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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 45470.1
Die Enterprise folgt einem stellaren Kernfragment ins Moab-System. Es soll beobachtet werden, welche Auswirkungen das Fragment verursacht, wenn es an den Planeten vorbeitreibt. Kurz darauf ergibt sich ein Problem: Data entdeckt eine Kolonie auf Moab IV. Zuerst lehnt sie einen Kom-Kontakt mit der Enterprise ab - ihr Oberhaupt Aaron Conor antwortet erst, als Picard deutlich auf die vom Stellarfragment ausgehenden Gefahren hinweist.
Riker, LaForge und Troi beamen sich auf den Planeten, um die Lage zu erörtern. Conor erklärt, warum er gezögert hat, eine Verbindung mit der Enterprise herzustellen. Die Kolonie auf Moab IV verdankt ihre Existenz genetischer Manipulation. Alle Personen, Tiere, Pflanzen und sogar Mikroben erfüllen eine genau geplante Funktion, um gesellschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Interaktionen mit Fremden stellen eine Bedrohung eben jener Stabilität dar. Doch unter den besonderen Umständen hat Conor keine andere Wahl, als einen Kontakt mit den Außenweltlern zuzulassen.
LaForge arbeitet mit Hannah Bates zusammen, der leitenden Wissenschaftlerin von Moab IV. Gemeinsam gelingt es ihnen, das energetische Niveau des Traktorstrahls zu erhöhen und den Kurs des Kernfragments zu verändern. Außerdem installieren Techniker von der Enterprise neue Schildgeneratoren, um die Deflektoren der Kolonie zu verstärken. Die Bemühungen zahlen sich aus: Das stellare Fragment passiert den Planeten, ohne die befürchteten Verwüstungen anzurichten. Allerdings: Die Interaktionen zwischen Kolonisten und Besatzungsmitgliedern der Enterprise haben zur Folge, daß einige Bewohner von Moab IV Picard um Asyl bitten. Sie möchten ihre Welt verlassen, um das Universum zu erforschen. Conor versucht, sie zum Bleiben zu bewegen, aber die Betreffenden erweisen sich als sehr hartnäckig. Schließlich muß Conor sie gehen lassen - obgleich der Kolonie dadurch großer Schaden entsteht. Zum Ende der Episode fragt sich Picard, ob die Enterprise vielleicht eine größere Gefahr für die Gesellschaft von Moab IV war als das stellare Fragment.
Bildergalerie
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Die Enterprise untersucht ein stellares Fragment, das auf einen Planeten zufliegt, ... | ... der wieder Erwarten Einwohner hat. Doch die Bewohner von Moab IV ... |
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... sind Außenweltlern gegenüber eher ablehnend eingestellt. Sie wollen keine Einmischung in ihre Kultur. | Jeder Mensch, jede Pflanze, jedes Bakterium hat in der Biosphäre seine Aufgabe. |
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Conor und Bates sind vom Transporter fasziniert. So etwas haben sie bisher nicht gesehen. | Geordi soll mit Hannah eine Lösung ausarbeiten, damit die Kolonie die schweren Beben überstehen kann. |
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Benbeck, der Überwacher der Gesetze, ist überhaupt nicht begeistert von der Aussicht, daß Hannah auf die Enterprise geht. | Picard und Troi besprechen die Einstellung der Leute und wie sie den Kontakt zur Außenwelt verkraften. |
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Geordi und Hannah kommen einer Lösung näher, aber es reicht noch nicht. | Auf Moab IV gibt man sich noch der Musik hin, aber die ersten Auswirkungen des Fragments sind bereits spürbar. |
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Conor hat sich in Troi verliebt, was eigentlich eine Verletzung seiner eigenen Gesetze ist. | Geordi präsentiert Picard die Lösung. Aber es müßte noch ein Ingenieursteam anch Moab gebracht werden. |
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Conor gibt sein Einverständnis, obwohl er glaubt, daß die Gesellschaft dadurch beeinflußt werden könnte. | Die Enterprise kann die Bahn des Fragments ein wenig verändern. Gerade genug, um die Kolonie zu retten. |
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Doch Hannah stellt trotzdem ein Leck fest. Sie glaubt, daß die Biosphäre evakuiert werden muß. | Aber Geordi kommt ihr auf die Schliche, Hannah hat das Leck nur vorgetäuscht. Sie will auf die Enterprise. |
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Benbeck wehrt sich mit Händen und Füßen gegen den Weggang von 23 Mitgliedern der Gemeinschaft. | Picard spricht ebenfalls zu Menge. Aber er fragt sich, ob das Fragment oder die Enterprise der Kolonie mehr geschadet haben. |
Credits
Regie: | Winrich Kolbe |
Drehbuch: | Adam Belanoff, Michael Piller |
Story: | James Kahn, Adam Belanoff |
PCode: | 213 |
Erstausstrahlung: | USA: 10.02.1992; Deutschland: 15.04.1994 |
Hauptrollen: | Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Guinan (Whoopi Goldberg)
Aaron Conor, Anführer der Siedler (John Snyder)
Hannah Bates, Wissenschaftlerin (Dey Young)
Martin Benbeck, Überwacher der Gesetze (Ron Canada)
Fähnrich Felton, Steuerfrau (Sheila Franklin)
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Die Handlung dieser Episode wartet nicht mit großen Überraschungen oder besonderen Effekten auf. Vielmehr nimmt man sich die Zeit, die Auswirkungen eines Eingriffs in eine perfekt ausgewogene Gesellschaft von verschiedenen Standpunkten zu beleuchten. Da ist zum einen die Beziehung zwischen Aaron und Deanna, die zum Scheitern verurteilt ist, aber beide können sich ihrer Gefühle nicht erwehren. Zum anderen sind es Geordi und Hannah, aus deren Zusammenspiel sich Hannahs Wunsch zum Verlassen der Biosphäre ergibt. Dieses beinhaltet die Ironie, daß Geordi als geborener Blinder auf der Kolonie bereits als Zelle aussortiert worden wäre. Er fragt, wer das Recht hat, über seinen Wert für die Gesellschaft zu entscheiden.
Damit wird auch die eigentliche, philosophisch anmutende Frage aufgeworfen: gibt es eine Rechtfertigung für genetische Aufwertung? Die Gesellschaft funktioniert in ihrer Abgeschiedenheit hervorragend, bis die Enterprise eintrifft. Aber im Gespräch mit Deanna wendet sich Picard ganz klar gegen genetische Veränderungen. Er meint, dadurch würde den Menschen das genommen, was sie wirklich ausmacht: ihre Vielfältigkeit. Picards Argumentation ist einleuchtend und greift die heftigen Diskussionen auf, die in unserer Zeit geführt werden. Das erste genetisch geklonte Tier, das Schaf ›Dolly‹, wurde einige Jahre nach der Erstausstrahlung dieser Episode geboren. Folgt bald ein genetisch veränderter Mensch? Star Trek nimmt sich der Auswirkungen eines solchen Schrittes verschiedentlich an, und die Auseinandersetzung mit der Thematik in "Das künstliche Paradies" ist vielfältig und ausgewogen.
Angenehm ist, vom Aufbau der Story her, daß nicht auf große Überraschungen gesetzt wird und daß sich Aaron nicht als hinterhältiger oder verbohrter Fiesling erweist, wie es in einfacher angelegten Episoden der Fall war.
Wegen der Beobachtung der Charaktere wurde die Spannung vernachlässigt, was aber, wie gesagt, der Handlung nicht schadet. Insgesamt eine gute Episode mit überzeugenden Darstellern.
Das Thema Genetik war unter anderem Bestandteil der Episode "Der Planet der Klone".
Interessant auch die Enthüllungen über Dr. Bashir bei Deep Space Nine, die in der Episode "Dr. Bashirs' Geheimnis" erstmals erwähnt werden: er wurde als Kind genetisch aufgewertet.
Kernige Dialoge
›Wer gibt Ihnen das Recht zu entscheiden, ob ich existieren darf oder nicht, ob ich einen wichtigen Beitrag leisten könnte oder nicht?‹ - Diese Worte richtet LaForge an Hannah Bates, als sie gesteht, daß es für jemanden wie ihn in ihrer Gesellschaft keinen Platz gibt. Auf Moab IV wäre er erst gar nicht geboren worden - man hätte die Schwangerschaft sofort nach der Entdeckung der Blindheit unterbrochen.
Fehler und Ungereimtheiten
 | Handlung: |
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 | Als sich bei der Arbeit mit dem Traktorstrahl Probleme ergeben, sagt LaForge zu Hannah Bates: ›Ich habe schon so lange nicht mehr geschlafen, daß sich meine Lider anfühlen, als hingen Bleigewichte an ihnen.‹ Ist das nicht eine sehr seltsame Bemerkung von Geordi? Wer trotz starker Müdigkeit versucht, die Augen offenzuhalten, legt aus irgendeinem Grund Wert auf die visuelle Wahrnehmung. Aber bei LaForge spielt es gar keine Rolle, ob er die Augen geöffnet hat oder nicht: Das Visor übermittelt die Daten direkt ins Gehirn. |
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 | Geräte und Ausrüstung: |
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 | Nachdem es gelungen ist, den Kurs des stellaren Fragments zu ändern, setzt sich Picard mit Conor in Verbindung, um ihm die gute Nachricht mitzuteilen. Anschließend bittet Conor um die Möglichkeit, mit Bates zu sprechen, die noch an Bord der Enterprise weilt. Während des Kom-Kontakts mit ihm steht sie an einem Bildschirm in der Mitte des Maschinenraums. Davor befindet sich eine Konsole. Eine Nahaufnahme in "Der schüchterne Reginald" zeigt jedoch zwei Konsolen an der gleichen Stelle. |
 | Gegen Ende der Episode nehmen Picard und Troi den Turbolift und lassen sich von Deck 1 zum Transporterraum 3 bringen. In "Gefährliche Spielsucht" wurde festgestellt, daß sich der Transporterraum 3 auf Deck 6 befindet, woraus folgt: Der Turbolift bringt den Captain und die Counselor von Deck 1 nach Deck 6. Die Reise dauert länger als zweiundvierzig Sekunden, auch unter Berücksichtigung einer Halt-Anweisung von Troi. Nun, in der Episode "Geistige Gewalt" brauchen Troi und Jev nur achtzehn Sekunden, um von Deck 2 zum achten Deck zu gelangen. Mit anderen Worten: Picard und Troi benötigen vierundzwanzig Sekunden mehr, um fünf Decks zurückzulegen, als Troi und Jev für sechs. Verfügen Turbolifte vielleicht über einen integrierten Plaudersensor, der die Länge der Reise den Erfordernissen des Gesprächs anpaßt? (Dieser Kritikpunkt wird nur der Vollständigkeit halber angeführt. Sicher, man kann von Drehbuchautoren nicht erwarten, einen Dialog so umzuschreiben, daß er genau in den zeitlichen Rahmen eines Turbolifttransfers paßt.) |
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 | Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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 | Bei der Erstsendung dieser Episode gab es einen Fehler im Nachspann. Als Name des Schauspielers, der Aaron Conor darstellte, wurde John Synder angegeben. Bei den nächsten Sendungen haben die Produzenten den Fehler korrigiert: Es muß John Snyder heißen. |
 | In einer Szene sprechen Deanna Troi und Conor über die Kolonie. Die Szene beginnt mit einem Jungen, der das Präludium in e-Moll von Chopin spielt. Die Klänge dienen als Hintergrundmusik, während Troi und Conor wandern, sich unterhalten und schließlich küssen. Offenbar spielt der Junge eine erweiterte Version des Präludiums. (Der Grund: Die Produzenten mußten die Musik ein wenig strecken, damit sie der Szenenlänge entsprach.) |
 | Zu Anfang der Episode erstattet LaForge von der technischen Station im Kontrollraum aus Bericht. Als er sich dem gewölbten Geländer nähert, sieht man das Spiegelbild eines Galgenmikrofons in der großen schwarzen Tafel zwischen der technischen Station und dem oberen Turbolift. |
 | Auf dem Weg zu Hannah Bates, der leitenden Wissenschaftlerin von Moab IV, stößt der ehrfurchtgebietende Commander Riker fast an die Wand. Beobachten Sie ihn, als sich die Landegruppe und Aaron Conor dem Arbeitsbereich der Wissenschaftlerin nähern. Riker hält den Kopf gesenkt und geht auf die für ihn typische energische Art. Piötzlich merkt er, daß er nicht die Tür erreicht, und daraufhin nimmt er eine rasche Kurskorrektur vor. |
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