkungen muntern sie sie auf und bringen sie auch auf eine Idee. | Die Dorfbewohner huldigen O'Brien, dem das alles peinlich wird. Er will herausfinden, was das Dal'Rok ist und wo es herkommt. |
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Varis macht bei den Verhandlungen Fortschritte. Die beiden wis- sen immer noch nicht, wer das Mädchen ist und überreden ... | ... sie zu einem Streich. Nog dringt in den Sicherheitsbereich ein und gibt vor, Odo verschüttet zu haben. Dabei werden sie alle ertappt. |
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Hovath geht auf O'Brien los. Er denkt, daß er der neue Sirah ist und möchte seinen Nebenbuhler aus dem Weg räumen. | Nachdem die Streitigkeiten geklärt sind, ist O'Brien glücklich, den Job als Sirah endlich los zu sein. Nur der Magistrat hat etwas dagegen. |
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Es wird Abend und das Dal'rok erscheint. O'Brien kann es nicht vertreiben. Bashir redet Hovath ins Gewissen, der schließlich ... | ... den Armreif nimmt und die Gedanken der Dorfbewohner mit dem Splitter vom Drehkörper fokussiert. Das Dal'rok verschwindet. |
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Varis hat sich zu einem Kompromiß bereit erklärt. Sie ist aufgeregt, ob Woban den Vorschlag annimmt. Nachdem sie sich ... | ... von Jake und Nog verabschiedet hat, werden die beiden zum Putzdienst abkommandiert - speziell für das Sicherheitsbüro. |
Credits
Regie: | David Livingston |
Drehbuch: | Kurt Michael Bensmiller, Ira Steven Behr |
Story: | Kurt Michael Bensmiller |
PCode: | 414 |
Erstausstrahlung: | USA: 02.05.1993; Deutschland: 17.04.1994 |
Hauptrollen: | Benjamin ›Ben‹ Lafayette Sisko (Avery Brooks)
Kira Nerys (Nana Visitor)
Odo (René Auberjonois)
Jadzia Dax (Terry Farrell)
Julian Subatoi Bashir (Alexander Siddig)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Jake Sisko (Cirroc Lofton)
Quark (Armin Shimerman)
Hovath, neuer Sirah (Lawrence Monoson)
Sirah (Kay E. Kuter)
Varis Sul, Tetrarchin der Paqu (Gina Philips)
Faren Kag, Magistrat des Dorfes (James W. Jansen)
Nog (Aron Eisenberg)
Woban, Navot (Jordan Lund)
Frau, Dorfbewohnerin (Amy Benedict)
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Diese Folge ist recht ansehnlich, da sie zwei Konflikte präsentiert, die relativ gut gelöst werden und noch nicht so oft bei Star Trek vertreten waren. Die Sache mit dem falschen Oberhaupt zeigt mal wieder, wie verbissen Menschen sein können, wenn sie an ein Idol glauben, was es in Wirklichkeit gar nicht ist. Die Sache mit der Verhandlung zeigt natürlich leicht durchschaubar, daß bei Konflikten ein Kompromiß sehr oft der einzige Weg zur Einigung ist.
Die Handlung ist durchdacht und hat zwei verschiedene Handlungsstränge, die beide solide ausgearbeitet sind. Die Figuren O'Brien und Bashir geben ein gutes Duo ab, besonders in der mißlichen Lage, in der sich O'Brien befindet. Auch das Jake/Varis- bzw. Nog/Varis-Zusammmenspiel stimmt. Siskos Rolle als Vermittler wirkt überzeugend. Die Sache mit dem falschen Oberhaupt ist geschickt auf das Deep Space Nine-Universum übertragen, allerdings stört die Tatsache, daß Sisko der einzige Vermittler für zwei bajoranische Nachbarn sein soll. Es ist komisch, daß sie den Kompromiß nicht schon früher finden konnten.
Fehler und Ungereimtheiten
 | Handlung: |
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 | Aus "Der Abgesandte, Teil II" geht hervor, daß das Wurmloch 160 Millionen Kilometer von Bajor entfernt ist. Doch in dieser Episode deuten die Dialoge darauf hin, daß Bashir und O'Brien zwei Stunden unterwegs waren, um Bajor zu erreichen. Mit Impulskraft legt ein Runabout etwa 75000 Kilometer pro Sekunde zurück (ein Viertel der Lichtgeschwindigkeit). Der Flug sollte mit dieser Geschwundigkeit nur etwa 36 Minuten dauern. Woraus folgt: Bashir und O'Brien flogen nicht mit voller Impulskraft, obwohl es um einen medizinischen Notfall ging. (Es stellt sich die Frage, ob O'Brien in der Lage gewesen wäre, die Flugzeit mit einem kurzen Warptransit weiter zu reduzieren.) |
 | In der Nebenhandlung dieser Episode geht es um zwei Clans auf Bajor: die Paqu und die Novat. Sie streiten sich um Land, und entsprechende Verhandlungen sollen an Bord von Deep Space Nine unter dem Vorsitz von Sisko stattfinden. Auf dem Weg zum Empfang des Paqu-Delegierten äußert Kira Zweifel an Siskos Eignung, mit den beiden Gruppen zu verhandeln. Sie meint, auf Bajor gäbe es folgende Redensart: ›Das Volk und das Land sind eins.‹ Anschließend betont sie, die von den Paqu und Novat bewohnte Region sei besonders öde. Das deutet darauf hin, daß die betreffenden Bajoraner an Entbehrungen gewöhnt, daher zäh und hart sind. Nun, als wir zum erstenmal Woban sehen, das Oberhaupt der Novat, stopft er gerade ein Stück Pastete in sich hinein und lobt die cardassianischen Replikatoren. Er wirkt nicht gerade wie jemand, der zäh und hart ist. Was Varis Sul betrifft, die junge Tetrarch der Paqu: Sie scheint sehr kontemplativ zu sein und die Bürde der Verantwortung als recht schwer zu empfinden. Die Bezeichnung zäh und hart wird ihrem Wesen jedenfalls nicht gerecht. (Sie paßt wohl eher auf Molliboks Freunde in der nächsten Episode.) |
 | Kein Kritikpunkt, nur eine Überlegung. Das Phänomen namens Dal'Rok erscheint also jedes Jahr fünf Nächte hintereinander am Himmel. Hat die bajoranische Regierung jemals Untersuchungen angestellt? So hoch am Himmel müßte Dal'Rok auch weit entfernt zu sehen sein. Und was ist mit den Cardassianern? Erschien Dal'Rok auch während der cardassianischen Besatzung? |
 | Wie oft wiederholte sich die Konfrontation mit Dal'Rok eigentlich? (›Oh, wir befürchten, daß uns Dal'Rok diesmal erwischt.‹ ›Na bitte, wir haben ihn besiegt.‹ ›Oh, wir befürch-ten, daß uns Dal'Rok diesmal erwischt.‹ ›Na bitte, wir haben ihn besiegt.‹ ›Oh, wir befürchten, daß uns Dal'Rok diesmal erwischt.‹ ›Na bitte, wir haben ihn besiegt.‹ Und so weiter, und so fort.) Man sollte eigentlich meinen, daß die Dorfbewohner irgendwann sagen: ›Dal'Rok? Welcher Dal'Rok? Ach, das wogende Etwas am Himmel? Überhaupt kein Problem, ganz leicht zu vertreiben.‹ |
 | Bei Starfteet sollte man größeren Wert auf kulturelle Sensibilität legen. In dieser Episode wird deutlich, daß zwei Komponenten der Kleidung für den Sirah eine große Rolle spielen: ein Armreif, der das Fragment der Doppelkugel enthält, und ein Mantel, der ganz offensichtlich als Amtssymbol gilt. Als O'Brien versucht, Hovath zum Sirah zu machen, legt er ihm den Mantel um die Schultern, doch das Oberhaupt des Dorfes reagiert sofort und nimmt ihn weg. Wie verhält sich O'Brien am Ende der Episode, als Hovath ganz offiziell zum neuen Sirah wird? Er wirft den Mantel zu Boden und ergreift mit Bashir die Flucht! |
 | Was die Flucht betrifft: Es ist unverständlich, warum O'Brien und Bashir darauf verzichten, eine Kom-Verbindung mit dem Runabout herzustellen und sich an Bord beamen zu lassen. Statt dessen eilen sie über die Treppe von der Plattform nach unten. |
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 | Logik und Voraussetzungen: |
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 | In "Unter Verdacht" erwähnt Odo, daß sein Regenerationszyklus 18 Stunden dauert. In dieser Folge meint Jake, daß sich Odo alle 16 Stunden regeneriert. Man könnte zunächst davon ausgehen, daß sich Jake irrt. Doch in "Persönlichkeiten" bestätigt Odo die neue Regenerationszeit. |
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 | Geräte und Ausrüstung: |
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 | In dem Bemühen, Varis zu beeindrucken, spielt Nog Jake einen Streich. Zuerst überredet er Jake und Varis dazu, Odos Eimer zu stehlen. Dann füllt er ihn mit Haferschleim und gießt den Inhalt zufällig auf Jake, als sie sich im Sicherheitsbüro befinden. Siskos Sohn ist entsetzt und glaubt, daß Odo von seinem Bein tropft. Bei dieser Szene sehen wir die linke Seite von Odos Büro ( links vom Eingang aus gesehen). Dort zeigen sich nun Bilder gesuchter Verbrecher sowie die Tür zum Zellenblock. In "Der Abgesandte, Teil I" und "Der Abgesandte, Teil II" bekamen wir Gelegenheit, einen Blick auf die gleiche Wand zu werfen, und jene Episode präsentierte uns eine zusätzliche Tür. Offenbar ist die linke Wahd des Sicherheitsbüros durch eine neue ersetzt worden. Und als man damit beschäftigt war, hat man auch die achteckigen Fenster aus den Zellenblocktüren entfernt. (Siehe "Tosk, der Gejagte") |
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 | Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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 | Während der Verhandlungen betritt Kira Quarks Casino, um etwas zu trinken. Als sie hereinkommt, sagt Quark gerade zum immer an der Theke sitzenden Morn: ›Daraufhin habe ich ihm eine ganze Herde klingonischer Targs verkauft.‹ Morn lacht. Interessanterweise heißt es in den Untertiteln: ›So I sold him a whole herd of Klingon talk.‹ (Daraufhin habe ich ihm eine ganze Herde klingonisches Gerede verkauft. - Dieser Satz gibt ganz offensichtlich keinen Sinn.) |
 | Das Problem ist bereits bekannt: Vor den Fenstern von Siskos Büro gleiten die Sterne langsam dahin, während sie vor anderen Fenstern unbeweglich bleiben. Beobachten Sie die Sterne genau, als Varis zum erstenmal mit Sisko in seinem Büro spricht. Die Bilder von Sisko scheinen aus zwei völlig verschiedenen Aufnahmen zu stammen, denn zwischen den beiden Sternkonfigurationen gibt es erhebliche Unterschiede. (Wählen Sie einfach einige Sterne, an deren Anordnung Sie sich erinnern können. Und dann achten Sie darauf, was bei den Wechseln der Perspektive damit passiert.) |
 | In einer Szene sitzt Varis auf der oberen Ebene in der Promenade und läßt die Beine über den Rand baumeln. Jake und Nog gesellen sich zu ihr, um aufmunternde Wort an sie zu richten. Einmal ruhen Nogs Hände unter seinem Kinn am Geländer und sind dabei etwa dreißig Zentimeter voneinander entfernt. Die Kameraeinstellung wechselt, und plötzlich sind seine Hände dicht beisammen. |
 | Als Nog Odos Eimer auf Jake kippt, landet ein Teil des Haferschleims darin auf Jakes rechtem Bein. Doch kurze Zeit später, als Jake das Sicherheitsbüro verläßt, ist die betreffende Stelle völtig sauber! (Sicher, es war praktisch unmöglich, diese Szenen richtig hinzukriegen, denn immerhin wurden sie an unterschiedlichen Tagen gedreht. Aber trotzdem ...) |
 | Als Hovath die Verantwortung des Sirah übernimmt, erzählt er voller Leidenschaft die alte Geschichte, stärkt das Selbstvertrauen der Dorfbewohner und erringt einen neuerlichen Sieg über Dal'Rok. Offenbar glaubten die Produzenten, daß Hovath bei seiner Rede zu sehr in Fahrt geriet, denn sie sorgten dafür, daß wir die letzten beiden Sätze nicht hören können. Am Ende der Ansprache lauten die Untertitel: ›Es gibt nichts, das wir nicht schaffen können. Wir sind stark genug, um jeden Feind zu besiegen.‹ |
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