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Ob im Sack oder per Tonne: Kunststoffe werden geholt
Landkreis peilt ab 2010 Entsorgung im Holsystem an - Räte einig über langsamen Abschied vom bisherigen Modus
Der Umweltausschuss des Kreistages hat nichts beschlossen. Entschieden scheint die Frage, ob der Landkreis auf ein Holsystem umschwenkt, dennoch. Nachdem die Papiertonne das Holsystem eingeleitet hat, geht es als nächstes um das Sammeln der leichten Kunststoffe: kurz um die Einführung des gelben Sacks landkreisweit.
FORCHHEIM (dik) - Der gelbe Sack oder die gelbe Tonne werden kommen. Allerdings erst ab 2010. Bis dahin laufen die Verträge mit DSD. Die würden sich um ein Jahr verlängern, wenn der Landkreis sie nicht bis 31. Dezember kündigt. Daher müssen im Herbst dieses Jahres die Weichen neu gestellt werden, wenn der Landkreis eine andere Lösung als das bisherige Bringsystem haben will.
Landrat Reinhardt Glauber machte in der ersten Umweltausschuss-Sitzung des neuen Kreistages deutlich, dass die Debatte über Hol- oder Bringsystem im Landkreis schon lange geführt werde. Nach langem Festhalten am Bringsystem gehe er davon aus, dass die Mehrheit für die Abholung der so genannten "Leichtfraktionen" sei. "Menschen, die in den Landkreis ziehen, haben mich schon oft gefragt, wieso wir bei der Müllentsorgung so rückständig sind." Er appellierte gleichzeitig an die Supermärkte, auf ihren Parkplätzen Container für Altglas aufzustellen als Service für die Kunden.
Die CSU-Fraktion sei für "alle Fortschritte offen", antwortete der umweltpolitische Sprecher Hans-Jürgen Dittmann. Dafür gebe es drei Bedingungen. Die Entsorgung müsse ökologisch vernünftig, haushaltsnah und kostenneutral erfolgen. So sei etwa die Frage nach dem Erhalt der Wertstoffhöfe zu stellen, wenn Papier und Kunststoffe abgeholt würden.
Metalle mit sammelbar
Wolfgang Fees befürwortete für die SPD-Fraktion das Holsystem, aber eher mit der gelben Tonne als mit dem gelben Sack. Zum einen könnten in der gelben Tonne Metalle mit gesammelt werden. Zum anderen bestünde bei der Tonne weniger die Gefahr, dass sie verweht werde und das Ortsbild verschandele, wie das bei gelben Säcken schon mal der Fall sei.
Franz Josef Kraus (CSU), Bürgermeister von Ebermannstadt, das seit Jahren versuchsweise den gelben Sack zur Entsorgung der leichten Kunststoffe hat, hielt ein Plädoyer pro Sack. Ebermannstadt erlebe den gelben Sack nur als positiv. "Mein Stadtrat steht zu 100 Prozent dahinter", hob Kraus hervor.
Bis zum Herbst haben die Fraktionen nun Zeit, sich ein Urteil zu bilden, ob die Entsorgung von Kunststoffen künftig über den gelben Sack oder über eine gelbe Tonne erfolgen soll. Dieser Wunsch müsste dann bei DSD ("Der Grüne Punkt") angemeldet werden. Laut Abfallberaterin Susanne Fiebiger wäre die Neuerung kostenneutral für den Landkreis Forchheim.
Der gelbe Sack, hier wird er in Moggast eingesammelt, könnte 2010 landkreisweit eingeführt werden. Foto: Roland Huber
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