Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master ![]() ![]() |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 3141.9 - 3143.3 Nach der Entdeckung des im All treibenden Raumschiffes SS Botany Bay beamt Kirk mit einigen Leuten zu dem uralten Gefährt hinüber. Laut ihrer Berechnungen ist das Schiff mindestens 200 Jahre alt. An Bord entdeckt man über siebzig Menschen im Kälteschlaf. Das Auftauchen der Gruppe löst Alarm aus, und ein Mann erwacht. McCoy stabilisiert ihn im Lazarett. Später will Kirk den Mann verhören, doch dieser sagt nur, sein Name sei Khan. Spocks Bemühungen in der Bibliothek enthüllen Khans Identität: Er ist Khan Noonian Singh, Angehöriger einer ausgewählten Gruppe genetisch veränderter Menschen, die in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts den Versuch machten, die Welt zu erobern. Laut Spocks Recherche ist über den Verbleib von achtzig bis neunzig dieser Übermenschen nichts bekannt. Allem Anschein nach sind sie mit der Botany Bay geflohen. Mit Hilfe seines starken Charismas verführt Khan die Schiffshistorikerin Lieutenant Marla McGivers. Sie hilft ihm, seine Gefährten zu wecken, die dann die Enterprise übernehmen. Als Khan Kirk töten will, wechselt McGivers die Seiten und hilft dem Captain, das Schiff zurückzuerobern. Da Kirk weiß, daß Khan und die seinen niemals glücklich werden, wenn sie keine Welt erobern können, setzt er sie auf Ceti Alpha V aus. Er weiß, daß das Leben dort schwierig ist, aber er versteht auch, daß Khan ›lieber in der Hölle regieren als im Himmel dienen will‹.
Bildergalerie
Credits
Anmerkungen Die Science Fiction geht immer Risiken ein, wenn sie für bestimmte zukünftige Ereignisse genaue Daten nennt. Sicher, für die Menschen der 60er Jahre - als diese Episode erstmals ausgestrahk wurde - waren die 90er Jahre noch weit entfernt. Es stellt sich die Frage, ob Gene Roddenberry sich in seinen wildesten Träumen je ausgemalt hat, daß seine Schöpfung auch dann noch gesendet werden würde. Der Name Khan Noonian Singh klingt vertraut, nicht wahr? Dem Anschein nach hat den Produzenten der Klang seines Namens so gut gefallen, daß sie Khan weggelassen, Singh in Soong verändert und ihn für Datas Schöpfer, Dr. Noonian Soong, verwendet haben. "Der schlafende Tiger" ist eine interessante Folge. Sie ist von Anfang an sehr spannend und kann diese Spannung auch bis zum Schluß halten, bzw. noch steigern. Vor allem Khan fällt als einer der interessantesten Gegenspieler Kirks auf. Nachdem Khan wieder aufgewacht ist, verwendet das Drehbuch viel Zeit darauf, sehr behutsam eine sich langsam steigernde Konfrontation zwischen Kirk und Khan vorzubereiten. Von Beginn an läuft alles auf den finalen Showdown hinaus und auch beide Schauspieler, die sich hinter der Kamera offenbar nicht sonderlich leiden konnten, laufen zur Höchstform auf. Besonders gelungen muß man die Szene bezeichnen, in der Kirk Khan mit seiner Identität als Diktator konfroniert, die vom Computer der Enterprise aufgedeckt wurde. Khan, der sich den Menschen überlegen fühlt, zeigt hier zum ersten mal ganz offen seinen Macht- und Überlegenheitsanspruch. An Khan wird wieder einmal deutlich, daß große Kraft und Macht auch große Arroganz mit sich bringt. Spock bezeichnet es als Fehler der Wissenschaftler, daß sie nicht bedachten, daß gesteigerte Fähigkeiten auch gesteigerten Ehrgeiz hervorrufen. Khan betrachtet sich als den Menschen überlegen. Er ist enttäuscht darüber, wie wenig sich die Menschheit in den Jahren seines Kälteschlafs entwickelt hat. Deswegen ist er sich sicher, daß das 23. Jahrhundert ihn und seine Anhänger dringend nötig hat. Durch Khan hätte man relativ leicht eine Aussage über das Thema der genetischen Manipulation von Menschen machen können. Allerdings wird die Frage, inwieweit die genetische Manipulation gerechtfertigt ist, nicht oder nur sehr wenig behandelt, das war allerdings zu Zeiten der Originalserie auch bei weitem kein so brisantes Thema, wie heutzutage. McCoy sammelt hier beim Zuschauer Pluspunkte. Als er von Khan mit dem Skalpell bedroht wird, erwidert er ganz trocken, daß es nach seiner Erfahrung am besten sei, den Schnitt an der Halsschlagader gleich unter dem linken Ohr anzusetzen. Ein Schwachpunkt ist Lt. McGivers. Der Charakter wirkt von Anfang an etwas seltsam. Man kann sich mit ihr nicht richtig identifizieren und ihre Meinungsschwankungen wirken wenig nachvollziehbar. Das liegt weniger an der Schauspielerin, sondern eher am Drehbuch, welches McGivers einige seltsame Entwicklungen durchmachen läßt. Zunächst findet sie Khan faszinierend und verliebt sich offenbar in ihn. Allerdings läßt sie keine Beziehung zu, doch dann hilft sie ihm die Enterprise zu kapern, hilft kurze Zeit später allerdings Kirk beim Rückerobern und folgt Khan dann freiwillig in die Verbannung. Angeblich war Spocks Satz am Ende der Folge, daß er gerne in 100 Jahren noch einmal vorbeikommen würde, um zu sehen, was aus den Männern und Frauen geworden ist, mit dafür verantwortlich, daß diese Folge ausgewählt wurde, im zweiten Kinofilm "Star Trek II: Der Zorn des Khan" fortgesetzt zu werden. Kirk sagt am Ende in seinem Logbuch, daß der Planet, auf den Khan und seine Leute verbannt werden, unter ständiger Kontrolle der Sternenflotte steht. Seltsam ist dann nur, daß der Sternenflotte nicht aufgefallen ist, daß der Nachbarplanet explodierte und Khans neue Heimat sich zu einem Wüstenplaneten entwickelte, so wie es in "Star Trek II: Der Zorn des Khan" von Khan berichtet wird. Die deutsche Synchronisation der Folge ist ein Kapitel für sich. Bei allen Folgen wurde bei der Synchronisation hier und da einiges verändert und auch Fehler gemacht, die oft nicht ganz unwichtig für den Zusammenhang der Folge waren, allerdings gab es in der ersten Staffel bisher keine Folge, die so sehr unter der deutschen Übersetzung gelitten hat, wie "Der schlafende Tiger". Es ist von Anfang an fraglich, wieso das ZDF, das The Original Series als Kinderserie betrachtete, die Folge, die so überhaupt nicht in dieses Schema paßte eigentlich einkaufte. Das ZDF konnte unter allen 79 Episoden 40 frei wählen, man hätte also die Folge leicht vermeiden können. Stattdessen wurde die Folge radikal gekürzt und zusammengestutzt, bis sie einigermaßen in das Programmkonzept paßte. Wer immer die Gelegenheit hat, die Folge im Original anzusehen, sollte dies tun. Hier kurz eine Auflistung der fehlenden Szenen:
Außer diesen Kürzungen wurden noch die Eugenischen Kriege in die Zukunft verlegt. Während sie im Original 1992-1996 stattfanden, wurden sie in Deutschland auf die Jahre 2092-2096 gelegt. Zusätzlich wurden noch einige Dialoge in unpassende und nervige Witze umgeschrieben, die die Thematik wohl etwas auflockern sollten, allerdings einfach nur daneben sind. Die Spezialeffekte werden dadurch aufgewertet, daß man das Schläferschiff von Khan auch wirklich zu sehen bekommt und nicht, wie in anderen Folgen nur einen undeutlichen Lichtstreifen (zum Beispiel Harry Mudds Schiff in "Die Frauen des Mr. Mudd"). "Der schlafende Tiger" ist die einzige The Original Series-Folge, von der eine Fortsetzung mit der Crew um Kirk gedreht wurde. Dabei handelt es sich um den zweiten Star Trek-Kinofilm von 1982 "Star Trek II: Der Zorn des Khan". Im Film bringt Khan die USS Reliant in seine Gewalt und greift mit ihr Kirk und die Enterprise an und versucht Rache zu üben. Khan wurde dabei im Film erneut von Ricardo Montalban gespielt. Khans Anhänger Joachim taucht im Film erneut auf, wird dort allerdings von Judson Scott gespielt. John Arndt, der hier ein Besatzungsmitglied spielt, sahen wir zum letzten Mal in der Originalserie, er spielte bereits Fields in den Folgen "Miri, ein Kleinling" und "Spock unter Verdacht". Ebenfalls ihren letzten Auftritt hatte Barbara Baldavin. Sie war in "Spock unter Verdacht" als Angela Martine und in "Landurlaub" als Angela Teller zu sehen. Weitere Auftritte werden hingegen Bobby Bass, Blaisdell Makee und Mark Tobin haben. Bass, hier als Wache zu sehen, spielt in "Falsche Paradiese" ein Besatzungsmitglied und in "Kampf um Organia" eine klingonische Wache. Makee spielt noch einmal mit, als Mr. Singh in der Folge "Ich heiße Nomad". Mark Tobin spielt in "Das Gleichgewicht der Kräfte" einen Klingonen.
Kernige Dialoge ›Nach meinen Erfahrungen ist es am besten, wenn Sie die Halsschlagader gleich unter dem linken Ohr durchschneiden.‹ - McCoy zu Khan, als er sich weigert, dessen Fragen mit einem Messer an der Kehle zu beantworten.
Beste Szenen Ricardo Montalban liefert als Khan eine grandiose Vorstellung. Wie er McGivers verführt, ist packend.
Fehler und Ungereimtheiten
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