Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master ![]() ![]() |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 4842.6 - 4843.6 Kirk, Spock und McCoy beamen auf einen Planeten, der in der Gefahr schwebt, mit einem Asteroiden zu kollidieren. Das Trio stößt auf eine erdähnliche Umgebung und ein Volk, das an nordamerikanische Indianer erinnert. Als McCoy und Spock Messungen vornehmen, untersucht Kirk einen ungewöhnlichen Obelisken. Dann bittet er darum, an Bord gebeamt zu werden. Plötzlich rutscht die Plattform, auf der er steht, zur Seite. Kirk fällt in ein Gebäude hinein; ein Energieblitz raubt ihm die Besinnung. Spock und McCoy suchen ihn, sind aber gezwungen, ihn zurückzulassen. Die Enterprise muß dem Asteroiden entgegenfliegen und ihn vom Kurs abbringen. Kirk erwacht, hat aber das Gedächtnis verloren. Als er aus dem Obelisken heraustaumelt, machen ihn die Eingeborenen zu ihrem Gott. Inzwischen schlägt der Versuch der Enterprise fehl, den Asteroiden abzulenken, und viele ihrer Systeme brennen durch. Sie zieht sich mit Impulskraft zurück. Spock entziffert die Inschrift des Obelisken und erfährt, daß die Weisen ihn als Asteroiden-Deflektor installiert haben. In der Kreisbahn angekommen, beamen Spock und McCoy auf den Planeten, wo sie feststellen, daß die Einheimischen Kirk steinigen wollen, weil er den Obelisken nicht bedienen kann. Eine Bewußtseinsverschmelzung restauriert seine Erinnerung, der Planet ist gerettet, und der Obelisk schlägt den Asteroiden ins All zurück.
Bildergalerie
Credits
Anmerkungen "Der Obelisk" ist gleich in mehreren Hinsichten eine ungewöhnliche und faszinierende Folge. Die Folge unterscheidet sich schon allein durch den Zeitraum, in dem sich die Handlung abspielt, von den anderen Folgen. Während in den meisten Folgen alles innerhalb weniger Tage oder manchmal sogar Stunden passiert, spielt sich diese Folge über einen Zeitraum von fast zwei Monaten ab. Die Folge ist auch durch Kirks Beziehung außergewöhnlich. Bei Miramanee handelt es sich ausnahmsweise nicht um eine von Kirks sonstigen Hoppla-Hopp Beziehungen, sondern hier darf Kirk einmal tiefere Gefühle für eine Frau entwicklen. Ähnlich wie Edith Keeler in "Griff in die Geschichte" liebt er Miramanee wirklich. Er heiratet sie sogar und Miramanee erwartet ein Kind von ihm. Seine Heirat mit Miramanee ist eine von Kirks überzeugendsten Liebesbeziehungen in der gesamten Serie. Ungewöhnlich ist die Folge auch durch ihr tragisches Ende, welches natürlich etwas vorhersehbar ist, da Kirk ja auch weiterhin für eventuelle Abenteuer ungebunden bleiben muß. Die Folge hat neben "Griff in die Geschichte" eines der traurigsten Enden einer Star Trek-Folge. Leider wird Kirks Schmerz über den Verlust von Miramanee in späteren Folgen nicht mehr erwähnt, doch so weit, daß in der Serie auf diese Weise an ein früheres Ereignis angeknüpft wird, war man zur damaligen Zeit bei Star Trek einfach noch nicht. Die Folge widmet sich einem Lieblingsthema der Science Fiction, nämlich dem Ablenken eines Asteroiden, der einen Planeten bedroht. Vor allem in den letzten Jahren haben sich die Asteroiden-Katastrophen-Filme gehäuft (zum Beispiel ›Deep Impact‹ von 1998). Hier handelt es sich also um eine ganz frühe Form des Asteroiden-Katastrophen-Films. Auch auf der Erde überwachen heute schon Teleskope den Weltraum auf der Suche nach Asteroiden, die der Erde eventuell gefährlich werden könnten. Einen Einschlag eines Asteroiden auf der Erde halten Wissenschaftler aber für relativ unwahrscheinlich. Negativ fällt an dieser Folge vor allem die etwas konstruierte Handlung auf. Zufällig steht Kirk gerade direkt auf der Tür zum Obelisken, als er die Enterprise ruft, zufällig hört der Öffnungsmechanismus auch noch genau auf die Worte ›Kirk an Enterprise‹, zufällig kommt gerade Miramanee vorbei, als Kirk den Tempel wieder verläßt, zufällig ist Salishs Vater gestorben, bevor er seinem Sohn das Geheimnis des Tempels verraten konnte, zufällig fällt der Indianderjunge gerade nach Kirks Ankunft ins Wasser, so daß ihm Kirk das Leben retten kann. Das wirkt alles ein wenig zu dick aufgetragen, war aber wohl nötig, damit die Folge in dieser Weise funktioniert hat. Da Spock mehrmals betont, daß es bei der Ablenkung des Asteroiden auf jede Sekunde ankommt, erscheint es auch ein wenig unlogisch, daß die Enterprise zuerst einen Abstecher zum Planeten macht, bevor sie losfliegt, um den Asteroiden abzulenken. Wäre es andersrum nicht effektiver, da man dann früher auf den Asteroiden trifft? Interessanterweise wurde die Hauptdirektive hier in keinster Weise erwähnt, obwohl diese es Picard in der The Next Generation-Folge "Brieffreunde" untersagte, sich einzumischen, als die Planeten im Drema-System von einer geologischen Katastrophe bedroht wurden. Ist das nicht genau der gleiche Fall, wie hier auch, mal abgesehen davon, daß es sich hier um einen Asteroiden handelt. Schießlich hat die Bevölkerung des Planeten nicht um Hilfe gebeten und streng genommen ist die Ablenkung eine Einmischung in die Entwicklung des Planeten. Entweder greift die Direktive im 23. Jahrhundert noch nicht so streng durch, oder die Sternenflotte hat hier eine Ausnahme gemacht, oder Kirk handelt auf eigene Faust. In dieser Folge wird eine interessante Erklärung gegeben, wieso die Enterprise auf so vielen Planeten auf humanoide Spezies getroffen ist. Spock erklärt, daß die Spezies, die den Obelisken gebaut hat, durch den Weltraum flog und bedrohte Spezies und Völker, wie zum Beispiel die Indianer, rettete, indem sie sie auf verschiedenen anderen Planeten ansiedelte. Wir als Zuschauer wissen natürlich den wahren Grund, wieso es in der Originalserie soviele Aliens gab, die von den Menschen absolut nicht zu unterscheiden waren. Das liegt daran, daß aufwendige Masken, wie wir sie aus den Nachfolgeserien kennen, zu damaliger Zeit wahnsinnig teuer oder einfach nicht zu realisieren waren und deswegen nur selten verwirklicht werden konnten. Hier wurde tatsächlich eine Ungereimtheit der Serie entdeckt und es gelingt mit diesem geschickten Schachzug auch im Star Trek-Rahmen eine plausible Erklärung für die Menschenähnlichkeit vieler Aliens zu geben. Auch könnten damit einige der Parallelwelten erklärt werden, auf die die Enterprise in der Serie schon mehrfach traf, zum Beispiel das römische Imperium in "Brot und Spiele". Es könnte ja zumindest sein, daß die fremden Wesen nicht nur die Indianer, sonderen auch einige Römer umsiedelte. Das erklärt natürlich nicht vollständig, wieso der Planet selbst so erdähnlich aussieht, bis hin zu den gleichen Bäumen wie auf der Erde. Doch man kann vermutlich nicht alles haben. Spock darf hier nach sehr langer Zeit mal wieder das Kommando über die Enterprise übernehmen. Erfreulicherweise hielten sich dieses Mal die Proteste der Crew wegen seines ungewöhnlichen Führungsstils eher in Grenzen. McCoy meckerte einige Male und auch Scotty gab einige Proteste zum besten, doch das ganze artete, dem Autor sei Dank, nicht so aus, wie beispielsweise in "Notlandung auf Galileo 7". Etwas unwahrscheinlich erscheint es, daß McCoy mit seiner hoch entwickelten Medizin Miramanee am Ende nicht helfen konnte, vor allem da sie äußerlich kaum einen Kratzer hatte, doch mußte man Kirk ja irgendwie wieder auf die Enterprise bekommen und es hätte wohl Proteste gegeben, hätte Kirk die schöne Miramanee samt Baby sitzen lassen. Wieder erwähnt wird hier Kirks besondere Beziehung zur Enterprise. Selbst hier, als er sein Gedächtnis verloren hat, kann er sein Schiff und seine Crew nicht vergessen, sondern träumt nachts sogar von ihnen. Die deutsche Version unterscheidet sich etwas vom Original. Zum Beispiel hört man im Original mehrmals Kirks Gedanken, was im Deutschen nicht übernommen wurde. Außerdem fehlt ein Teil der Szene, in der McCoy Spock dazu zwingt, sich auszuruhen. Außerdem wurde aus der Höchstgeschwindigkeit der Enterprise mal wieder Sol 15, statt Warp 9. Die Story weist eine relativ große Ähnlichkeit zur Deep Space Nine-Folge "Die Legende von Dal'Rok" auf. Dort ist es O'Brien, der von den Bewohnern eines Dorfes für ihren Retter gehalten wird, obwohl O'Brien keine Ahnung hat, wie er sie retten soll. Auch dort gibt es einen Dorfbewohner, der auf O'Brien eifersüchtig ist und ihn töten will. Obwohl das Budget bereits angeschlagen war, ließ sich der Außendreh für diese Folge nicht vermeiden, da man den Indianerstamm kaum im Studio aufbauen konnte. Es sollte aber der einzige Außendreh der ganzen Staffel bleiben. Die Kostüme der Indiander und die Effekte mit dem Asteroiden können durchaus überzeugen. Alles in allem hat Margaret Armen, die im letzten Jahr das eher schwache "Meister der Sklaven" geschrieben hatte, hier eine sehr schöne, charakterbetonte Folge verfaßt, die beim Anschauen richtig Spaß macht. Sean Morgan, der Darsteller des Ingenieurs, spielt auch Lieutenant O'Neil in "Landru und die Ewigkeit" und "Das Spinnennetz". Er verkörperte außerdem Fähnrich Harper in Folge "Computer M5". Naomi Pollack, hier als Indianerin zu sehen, sehen wir in Folge "Gefährliche Planetengirls" als Lieutenant Rahda wieder.
Fehler und Ungereimtheiten
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