Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master ![]() ![]() |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: unbekannt Die Enterprise kommt einem Frachter zu Hilfe, vom dem sie einen Notruf empfing. Sie versucht die Besatzung in Sicherheit zu beamen, doch statt dessen richtet sich der Transferfokus auf die Fracht. Im letzten Augenblick gelingt es Yar, vier der sechs Personen an Bord zu transferieren, bevor das Schiff auseinanderbricht. Zwei von ihnen sind Ornaraner, die beiden anderen Brekkianer. Der Tod der beiden anderen Crewmitglieder scheint sie kaum mit Kummer zu erfüllen. Vielmehr freuen sie sich darüber, daß die Fracht - eine ›Medizin‹ namens Felicium - gerettet werden konnte. Seit 200 Jahren ist Felicium das einzige von Brekkianern hergestellte Produkt, und die Ornaraner sind die einzigen Kunden. Die Ornaraner glauben, an einer schrecklichen Krankheit zu leiden. Felicium heilt sie zwar nicht, beseitigt jedoch alle Symptome. Bei einer Untersuchung stellt Dr. Crusher fest: Felicium ist keine Medizin, sondern eine Droge. Alle Ornaraner sind süchtig danach und das wissen die Brekkianer. Die Bezahlung für die aktuelle Lieferung ging zwar mit dem Frachter verloren, aber den Brekkianern ist klar: Wenn Ornara keinen Drogennachschub bekommt, so könnten Tausende von Ornaranern die Fesseln der Sucht abstreifen. So erklären sich die Brekkianer ›großzügig‹ bereit, das Felicium den Ornaranern zu überlassen. Und Picard findet sich plötzlich in einem Kampf zwischen Drogenhändler und Konsument wieder. Dr. Crusher wendet sich empört an Picard und fordert ihn auf, den Betrug als solchen zu entlarven. Doch dem Captain sind die Hände gebunden, weil er nicht gegen die oberste Direktive vestoßen darf. Als die Ornaraner und Brekkianer Vorbereitungen treffen, das Schiff zu verlassen, interveniert Picard auf eine andere Weise: Er lehnt es ab, Ersatzteile für ornaranische Frachter zu liefern. Ohne dringend benötigte Austauschkomponenten können bald keine Frachter mehr fliegen, was bedeutet, daß die Felicium-Lieferungen ausbleiben. Picard weiß: Es wird nicht lange dauern, bis sich die Ornaraner von ihrer Abhängigkeit befreien.
Bildergalerie
Credits
Anmerkungen Die Story entwickelt sich sehr gut. Das eigentliche Kernthema wird erst recht spät enthüllt, die sonst häufig gegebene Vorhersehbarkeit hält sich dadurch in Grenzen. Auf Grund der recht eindeutig dargestellten Sympathieverteilung zu Gunsten der Ornaraner T'Jon und Romas ist schnell klar, wer gut und wer böse ist, aber zumindest die Gründe hierfür bleiben einige Zeit verborgen. Auch wird teilweise ein Verwirrspiel mit dem Zuschauer getrieben. Durch ihre Art wirken die Brekkianer ab Beginn unsympathisch. Als sie jedoch ihre Gründe erläutern, ist man geneigt, ihnen zu glauben und sie für Geschäftsleute zu halten, die zwar nicht unbedingt sonderlich mitleidig sind, die aber durchaus ein Gewissen haben. Als sie sich dann entscheiden, T'Jon und Romas je eine Dosis des Feliciums zu überlassen, meint man fast, sie könnten vielleicht doch gar nicht so schlecht sein, wie es zunächst den Anschein hatte. An dieser Stelle greifen aber dann leider wieder die Gesetze Hollywoods, denn natürlich zeigt sich bald darauf, daß das gesamte Handeln der Brekkianer nur dem Eigennutz dient - gäben sie den Ornaranern das Heilmittel nicht, würde ihr 200 Jahre dauernder Schwindel auffliegen, und ihr angenehmes Leben wäre vorbei. Plötzlich wären sie gezwungen, sich selbst um ihre Versorgung zu kümmern. Auf der einen Seite werden ihre Gründe dadurch zwar erläutert, aber letztlich stellt die Episode sie doch als skrupellose Egoisten dar, denen das von ihnen tolerierte Leid vollkommen egal ist, die noch nicht einmal Schuldgefühle empfinden. Auf ähnliche Weise werden auch die beiden Ornaraner abwechselnd gut und schlecht bewertet. Ihre etwas ungehobelte Art und ihre schlechten Manieren prädestinieren sie nicht gerade zu bedingungslos positiv zu bewertenden Personen, doch auch wenn T'Jon mitunter die Beherrschung verliert, sieht er doch seine Fehler jeweils ein und entschuldigt sich dafür: so geschehen, als er Picard vorwirft, am Völkermord beteiligt zu sein, und auch, als er droht, Riker zu töten. Zwar entschuldigt er sich dafür nicht, doch sieht man ihm an, daß es ihm leid tut. Daß er von Riker abläßt, ist sein Eingeständnis, daß er kein skrupelloser, kaltblütiger Mörder ist, sondern vielmehr ein in die Ecke gedrängter und vollkommen verzweifelter Mann, der fast alles tun würde, um sein Volk zu retten - aber eben nur fast alles, denn töten kann er für diesen Zweck nicht. Spätestens in jener Szene ist klar, daß die Ornaraner die Unschuldigen sind, und daß tatsächlich sie es sind, denen geholfen werden muß. Wie sich zeigt, haben sie ihre Misere nicht selbst verschuldet, sondern tun alles, um einfach nur am Leben zu bleiben. Der Zustand ihrer Schiffe, die abgetragene Kleidung, alles deutet darauf hin, daß ihr Volk hart schuften muß, um den Brekkianern das Heilmittel zu bezahlen. Die folgende Aufklärung der Gesamtlage ist dann gewissermaßen nur noch eine Formalität. Daß die Episode, wie oben erwähnt, trotzdessen nicht als Vorhersehbar zu bezeichnen ist, liegt daran, daß diese endgültige Auflösung erst weit gegen Ende geliefert wird. Folgende Überlegungen kommen noch hoch, wenn man sich die Folge ansieht: Die Brekkianer sind offenbar nicht besonders klug. Sie haben keine Frachter und die ornaranischen Modelle funktionieren nicht richtig. Aus diesem Grund lebten die Ornaraner in der ständigen Furcht, sich nicht rechtzeitig mit Nachschub versorgen zu können. Wenn nun der aktuelle Vorrat an Felicium verbraucht ist, beginnt für eine ganze Welt der Entzug. Anschließend dürfte den Ornaranern klar werden, daß sie 200 Jahre lang von den Brekkianern ausgebeutet worden sind. Wer will dann in der Haut der Brekkianer stecken, die auf Ornara festsitzen?
Fehler und Ungereimtheiten
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