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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 45761.3 - 45761.3
Die Enterprise soll dabei helfen, einen dauerhaften Frieden und Handelsbeziehungen zwischen den Planeten Krios und Valt Minor zu vermitteln. Der kriosianische Botschafter Briam und sein Gepäck werden an Bord gebeamt, und anschließend fliegt das Schiff zum vereinbarten Konferenzort. Unterwegs rettet die Enterprise zwei Ferengi aus einem havarierten Shuttle. Kurze Zeit später schleicht sich einer der beiden Ferengi in die Frachtkammer 1 und untersucht dort einen Gegenstand, der Briam gehört: ein goldenes, eiförmiges Objekt, das von Energiestrahlen getragen wird. Als Sicherheitswächter eintreffen, erschrickt der Ferengi so sehr, daß er mit einem der Strahlen in Kontakt gerät. Daraufhin schwebt das goldene Ei zu Boden, löst sich auf - und gibt eine wunderschöne Frau frei. Sie heißt Kamala und ist ein Geschenk für Kanzler Alrik von Valt Minor. Vor zweihundert Jahren begann der Krieg, weil zwei Brüder die gleiche Frau begehrten. Kamala soll ihn beenden. Sie ist ein empathischer Metamorph. Mit anderen Worten: Sie kann die emotionalen Bedürfnisse von Männern erkennen und zu dem werden, was sie sich wünschen. Ihr Auftrag besteht darin, Alriks Idealvorstellungen von einer Frau zu entsprechen und ihm für den Rest seines Lebens zu dienen.
Die Ferengi begreifen Kamalas kommerziellen Wert und fordern Briam auf, ihnen die Frau zu verkaufen. Als der Botschafter ablehnt, kommt es zu einer Auseinandersetzung, bei der Briam verietzt wird. Daraufhin bittet Kamala Picard, die Kriosianer zu repräsentieren. Sie erklärt ihm sowohl die notwendigen Zeremonien als auch Hintergründe und Details der Handelsvereinbarungen. Während der gemeinsam verbrachten Zeit fühlt sich Kamala immer mehr zum Captain hingezogen. Kurz vor dem Partnerschaftsritual mit Alrik verändert sie sich und verkörpert Picards Frauenideal. Angesichts eines gewachsenen Verantwortungsbewußtseins heiratet sie trotzdem den Kanzler, und der Captain begnügt sich dabei mit der Rolle des Zuschauers.
Bildergalerie
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Die Enterprise soll einen Frieden zwischen Krios und Valt Minor vermitteln. | Briam ist erfreut über die Hilfe der Föderation und dankt Picard dafür. |
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Doch dann werden auch noch zwei schiffbrüchige Ferengi an Bord gebeamt. | Die haben nichts besseres zu tun, als sich an Briams Fracht zu schaffen zu machen. Als der Ferengi ertappt wird, ... |
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... unterbricht er eine Stütze und der Kokon kommt dabei aus dem Gleichgewicht. Der Kokon löst sich auf und ... | ... Kamala, ein empathischer Metamorph, steigt heraus. Riker ist von ihr fasziniert, hält sich aber zurück, wohlwissend, ... |
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... daß sie für einen anderen bestimmt ist. Kamala teilt seine Zurückhaltung nicht, sie bringt ihn ganz schön in Verlegenheit. | Als Briam Kamala verboten hat, das Quartier zu verlassen, beschwert sich Crusher bei Picard über diese ›Sklavenhaltung‹. |
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Picard bespricht die Situation mit Briam, der mit den Vorbereitungen für die Übergabe beschäftigt ist. | Data wird Kamala als ständiger Begleiter mitgegeben, da er im Gegensatz zu anderen nicht auf ihre Ausstrahlung anspricht. |
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Die Ferengi geben keine Ruhe, sie wollen Briam bestechen. Doch beim folgenden Handgemenge ... | ... wird er vereletzt und fällt für die Zeremonie aus. Picard muß sie durchführen. |
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Unter Kamalas Anleitung beginnt er schon einmal zu üben. Ihre ständige Nähe ... | ... beeinflußt auch seine Gefühle sehr stark. Er befürchtet, ihnen zu erliegen. |
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Schließlich trifft Alrik ein, eine etwas hochnäsige und von sich eingenommene Person. | Beim nächsten Treffen mit Kamala passiert es, sie ist nun völlig auf Picard fixiert. |
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Er spricht sich mit Beverly aus, denn er benötigt die Unterstützung eines Freundes. | Schweren Herzens übergibt er Kamala ihrem für sie bestimmten Lebenspartner Alrik. |
Credits
Regie: | Cliff Bole |
Drehbuch: | Gary Perconte, Michael Piller |
Story: | René Echevarria, Gary Perconte |
PCode: | 221 |
Erstausstrahlung: | USA: 27.04.1992; Deutschland: 03.05.1994 |
Hauptrollen: | Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Guinan (Whoopi Goldberg)
Kamala (Famke Janssen)
Botschafter Briam, Kriosianer (Tim O'Connor)
Par Lenor, Ferengi (Max Grodénchik)
Kanzler Alrik, Valteser (Mickey Cottrell)
Qol (Michael Snyder)
Bergarbeiter (Roger Rignack)
Bergarbeiter (Charles Gunning)
Bergarbeiter (David Paul Needles)
Fähnrich Hubbell, Transporter-Chief (April Grace)
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Manchmal ist es schon interessant herauszufinden, ob ein Mann oder eine Frau für eine bestimmte Episode verantwortlich ist. Es kann recht aufschlußreich sein, die diesbezüglichen Schlußfolgerungen mit den Angaben in Vor- und Nachspann zu vergleichen. Nehmen wir "Eine hoffnungslose Romanze". Kamala wurde als Vierjährige von ihren Eltern getrennt. (Es gibt also keine lästigen Schwiegereltern.) Sie ist belesen, und ihre Kenntnisse erstrecken sich über viele verschiedene Fachgebiete. (Sie kann interessante Gespräche über jedes beliebige Thema führen. Man braucht sich also nie zu überlegen, was man sagen soll.) Sie ist Empathin. (Sie nimmt Emotionen wahr; man kann sich also die Mühe sparen, die eigenen Gefühle in Worte zu fassen.) Sie ist Metamorphin. (Sie verwandelt sich in genau den Typ Frau, der den Wünschen ihres Partners entspricht.) Sie ist groß und schön, trägt die ganze Zeit über Kleidung, die wie Reizwäsche aussieht ... Und jetzt raten Sie mal, ob ein Mann oder eine Frau diese Person erfunden hat.
Dies ist eine überaus interessante Episode, da man Picard einmal nicht als den entschlossenen Captain erlebt, sondern als einen zwischen Gefühlen und Verantwortungsbewußtsein hin- und hergerissenen Mann. Beim Anblick Kamalas, gespielt von Bondgirl Famke Janssen (in Goldeneye), wird sein Hadern nur zu verständlich, denn wer könnte dieser Frau widerstehen? Es ist schon bewundernswert, daß Riker, der sonst keine Chance ungenutzt verstreichen läßt, seine Haltung bewahren kann. In Zehn-Vorne löst Kamala großen Tumult aus, da sich dort einige der geretteten Bergleute betrinken und trotz Datas Ermahnungen kaum die Finger von ihr lassen können. So versteht man dann auch, daß Picard zögert, sich mit ihr auf die Zeremonie vorzubereiten, da er weiß, welchen Reiz sie auf Männer ausübt. Es erstaunt, wie lange er es schafft, nur mit ihr zu reden und ihre Versuche, ihn zu einer Romanze zu bewegen, abzuwimmeln. Es ist klar, daß er sich zum Teil in sie verliebt hat, wie sich auch Kamala, die ja eigentlich erst zur Zeremonie aus dem Kokon befreit werden und dann direkt auf Alrik treffen sollte, eine tiefe Zuneigung für Picard empfindet. Unklar bleibt, ob die beiden miteinander geschlafen haben. Beverly gegenüber erwähnt Picard nichts davon, doch bei Briams Verabschiedung läßt er keinen Zweifel, daß er ihr nicht widerstehen konnte. Fragt sich, ob er damit eine rein platonische Liebe meint, oder ob es einen körperlichen Aspekt gab.
Die Schauspieler, allen voran Janssen und Stewart, sind glaubwürdig in der Darstellung und in ihren Handlungen, und auch die Handlung ist, obgleich ungewöhnlich für Trek, auf subtile Weise spannend und nachvollziehbar. Es ergibt sich nebenbei eine weitere Gelegenheit, in der die oberste Direktive, also die Nichteinmischung in die Angelegenheiten anderer Völker, hinterfragt wird. Dr. Crusher ist der Meinung, Kamala dürfe nicht in ihrem Quartier vom Botschafter eingesperrt werden, auch wenn sie auf alle Männer an Bord einen unwiderstehlichen Reiz ausübt. Dazu kommt, daß ihr Schicksal vorbestimmt ist, was ja den Kern des Problems, welches sich für Picard ergibt, ausmacht. Es ist interessant, wie die Charaktere mit der Situation umgehen und sie bewerten.
Des Weiteren ist es schön zu sehen, daß Picard gleich zwei mal mit Beverly frühstückt und sich mit ihr sogar über seine Gefühle bezüglich Kamala unterhält. Hier wird klar, daß die beiden ein sehr gutes Verhältnis zueinander haben, das auch vom jahrelangen Dienst auf einem Raumschiff nicht kaputtgemacht werden kann.
Der Ferengi Lenor wird gespielt von Max Grodénchik, der bei Deep Space Nine als Quarks Bruder Rom regelmäßige Gastauftritte hat.
Kernige Dialoge
›Ich habe es mir zum Prinzip gemacht, die Geschenke anderer Männer nicht anzurühren.‹ - Riker zu Kamala, als er versucht, ihren Reizen zu widerstehen.
Fehler und Ungereimtheiten
 | Handlung: |
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 | Zu Anfang der Episode bittet Briam Picard, niemandem Zugang zur Frachtkammer 1 zu erlauben. Er meint, sein Gepäck sei sehr kostbar und unersetzlich. Der Captain willigt ein. Doch nachdem die Ferengi an Bord gekommen sind, gelingt es einem von ihnen offenbar mühelos, die Frachtkammer zu betreten. Warum hat Picard keinen Wächter vor der Tür postiert oder sie zumindest verriegelt? Zwar entdeckt Worf den Ferengi, aber als die Sicherheitswächter dort eintreffen, ist der Eindringling auf einige Fässer geklettert, um das goldene Ei zu erreichen. Er hatte also Zeit genug, die kostbare und unersetzliche Fracht zu beschädigen. |
 | Picard möchte Kamala Bewegungsfreiheit an Bord der Enterprise gewährleisten und beschließt, sie von Data begleiten zu lassen. Er weiß: Die von der Metamorphin ausgehenden Pheromone bleiben auf den Androiden ohne Wirkung. Es stellt sich die Frage, warum der Captain nicht Crusher oder Troi als Begleitperson wählte. Sie reagieren doch nicht auf Kamalas Pheromone, oder? Und da wir schon beim Thema sind: Warum sehen wir Kamala nie in der Gesellschaft von Frauen? Männern gegenüber muß sie die Gestalt annehmen, die man von ihr erwartet. Bei Frauen hätte sie Gelegenheit, endlich einmal sie selbst zu sein, nicht wahr? |
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 | Logik und Voraussetzungen: |
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 | In dieser Episode schicken sich Krios und Valt Minor an, einen hundertjährigen Krieg zu beenden. Doch in "Verräterische Signale" ist Krios eine klingonische Kolonie, die sich bemüht, ihre Unabhängigkeit zurückzubekommen. Nun, es könnte durchaus der gleiche Planet sein, denn in "Verräterische Signale" stehen die Kriosianer dicht davor, die Ketten der Fremdherrschaft abzustreifen. Aber wie wahrscheinlich ist es, daß die Bewohner von Krios über Jahrzehnte hinweg einen Krieg fortsetzen, während sie selbst von den Klingonen dominiert werden? (Oder ist dies ein neuer Fall, der vor dem Galaktischen Gericht für Konflikte bei Völkernamen verhandelt werden sollte? |
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 | Geräte und Ausrüstung: |
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 | Unter Kamalas Anleitung lernt Picard, auf kriosianischen Xylophonen zu spielen. Angeblich entspricht der Aufbau jener vier Instrumente alten Traditionen. Offenbar funktioniert in den Gehirnen von kriosianischen Musikern etwas anders als in denen ihrer menschlichen Kollegen. Als Picard auf dem unteren rechten Xylophon spielt, werden die Töne nach rechts hin niedriger. Bei dem Xylophon in der Mitte hingegen werden die Töne in der gleichen Richtung höher. Anders ausgedrückt: Beim Spielen der Tonleiter auf dem mittleren Xylophon geht's von links nach rechts, bei dem unteren rechten aber von rechts nach links. Ist das nicht sehr verwirrend? |
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 | Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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 | Bei ihrer ersten Begegnung führen Picard und Alrik ein längeres Gespräch in der Aussichtskammer. Bei der Szene werden zwei Kameraeinstellungen benutzt: Die eine zeigt den Captain, die andere den Botschafter. Wenn Picard im Bild erscheint, bewegen sich die Sterne im Fenster langsam von rechts nach links. In den Sequenzen mit Alrik rühren sie sich nicht von der Stelle. |
 | Zum Schluß der Episode verabschiedet Picard den Botschafter, der sich von Bord beamt, um nach Krios zurückzukehren. In der letzten Szene sehen wir, wie die Enterprise und ein kleineres Raumschiff in unterschiedliche Richtungen fliegen. Diese Bilder wurden dem Zuschauer schon einmal präsentiert, und zwar in "Endars Sohn". Dabei war das kleinere Schiff nicht kriosianischen, sondern talarianischen Ursprungs. |
 | Während des ersten Frühstücks mit Crusher trinkt Picard einen Schluck Tee. Als er die Tasse abstellt, sieht man, daß sie zur Hälfte gefüllt ist. Die Perspektive wechselt und die T asse auf der linken Seite des Fernsehschirms scheint fast voll zu sein. Es folgen einige Nahaufnahmen, bei denen wir nie hören, wie jemand etwas trinkt. Schließlich kehrt die Kamera zur ursprünglichen Einstellung zurück, und dabei ist deutlich zu erkennen: Die Tasse scheint sich von ganz allein gefüllt zu haben. |
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